April 2024 haben wir einen verwilderten Leergarten in einer Kleingartenanlage übernommen und seitdem zu unserem wilden Wohlgemut-Paradies gestaltet. Rechts daneben haben wir einen weiteren 400qm großen Leergarten als Pflegegarten dazu genommen, den wir aber nicht bewirtschaften dürfen. Auf den Fotos wirken beide Gärten wie ein großer.
Uns war von vornherein wichtig, Naturmaterialien zu nutzen und kein Plastik, Chemniedüngung oder Anderes. Die Hochbeete zum Gärtnern haben wir deshalb aus Holz und Paletten gebaut, die Beetbegrenzungen aus Steinen, Holz oder geflochtener Weide. Vorne zwei mittelgroße Beete mit drei kleineren Beeten, dann weiter durch drei hohe Paletten-Hochbeete mit auch drei kleineren, niedrigeren Beeten. Fünf weitere Beete ergänzen unsere Beetsammlung.
Die elf kleinen Beete haben wir deshalb so angelegt, damit wir durch verschiedene Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit für die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Lebensbedingungen schaffen konnten. So gibt es z.B. das trockene, sandige Beet in der prallen Sonne für mediterrane Kräuter, ein Beet direkt um den Wasserhahn herum im Halbschatten für feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Baldrian und Pfefferminz, usw.
Ein Wildkräuterbeet direkt neben dem großen Pflegegarten mit Labkraut, Wilde Möhre, Königskerzen, Bertram, Kartäusernelke, Pechnelke, Johanniskraut, Margerite, Wiesen-Witwenblume und Taubenskabiose – in der Hoffnung, dass sie sich selbst ausbreiten. Letztes Jahr sind wir als Familie oft naturgestreunert und haben Samen von Wildblumen gesammelt und diese nun bei uns ausgesät. Es wächst und manches blüht 🙂
Am meisten freut uns, dass die “normale“ Wiese so bunt ist – der Boden ist mager und die Vielfalt reich. Dazu mehr bei der Pflanzliste.
Statt eines Pavillons haben wir Ende Februar ein Weiden-Pavillon angelegt über einer Sitzgruppe mit 6-8 Sitzplätzen. Es hat gut ausgetrieben und bald wird es uns Schatten spenden beim Essen. Eine alte robuste DDR-Hollywoodschaukel steht unter dem Birnbaum. Das ist der Lieblingsplatz: Wenn Carlotta von der Schule kommt, wird erst einmal dort geschaukelt und angekommen und auch sonst treffen wir uns alle immer wieder dort. Ein paar “Holzbänke“ wurden uns geschenkt, mit der wir nun schon öfters mit bis zu 20 Leuten saßen. Und hinter den Sträuchern steht unser selbst ausgebauter Bauwagen, ein altes Viehtransporthäuschen für Werkzeuge und Klo und ein Trampolin – das darf nicht fehlen 😉
Unserer Tochter war wichtig, einen eigenen Garten zu bewirtschaften. Dort steht nun ihr kleines, blaues Hexenhäuschen und einige Obststräucher und ein buntes Blumenbeet. Direkt daneben hat Carlotta ein Sandarium gebaut: Sie hat es selbst geplant (welche Materialien brauche ich dafür?), und bis auf die Entfernung der Grasnarbe alles alleine gebaut und dekoriert. Ganz besonders originell ist der “Guckplatz“ direkt dabei: Ein erhöhter Stein, auf dem sie seitdem regelmäßig sitzt und den vielen Hummeln und Schmetterlingen zuschaut. Ideal ist der Standort des Sandariums direkt zwischen den Beeten und inmitten des Dosts. Natürlich durfte das kleine Insektenbuch nicht fehlen, mit dem sie und die anderen Kinder dann versuchen, die gesichteten Exemplare zu bestimmen.
Unser Wohlgemut-Garten gibt uns tatsächlich wohliges Gemüt: Wir drei lieben unsere grünes Zuhause. Hier kommen wir zur Ruhe. Als Christen ist das unser heiliger Gebetsort – nirgendwo besser können wir Gott anbeten und ihm unsere Sorgen nennen als inmitten seiner herrlichen Natur. Es ist auch unsere Inspirationsqquelle. Acrylstifte dürfen nicht zu weit weg sein. Es wird gesägt, geknüstert, gemalt, Kränze gebunden, oder einfach gar nichts getan.