Was einst eine verwilderte und kaum genutzte Fläche hinter der evangelisch-reformierten Kirche war – oft nur als Hundetoilette genutzt –, ist heute ein grüner Lieblingsplatz für Jung und Alt mitten im urbanen Raum: naturnah gestaltet, ökologisch aufgewertet und mit viel Herzblut neu belebt.
Im Rahmen eines breit getragenen Gemeinschaftsprojekts wurde der Hohenlimburger Kirchgarten umgestaltet. Ziel war es, nicht nur einen einladenden Aufenthaltsort für Menschen zu schaffen, sondern zugleich einen wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere – mitten in der Stadt. Entstanden ist ein Ort zum Verweilen, Begegnen und gemeinsamen Lernen.
Gemeinsam geplant, gestaltet und gewachsen
Von Beginn an war das Projekt von echter Beteiligung geprägt: Es wurde gemeinsam geplant, gebaut, gepflanzt – und engagiert diskutiert. Jede*r brachte Ideen, Zeit und Energie ein.
Besonders stolz sind wir auf die beteiligten Jugendlichen: Zu Projektbeginn vermassen sie eigenständig die Fläche und analysierten die örtlichen Bedingungen – etwa Bodenbeschaffenheit und Sonneneinstrahlung. Auf dieser Grundlage formulierten sie Projektziele und organisierten sich anschließend in Arbeitsgruppen zu Themen wie „Blumen & Bäume“, „Tiere“, „Lernen im Garten“, „Marketing“ und „Ausstattung für Besucher*innen“. Unterstützt von den weiteren Projektpartnern, die ihr Fachwissen einbrachten, trugen die Schülerinnen und Schüler wesentlich zur Gestaltung des Gartens bei – kreativ, praxisnah und mit großer Eigenverantwortung.
Ein besonderer Dank gilt der Diakonie Katastrophenhilfe, die das Projekt durch ihre finanzielle Förderung überhaupt erst ermöglicht hat.
Mehr Insektenfreundlichkeit – unser Beitrag zur biologischen Vielfalt
Der neue Kirchgarten ist heute nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wertvoller Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. So leistet er einen konkreten Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt in der Stadt:
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🌼 Insektenfreundliche Pflanzen: Heimische Stauden, Wildblumen, Kräuter und Frühblüher bieten vom Frühjahr bis in den Herbst reichlich Nektar und Pollen.
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🐝 Insektenhäuser & Nistplätze: Durch den Marienhof wurden mehrere Wildbienenhotels gebaut; zwei Vogelhäuser bieten zusätzlichen Lebensraum für Vögel.
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🌳 Schatten & Strukturvielfalt: Bestehende Altbäume wurden erhalten, neue heimische Sträucher ergänzt – für ein gesundes Mikroklima und mehr Artenvielfalt.
Ein Ort, der lebt – für Mensch und Natur
Der neue Kirchgarten zeigt eindrucksvoll, wie naturnahes Gärtnern auch mitten im städtischen Raum gelingen kann. Er beweist: Auch kleine Flächen können eine große Wirkung entfalten. Der Garten verbessert das Mikroklima, unterstützt die biologische Vielfalt und lädt Menschen aller Generationen dazu ein, Natur zu erleben – als Ort der Erholung, Begegnung und Umweltbildung.
Am 11. April 2025 wurde der Garten feierlich eröffnet – im Beisein der Projektträger, vieler Bürgerinnen und Bürger sowie des stellvertretenden Bezirksbürgermeisters. Zur symbolischen Eröffnung wurde ein rotes Band durchgeschnitten, und die Nachhaltigkeits-AG des Gymnasiums stimmte ein selbstverfasstes Lied an. Bei Führungen, Gesprächen und Entdeckungstouren wurde der neue Lieblingsplatz mit großem Interesse erkundet.
Was noch kommt – und was bleibt
In den kommenden Wochen soll eine Regentonne am Fallrohr der Kirche installiert werden, um den Garten künftig mit aufgefangenem Regenwasser nachhaltig zu bewässern. Zudem wird die derzeit provisorische Sitzbank durch eine neue Bank ersetzt, die von den Schüler*innen kreativ bemalt werden soll.
Wir freuen uns, mit diesem Herzensprojekt Teil des „Deutschland summt!“-Pflanzwettbewerbs 2025 zu sein – und hoffen, noch viele weitere Menschen für das Gärtnern mit und für die Natur zu begeistern.