Der Kleingartenverein Bergfrieden verfügt über mehrere (zusammenhängende) Freiflächen von insgesamt über 4.000 m², auf denen keine Lauben mehr stehen. Diese Flächen neu zu verpachten, wäre schwierig. Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten nach dem BKleingG wollen wir diese Flächen einer ökologischen Nutzung zuführen und diese mit Angeboten zur Naturbildung verbinden. So entstand das Projekt „Naturstation Kirchmöser“, das 2025 den Umweltpreis der Stadt Brandenburg gewinnen konnte.
Flächen 63-65: Auf den Parzellen 63-65 haben wir begonnen, eine Streuobstwiese anzulegen, die zugleich als pomologischer Schaugarten dienen soll. Neben acht Apfelbäumen (Erhaltersorten) wurden sieben Gatower Pyramidenpflaumen und zwei große Maulbeerbäume gesetzt. Der Apfelbaum (Malus domestica) hat den Nektarwert 4 und den Pollenwert 4. Manche Äpfel eignen sich zum Frischverzehr, andere müssen zunächst gelagert werden. Andere Äpfel sind Mostäpfel. Um die Vielfalt der Äpfel darzustellen und den Sinn unserer Maßnahmen zu erläutern, wird auch hier in fachlicher Begleitung eine Lehrtafel aufgestellt.
Auf einem Teil der Fläche ist eine Spielmöglichkeit für Kinder entstanden. Das dafür verwendete Holz haben wir durch eine hohe Tanne, die an anderer Stelle auf dem Vereinsgelände gefällt werden muss, gewonnen. Die entstandene Holzeisenbahn ist ein Hingucker und lädt Spaziergänger und Tagesausflügler zum Verweilen und Kinder zum Spielen ein.
Flächen 12-14: Auf den Parzellen 12-14 (ca. 3×300 m²) haben wir als erste Maßnahme im hinteren Bereich die Anlage einer hohen Benjes-Hecke begonnen. Begrenzt wird diese durch Naturholzpfähle, die wir durch Fällungen an anderer Stelle gewonnen haben. In der hinteren Ecke der Parzelle 12 ist ein Sandarium für Wildbienen entstanden.
Flächen 23/24: Die freien Parzellen 23/24 wollen wir vogel- und insektenfreundlich weiterentwickeln. Dazu haben wir uns beim Netzwerk Blühende Landschaft erfolgreich als Flächenpartner im BienenBlütenReich beworben. Über den Verein Mellifera e.V. haben wir kostenlos Regio-Saatgut (Rieger-Hofmann) erhalten. Mehrere hundert Euro haben wir zusätzlich in regional produziertes Saatgut heimischer Wildpflanzen investiert. Teilweise haben wir auch Saatgut selbst gewonnen.
Vorab haben Vereinsmitglieder im Rahmen von zwei Arbeitseinsätzen händisch mit dem Spaten dominante Zuchtgräser entfernt. Die Fläche soll nicht nur schön aussehen, sondern gezielt insektenfreundlich gestaltet werden. Einige Insekten sind auf bestimmte Pflanzen einer Art oder Gattung spezialisiert, ernähren sich also mono- beziehungsweise oligoelektisch. Es gibt z. B. ausgesprochene Bienen-, Hummel- oder Falterpflanzen. Die Auswahl des Saatguts ist auf die Bedürfnisse dieser Insekten abgestimmt. Viele Wildblumenmischungen ziehen nur Honigbienen an. Um den Fortbestand von Insekten zu fördern, setzen wir gezielt auf Pflanzenarten, die in enger Symbiose mit ihren Bestäubern leben. Über Schautafeln möchten wir über die Bestäubervielfalt informieren.
Außerdem setzen wir die Idee der NABU-Raupengärten um. Dazu haben wir im hinteren Randbereich der Fläche Faulbäume (für den Zitronenfalter und Faulbaum-Bläuling) gepflanzt. An den Seiten wurden Bienen- und Vogelnährgehölze (Wildrosen) gesetzt.
Fläche 57: Auf der Parzelle 57 wurden zwei Kirschbäume (Winklers Weiße) gesetzt. Weitere Maßnahmen werden folgen, auch auf zusätzlichen freien Flächen: ein Sorbus-Garten, ein Wildobst-Garten, ein Molch-Teich, …
Schautafeln
Um Naturbildung und Informationen über unsere Projekte zu vermitteln, möchten wir Schautafeln aufstellen. Da der Kreisverband der Gartenfreunde unseren diesbezüglichen Antrag negativ beschieden hat, werden wir die Schaukästen selbst bauen und aus dem Preisgeld des Umweltpreises finanzieren. Mit den Schautafeln (Beispiel Wildbienenzyklus) möchten wir auf unsere Maßnahmen aufmerksam machen und deren Sinn erläutern: z.B. Anlage einer Blühwiese, einer Streuobstwiese, eines Sandariums, einer Eidechsenburg, einer Benjes-Hecke, Hinweise auf Wildobst, essbare Wildpflanzen, …