Kleingärten sind ein Sinnbild deutscher Gründlichkeit und Genauigkeit, Blühweisen für Freiheit und Eigensinn. Unser Kleingartenverein nimmt den Auftrag zur Bewirtschaftung im Gleichgang mit der Natur enger in die Umsetzung und hat sich an die besonderen Bedingungen für Blühflächen herangetastet. Was passiert, wenn nicht mehr geschuffelt sondern beschattet wird? Wie verändert sich die Atmosphäre im Kleingarten – das schließt Natur, Mensch und Mikroklima ein! Sei mutig, lass los und genieße :o)
Die Neuanlage der Beete erfolgte über Anzucht und über wachsen lassen. Durch Identifikation und Förderung einheimischer Stauden wurde so eine vielfältige Fläche geschaffen, die Tieren Schutz bietet vor Sonne und Hitze, sie nährt durch Pollen und Blätter. Wir teilen unsere Begeisterung über SocialMedia, in der Nachbarschaft und mit unseren Kleingärtnern.
Über unsere Gruppe
Der Kleingärtnerverein Nettetal e.V. ist ein Verein mit über 100jähriger Geschichte. Entstanden aus einem Gartenbauverein hat sich die 13.000m² große innerstädtische zu einem von allen gern genutzten Treffpunkt entwickelt. Wir sind mit dem Nabu, der Stadt und mit der Nachbarschaft vernetzt. An dem Projekt waren vorallem die Menschen in der Umgebung beteiligt und die Kleingärtnerin für die von ihr zur Verfügung gestellte Fläche, sowie im Austausch die Kleingärtner und Besucher, die neugierig waren auf den Mut, der zum Wachsen dazugehört.
Vorher- & Nachher-Bilder
Vorne – Hinten – Bild
Leider haben wir nur ein Vorne-Hinten-Bild….hinter dem Rhababer im Mai sieht man die herkömmlich bewirtschaftete Fläche. Im Vordergrund um den Rhababer sieht man die naturnahe Bewirtschaftung.
Im Frühjahr sieht es herkömmlich so aus.
Solche Flächen werden durch Mulchen vermieden.
Weiteres Beispiel für unterschiedliche Bewirtschaftung
Im bewachsenen Bereich leben mehr als 3 Ameisenvölker, Grashüpfer und andere Insekten. Ein Umdenken zu erreichen weg von der klassischen Bewirtschaftung, braucht viel Überzeugungsarbeit.
Pflanzen & Beete (Jurykriterium)
Keine Bilder vorhanden.
Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)
Jedem Tierchen sein gefundenes Plätzchen..
Wir bemühen uns um sich selbst findende Lebensräume (Mulche für Tigerschnecken..). Wir sind gegen Nistkästen für Insekten und für z.B. Altholz.
Naturraum leben
Das Miteinander fördern braucht Mut zum anders machen.
Vielfalt beginnt mit grün
Auch Wege gehören für uns zum Naturraum.
Schön vor lecker?
Manchmal opfern wir auch ein, zwei Erdbeeren, damit besondere Blüte Früchte tragen können.
Alte Bäume tragen Früchte und sind ein zu Hause für Tiere.
Diese Mirabelle wurde vor 40 Jahren gepflanzt. Sie trägt verlässlich alle drei Jahre kiloweise Früchte. Ein Teil wird geerntet, ein Teil bleibt für Vögel und Insekten am Baum. Heutzutage sind wir auf ein vollständiges Abernten der Nutzpflanzen im Kleingarten nicht mehr angewiesen.
Wasser ist Lebensraum
Um Standsicherheit zu erreichen und die Regentonne mehr in die Umgebung einzupassen, wurde sie halb eingegraben. Das erleichtert die Beobachtung des Lebensraums Wasser einfacher. Neben dem Grasfrosch lebten im Mai auch zwei Libellenlarven in der Tonne…zum Leidwesen der Wasserschnecken.
Die Zierkirsche ist eine Pracht für das Auge, für Insekten nahezu unnütz. Aber…die Besucher unserer Anlage fragen und wir sind ansprechbar und….wir erzählen vom Nutzen der Blütenvielfalt!
Über den Zaun ganz nah bringen.
Im Kleingarten ist immer jemand. Wenn nicht treffen wir uns und laden die Nachbarn ein – zum Sommerfest, zur Aktion gegen Einsamkeit und wir erzählen, zeigen, verschenken Samen, Wissen, Freude
Plan zur Gartenpflege
Die Pflege der Blühflächen ist an die Nutzung angepasst. Ein Blühstreifen von jeweils 50 cm an den Parzellengrenzen sorgt für entspannte Pflege. Hier darf Natur walten – nur unerwünschtes Beikraut wird herausgenommen. Das sind in diesem Jahr vorallem die Blütenkapseln des echten Joahnniskrauts. Gemüsebeete werden gemulcht und Blühpflanzen mit Zusatzsuperkräften gefördert. Das sind z.B. Gartenmalven zur Tiefenlockerung, Sonnenblumen zur Beschattung, Ringelblumen – andererseits werden Teile der Gemüseernte ausgelassen. Ist das Beet geerntet, bieten die Blüten einiger Radieschen, Grünkohl, Knoblauch, Lauch zu jeder Zeit im Jahr Blütenpracht mit oft erstaunlich prägnanten Farben trotz verhältnismüßig bescheidener Blütenpracht. In der Mulche vermischen sich Saat und alte Erde, so dass im Frühjahr die Auswahl wieder erfolgen kann udn zwar mit dem Samen des Standorts. Unter Obstbäumen erfolgt eine Mahd – zwei bis drei Mal jährlich, auch dieser Schnitt wird zur Mulche genutzt.