Waldkindergarten Wertheim
Unser Gärtnerprojekt: Urbanes Gärtnern ohne Kosten
Im Waldkindergarten Wertheim steht dieses Jahr alles unter dem Motto: Urbanes Gärtnern – nachhaltig und kostenfrei. Seit über zwei Jahrzehnten sind wir nun im Wald zuhause – und jedes Frühjahr erinnert uns ein besonderes Naturschauspiel daran, wie Gartenabfälle zu Gartenwundern werden können: Aus den Überresten längst vergangener Zeiten blühen Jahr für Jahr Osterglocken, die einst mit Gartenabfällen entsorgt wurden. Sie sind für uns ein Symbol dafür, wie wertvoll scheinbar Überflüssiges sein kann.
In diesem Sinne setzen wir unser Gärtnerprojekt um: mit Pflanzen, die niemand mehr braucht, aber bei uns im Wald neues Leben finden. Gemeinsam mit den Kindern bepflanzen wir neue Beete – viele davon sind momentan noch leer, aber werden Stück für Stück mit gespendeten Blumen, Stauden und Sträuchern gefüllt. Unsere “Schätze“ stammen zum Beispiel:
- von einem Discounter, der uns aussortierte, aber noch lebendige Pflanzen überlässt,
- von Großeltern, die uns Beerensträucher oder Gartenstauden schenken,
- und sogar vom Kompostplatz am Friedhof, wo wir oft Blumenzwiebeln und robuste Pflanzen finden, die wir liebevoll wieder aufpäppeln.
Ein ganz besonderer Teil unseres Projekts ist Opa Rainer, der mit seinen 73 Jahren seit mittlerweile acht Jahren mit großer Leidenschaft die Kinder an die Gartenarbeit heranführt. Gemeinsam mit ihm legen die Kinder neue Beete an, pflegen bestehende Flächen und lernen spielerisch, wie aus Erde, Geduld und Fürsorge etwas Wunderschönes wachsen kann.
Durch all diese Bemühungen ist unser Platz mittlerweile ein wahres Paradies für Schmetterlinge, Insekten und Bienen geworden. Die Artenvielfalt wächst – und mit ihr auch das Bewusstsein der Kinder für Natur, Kreisläufe und Verantwortung.
