Sand & Stauden – ein Summparadies für Wildbienen

Beitrag teilen:

100 m²

Kommunale Flächen

Nordrhein-Westfalen, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock

Stadt Schloß Holte-Stukenbrock (8 Personen)

Im Rahmen unseres Beitrags zum „Deutschland summt!“-Pflanzwettbewerb haben wir zwei neue, wertvolle Lebensräume für Wildbienen und andere Insekten geschaffen. Ziel war es, nicht nur Nahrung, sondern auch strukturreiche Nistplätze direkt im Ortskern bereitzustellen und damit einen lebendigen Rückzugsort für Bestäuber zu gestalten.

An der bereits bestehenden Wildblumenwiese wurde ein Sandarium angelegt, ein offener, sonniger Bereich mit ungewaschenem, nährstoffarmem Sand, der bodennistenden Wildbienen ideale Bedingungen zum Graben ihrer Brutgänge bietet. Zur weiteren Strukturierung wurde zusätzlich eine kleine Trockenmauer aus Natursteinen errichtet, die wertvolle Spalten und Hohlräume für Wildbienen, Reptilien und andere wärmeliebende Tiere bietet. Totholzstücke wurden bewusst mit eingearbeitet, um weiteren Arten Unterschlupf zu bieten. Zum Schutz vor Vandalismus und Betreten wurde ein schlichter, naturnaher Holzzaun rund um das Sandarium installiert, dezent, aber wirkungsvoll.

Ein zweiter, blütenreicher Lebensraum entstand direkt am Rathaus: Hier wurde eine zuvor eintönige Rasenfläche vollständig umgestaltet. Rund um ein bestehendes Insektenhotel wurde ein artenreiches Staudenbeet mit heimischen, insektenfreundlichen Blühpflanzen angelegt, das von Frühling bis in den späten Herbst ein kontinuierliches Nahrungsangebot für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber bietet. Zur Pflegeerleichterung und als gestalterisches Element wurde die Fläche mit Vulkansplitt gemulcht, dieser hält Feuchtigkeit, unterdrückt unerwünschten Aufwuchs und betont zugleich die Struktur der Pflanzung. Auch wurde vereinzelt Totholz mit ins Beet gelegt um den Lebensraum weiter zu bereichern. So ist in direkter Nachbarschaft von Nistmöglichkeit und Blütenvielfalt ein harmonischer Lebensraum entstanden, der nicht nur ökologisch wertvoll ist, sondern auch das Ortsbild bereichert.

Durch die gezielte Verbindung von Nahrungsquellen, Nistplätzen und vielfältigen Mikrohabitaten leisten beide Flächen einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt mitten im Ort, sichtbar, lebendig und zukunftsorientiert.

Über unsere Gruppe

Mitarbeiter des Bauhofs und des Rathauses sowie ein GaLa Bauer zur Unterstützung

Vorher- & Nachher-Bilder

Pflanzen & Beete (Jurykriterium)

Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)

Aktionen: Wissen & Begeisterung weitergeben (Jurykriterium)

Plan zur Gartenpflege

Das Staudenbeet sollte bei Trockenheit ein- bis zweimal pro Woche morgens oder abends gegossen werden. Unkraut wird am besten alle zwei bis drei Wochen entfernt, eine Mulchschicht hilft zusätzlich gegen Wildwuchs und hält Feuchtigkeit im Boden. Im Frühjahr werden abgestorbene Pflanzenteile zurückgeschnitten, Kompost oder organischer Dünger eingearbeitet und ggf. neue Stauden gepflanzt. Im Sommer ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig; Verblühtes sollte entfernt werden, um die Blütezeit zu verlängern. Im Herbst bleibt möglichst viel stehen als Winterquartier für Insekten, Stauden können geteilt und mit Kompost versorgt werden, empfindliche Pflanzen erhalten etwas Winterschutz. Das Sandarium bleibt das ganze Jahr über möglichst unberührt: nicht gießen, nicht düngen, nicht umgraben. Im Frühjahr können unerwünschte Pflanzen entfernt und die Oberfläche leicht aufgelockert werden – vorsichtig, um Brutgänge nicht zu zerstören. Im Sommer bleibt das Sandarium in Ruhe.

Pflanzliste

Staudenbeet
  1. Calamagrostis acutiflora
  2. Achillea Filipendulina-Hybr.
  3. Aster novae-angliae
  4. Gaillardia grandiflora
  5. Salvia nemorosa
  6. Linaria purpurea
  7. Anaphalis triplinervis
  8. Aster dumosus
  9. Euphorbia cyparissias
  10. Gypsophila repens
  11. Helianthemum hybridum
  12. Dictamnus albus
  13. Perovskia atriplicifolia
  14. Verbascum phoeniceum
  15. Teucrium hiranicum
  16. Geranium sanguineum
  17. Hieracium aurantacum
Sandarium
  1. Festuca ovina
  2. Salvia officinalis
  3. Thymus serpyllum
  4. Origanum vulgare

Jubelbilder