Meine kleine Blühbude

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7 m²

Balkone, Terrassen, Dachgärten, vertikale Gärten

Hamburg, 20146 Hamburg

Catherine (1 Personen)

Moin! Ich bin Catherine, lebe mit meiner Familie mitten in Hamburg und habe das Glück, dass wir einen Balkon haben. Anfänglich ging es mir darum, möglichst viel bunt-Blühendes auf dem Balkon zu haben, was hübsch aussieht. Die Meldungen über Artensterben und das Thema Biodiversität gingen jedoch auch an mir nicht vorbei und so beschloss ich, den Balkon nach anderen Gesichtspunkten zu bepflanzen: Mehr heimische Pflanzen, mehr Artenschutz. Ich fing an, mich dafür zu interessieren, wo man welche Pflanzen bekommt, die möglichst aus der Region stammen und welche Nutzwert sie für Tiere haben. Ich wollte beobachten, ob dann mehr und auch andere Insekten bei mir zu sehen sein würden.
Da ich mehr der Typ „nicht-lang-schnacken, machen“ als „erst-die-Bedienungsanleitung-lesen“ bin, habe ich einfach losgelegt und ausprobiert. Welcher Boden, welches Licht, Dünger, Rückschnitt? Alles richtig, aber ich buddel schon mal.
Dann kamen die ersten neuen Pflanzen in die Erde und in diesem Frühjahr fangen sie an zu wachsen, groß zu werden – zum Teil sehr groß! – und Blüten zu entwickeln. Einige Pflanzen werden mir als Geschenke von meinen gefiederten Besuchern vorbeigebracht und die Eichhörnchen pflanzen unermüdlich Bäume in meine Kästen und Töpfe. Sie sind also an meinem Balkonprojekt maßgeblich beteiligt – vermutlich haben sie mehr Ahnung von dem, was sie tun, als ich.
Zu meiner großen Freude, finden sich nun auch neue tierische Besucher auf meinen 7,2 m2 ein. Ich versuche, sie fotografisch festzuhalten und auf Instagram zu posten, damit vielleicht auch andere sich darüber freuen, sich (zu)trauen, sich anstecken lassen, die eigene Umgebung bewusster zu gestalten.

Und so gedeiht meine kleine Blühbude, wie ich sie liebevoll nenne, jeden Tag. Ich stelle nach wie vor viel um, denn die Pflanzen „sagen“ mir, wenn es ihnen an einem Platz gefällt oder nicht. Mit Pflanzen reden? Klar! Jeden Tag! Und glaubt es oder nicht, sie antworten – jede auf ihre Art!

Nun ist Anfang Juli. Die meisten Pflanzen haben sich gut entwickelt und bieten einer Vielzahl an Insekten Nahrungsangebot. Gleichwohl stelle ich fest, dass es zwar überall krabbelt und fliegt, ich jedoch z.B. die Hornisse noch nicht gesichtet habe, die im letzten Jahr täglich zum Trinken kam. Auch sind nicht alle Röhren der Wildbienen-Nisthilfen besetzt. Auch von den gefiederten Besuchern haben sich einige seit geraumer Zeit nicht mehr blicken lassen: der kleine Zaunkönig, der Zeisig und auch der Grünfink. Für mich ein Zeichen dafür, dass es den Tieren in der Stadt – aus unterschiedlichsten Gründen – zunehmend schlecht geht. Ein Grund mehr, unaufhörlich darüber zu reden und sich über jedes neue Projekt zu freuen, das sich für den Erhalt einsetzt. Es wissen immer noch zu wenig Menschen, wie wenig es braucht, um anzufangen und etwas dafür beizusteuern, dass der Natur um uns herum hilft. Wie „Moin Stadtnatur“, ein Projekt der Loki-Schmidt-Stiftung in Hamburg, die kostenfrei und niederschwellig berät. Ich würde mir wünschen, dass z.B. Blumenketten wie „Blume2000“ Kooperationen mit Gärtnereien für heimische Pflanzen vereinbaren würden, dass es auf Wochenmärkten eigene Infostände gäbe, die aufklären, vermitteln und Anreize schaffen, dass es in KiTas und Schulen Workshops gibt, die das Bewusstsein für die Notwendigkeit von aktivem Naturschutz schulen. Es gibt noch immer viel zu viele versiegelte Flächen und Aktionen wie „Tegelwippen“, das Abpflastern wo Flächen gemeldet und entsiegelt werden können, müssen erst behördliche Hürden passieren, um umgesetzt zu werden. Aber immerhin, es passiert etwas. Wir alle spüren, dass sich die (Um-)Welt um uns verändert. Viele Projekte scheitern häufig an begrenzten finanziellen Mitteln und der Vorstellung, dass die Projekte gleich in großen Dimensionen stattfinden und umgesetzt werden müssen. Dabei bedarf es manchmal nur kleine Schritte um loszulegen, einer kleinen Aktion, um etwas größeres zu bewirken. Wie dieser Wettbewerb… und mein Balkon.

Über unsere Gruppe

Ich tobe meist alleine auf meinem Balkon herum. Heimliche Helfer habe ich aus der Natur, denn Vögel, Eichhörnchen und der Wind pflanzen kräftig mit.

Vorher- & Nachher-Bilder

Pflanzen & Beete (Jurykriterium)

Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)

Aktionen: Wissen & Begeisterung weitergeben (Jurykriterium)

Plan zur Gartenpflege

Pflanzliste

Pflanzliste – NaturaDB

Jubelbilder

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