Unser Wohlgemut-Garten

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400 m²

Kleingartenparzellen

Mecklenburg-Vorpommern, 18273 Güstrow

Christiannicarlotta (3 Personen)

April 2024 haben wir einen verwilderten Leergarten in einer Kleingartenanlage übernommen und seitdem zu unserem wilden Wohlgemut-Paradies gestaltet. Rechts daneben haben wir einen weiteren 400qm großen Leergarten als Pflegegarten dazu genommen, den wir aber nicht bewirtschaften dürfen. Auf den Fotos wirken beide Gärten wie ein großer.

Uns war von vornherein wichtig, Naturmaterialien zu nutzen und kein Plastik, Chemniedüngung oder Anderes. Die Hochbeete zum Gärtnern haben wir deshalb aus Holz und Paletten gebaut, die Beetbegrenzungen aus Steinen, Holz oder geflochtener Weide. Vorne zwei mittelgroße Beete mit drei kleineren Beeten, dann weiter durch drei hohe Paletten-Hochbeete mit auch drei kleineren, niedrigeren Beeten. Fünf weitere Beete ergänzen unsere Beetsammlung.

Die elf kleinen Beete haben wir deshalb so angelegt, damit wir durch verschiedene Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit für die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Lebensbedingungen schaffen konnten. So gibt es z.B. das trockene, sandige Beet in der prallen Sonne für mediterrane Kräuter, ein Beet direkt um den Wasserhahn herum im Halbschatten für feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Baldrian und Pfefferminz, usw.

Ein Wildkräuterbeet direkt neben dem großen Pflegegarten mit Labkraut, Wilde Möhre, Königskerzen, Bertram, Kartäusernelke, Pechnelke, Johanniskraut, Margerite, Wiesen-Witwenblume und Taubenskabiose – in der Hoffnung, dass sie sich selbst ausbreiten. Letztes Jahr sind wir als Familie oft naturgestreunert und haben Samen von Wildblumen gesammelt und diese nun bei uns ausgesät. Es wächst und manches blüht 🙂

Am meisten freut uns, dass die “normale“ Wiese so bunt ist – der Boden ist mager und die Vielfalt reich. Dazu mehr bei der Pflanzliste.

Statt eines Pavillons haben wir Ende Februar ein Weiden-Pavillon angelegt über einer Sitzgruppe mit 6-8 Sitzplätzen. Es hat gut ausgetrieben und bald wird es uns Schatten spenden beim Essen. Eine alte robuste DDR-Hollywoodschaukel steht unter dem Birnbaum. Das ist der Lieblingsplatz: Wenn Carlotta von der Schule kommt, wird erst einmal dort geschaukelt und angekommen und auch sonst treffen wir uns alle immer wieder dort. Ein paar “Holzbänke“ wurden uns geschenkt, mit der wir nun schon öfters mit bis zu 20 Leuten saßen. Und hinter den Sträuchern steht unser selbst ausgebauter Bauwagen, ein altes Viehtransporthäuschen für Werkzeuge und Klo und ein Trampolin – das darf nicht fehlen 😉

Unserer Tochter war wichtig, einen eigenen Garten zu bewirtschaften. Dort steht nun ihr kleines, blaues Hexenhäuschen und einige Obststräucher und ein buntes Blumenbeet. Direkt daneben hat Carlotta ein Sandarium gebaut: Sie hat es selbst geplant (welche Materialien brauche ich dafür?), und bis auf die Entfernung der Grasnarbe alles alleine gebaut und dekoriert. Ganz besonders originell ist der “Guckplatz“ direkt dabei: Ein erhöhter Stein, auf dem sie seitdem regelmäßig sitzt und den vielen Hummeln und Schmetterlingen zuschaut. Ideal ist der Standort des Sandariums direkt zwischen den Beeten und inmitten des Dosts. Natürlich durfte das kleine Insektenbuch nicht fehlen, mit dem sie und die anderen Kinder dann versuchen, die gesichteten Exemplare zu bestimmen.

Unser Wohlgemut-Garten gibt uns tatsächlich wohliges Gemüt: Wir drei lieben unsere grünes Zuhause. Hier kommen wir zur Ruhe. Als Christen ist das unser heiliger Gebetsort – nirgendwo besser können wir Gott anbeten und ihm unsere Sorgen nennen als inmitten seiner herrlichen Natur. Es ist auch unsere Inspirationsqquelle. Acrylstifte dürfen nicht zu weit weg sein. Es wird gesägt, geknüstert, gemalt, Kränze gebunden, oder einfach gar nichts getan.

 

Über unsere Gruppe

Christiannicarlotta – das ist Christian, Annika und unsere siebenjährige Tochter Carlotta. In einer Hauruckaktion haben wir in dem ersten Lockdown der Pandemie einen Leergarten gepachtet und ohne jegliches Gärtnervorwissen uns eine wunderschöne Oase gebaut. Hier waren wir alle drei zuhause und glücklich. Anfang des Jahres 2024 stand für mehrere Monate diese ganze Gegend unter Hochwasser, Benzin schwamm… und uns wurde klar, dass wir ein neues grünes Zuhause brauchten. Während dieser Überlegungen hatten wir einen Brand in unserem Haus, sodass wir 2 Monate nicht in unserer Wohnung sein konnten. Verletztlich und aufgescheucht haben wir uns als Familie gemeinsam im April 2024 für eine neue Gartenparzelle entschieden und unseren noch heilen Bauwagen und ein paar weitere Dinge umgezogen in unseren neuen, 400qm großen Kleingarten. Im gemeinsamen Tun sind wir zur Ruhe gekommen, konnten in der Natur Heimat finden und wieder bei uns ankommen. Das erste, was uns auffiel, war der viele wildwachsende Dost in dem Garten. Vielleicht hat der Dost, auch Wohlgemut genannt, seine beruhigende Wirkung auf unsere Familienseele entfaltet. Auf jeden Fall nennen wir unseren Garten seitdem öfters liebevoll Garten Wohlgemut. Der „Garten“ bestand aus einigem Müll, Sträuchern, ein paar Bäumen und viel Quecke und wie gesagt Dost. Eine leere, wilde Wiese. Mit wem und wie habt ihr euch vernetzt? In unserem Garten finden wöchentliche Kindertreffs statt. Hier dürfen sich Kinder spielerisch in Garten- und Wildkräuterprojekten austoben und ausprobieren; hier multipliziert sich unsere Liebe zur Natur. Seit diesem Sommer bieten wir Workshops/Kräuterwanderungen/Schulprojekte an, die zum Teil dann in unserem Garten stattfinden. Das geht über Aushänge, Schulen, Werbung in der Stadt, Mundpropaganda.

Vorher- & Nachher-Bilder

Pflanzen & Beete (Jurykriterium)

Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)

Aktionen: Wissen & Begeisterung weitergeben (Jurykriterium)

Plan zur Gartenpflege

Wir sensen die großen Wiesenflächen – einmal im April und dann im Juni/Juli. Den Mai halten wir wild. Da wir als Familie so viel Zeit im Garten verbringen, hatten wir uns noch nie einen Pflegeplan ausformuliert. Der Garten sagt uns, was wann dran ist 🙂 Das Wasser wird regelmäßig erneuert. Jetzt im Herbst werden wir weitere Wildblumenbeete anlegen und den Samen aussäen. Die bestehenden Beete halten wir regelmäßig in Schuss. Die Hochbeete werden mit Jauche gedüngt und im Frühjahr mit Mist ergänzt. Die Bäume & Sträucher schneiden wir bis Februar zurück – das ist in diesem Winter dringend dran. Die Schlingpflanzen und der Japanischer Knöterich wird rausgeholt. Die Kanadische Goldrute darf nur an einigen Stellen wachsen. Jakobs-Greiskraut wird sofort entfernt. Carlotta ist für ihren Garten verantwortlich. Christian für alle Reparaturen, den Rasenschnitt und Bauprojekte. Annika für alle Pflanzen und die Beete.

Pflanzliste

Jubelbilder

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