2021 haben wir begonnen, unseren Garten schrittweise zum Naturgarten umzugestalten. Beim Kauf des Hauses dominierten – noch von den Vorbesitzern angepflanzt – eine riesige Thuja-Monster-Hecke, zahlreiche Kirschlorbeerbüsche und eine Terrassen-Einfassung aus Eisenbahnschwellen unseren Garten, in dem ansonsten kaum etwas blühte. Die Kirschlorbeerbüsche entfernten wir direkt nach dem Einzug, danach war erstmal länger Pause im Garten wegen Hausumbau und Familiengründung. 2021 ging es dann mit ersten größeren Projekten wieder los, damals nahmen wir schonmal am Wettbewerb teil (“Auf dem Weg zum Naturgarten“). Wir legten unter anderem einen Totholzhaufen, einen Miniteich, einen ersten Gemüsegarten und blühende Beete mit zahlreichen heimischen Pflanzen an. Den Gemüsegarten vergrößerten wir in den Folgejahren schrittweise zum Bauerngarten mit Mischkultur und vielen blühenden Strukturen. Unser aktuelles Projekt haben wir Ende 2023 / Anfang 2024 in Angriff genommen. Schrittweise entfernen wir die Thujahecke und die Eisenbahnschwellen und ersetzen die Hecke durch Buchenhecken und Wildobsthecken mit Staudensaum. Die Terrasse und das zugehörige Beet fassen wir mit Trockenmauern aus Bruchsteinen von Abbruchhäusern aus unserem Wohnort ein. Auch eine Benjeshecke legen wir an, damit außer dem Thujarückschnitt möglichst alles im Garten verbleiben kann. Die Wettbewerbsfotos zeigen die Flächen, die seit Herbst 2024 neu gestaltet wurden.
Über unsere Gruppe
Frank, Bianca, Tim, Jana und Lena Kindinger
Vorher- & Nachher-Bilder
Thujahecke
Die Thujahecke zum Nachbarn. 17 m lang, über 2 m breit. Im Frühjahr 2025 gerodet. Weitere 40 m an den anderen Grundstücksgrenzen wurden bereits 2023 und 2024 entfernt.
Die gerodete Fläche (allein hier 36 m² neue Beetfläche)
Kurz nach der Rodung: im Vordergrund wurde später noch eine Versickerungsgrube angelegt; hier versickert das Wasser einer Terrassenüberdachung.
Auf dem Foto zu erkennen sind zwei von vier Holunderbäumen; vorher in der Thuja versteckt, jetzt zu wunderschönen Bäumen gewachsen.
Bereit zur Abfuhr
Unmengen von Thujarückschnitt und Wurzeln.
Die Einfassung des großen Beetes an der Terrasse aus Eisenbahnschwellen
Im Vordergrund liegen die Bruchsteine, die von einem abgebrochenen Fachwerkhaus aus dem Ort stammen.Hat etwas länger gedauert, bis sie zum Einsatz kommen. Die Eisenbahnschwellen wurden im Herbst 2024 ausgebaut.
Pflanzen & Beete (Jurykriterium)
Großblütige Königskerze
Nachher 💪! Vorher nur Thuja…
Muskateller Salbei
Nachher 💪! Vorher nur Thuja…
Blühstreifen
Da es zum Pflanzen zu heiß und trocken war, haben wir als Übergangslösung und zur Bodenverbesserung größtenteils einen Blühstreifen angelegt. Dieser kam anfangs mit erstaunlich wenig Wasser aus, zwischenzeitlich wird er dank häufiger Regenfälle gut mit Wasser versorgt.
Blühstreifen
Im Blühstreifen blühen Malven, Gewöhnlicher Natternkopf, Wicken, Ackerrettich und Weißer Gänsefuß. Auch einige Disteln haben sich selbst ausgesät und dürfen bleiben.
Heimische Stauden statt Thuja
Hier wurde die ehemalige Thujahecke zwischen Herbst 2024 und Frühjahr 2025 durch heimische Pflanzen wie Eselsdistel, Akelei, Lungenkraut, Beinwell, Frauenmantel, Liguster und Rainfarn ersetzt.
Roter Hartriegel, Apfelbeere und Hasel
auf die ehemalige Thuja-Fläche gepflanzt.
Kornelkirsche
in die Rasenfläche im Bereich vor der ehemaligen Thujahecke gepflanzt.
Zierapfel Red Sentinel
in die Rasenfläche im Bereich vor der ehemaligen Thujahecke gepflanzt.
Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)
Wasserstelle
Neu angelegt in einer flachen Schale und daher nicht nur gut erreichbar für Insekten, sondern z.B. auch für Kröten und Igel. Die Anleitung zum Nachpflanzen findet Ihr unter „Aktionen“
Versickerungsmulde
Das Niederschlagswasser vom Dach der Pergola wird auf dem Grundstück versickert. Im nächsten Schritt soll die Versickerungsmulde mit heimischen Stauden bepflanzt werden, Pflanzvorschäge gibt’s z.B. beim Nabu.
Benjeshecke
Beim Roden der Thujahecke fiel auch Rückschnitt von anderen Sträuchern an, die sich in der Hecke ausgesät hatten. Diesen wollten wir auf dem Grundstück verwenden und haben daraus im Winter 2024/2025 eine Benjeshecke errichtet, um Tieren eine weitere Unterschlupfmöglichkeit im Garten zu bieten.
Wir pflanzen eine Insektentrinkstelle – Bauanleitung
Gemeinsam mit meiner Tochter lege ich eine Insektentrinkstelle an. Auch für den Igel, der regelmäßig unseren Garten besucht und vielleicht auch für die Amseln, die gerade an unserer Terrasse brüten. Hier das verwendete Material.
Einfüllen der Erde
Wir zeigen hier Schritt für Schritt, wie die Trinkstelle entsteht.
Einsetzen der Pflanzen
Für unsere Trinkstelle verwenden wir Igelschlauch, Wasserminze und Sumpfdotterblume. Diese Pflanzen fühlen sich im sumpfigen Uferbereich wohl.
Einsetzen der PflanzenEinsetzen der Pflanzen
Zu Zweit macht´s einfach mehr Spaß!
Bedecken der Erde mit Sand
Meine Tochter bedeckt die Erde mit Sand als Barriere gegen das Aufschwimmen der Erde im Wasser.
Bedecken der Erde mit Sand
…auf der ganzen Erde flächendeckend verteilen…
Mit Sand bedeckt
…bis keine Erde mehr zu sehen ist.
Steine als Abdeckung
Meine Tochter wäscht vor dem Einfüllen die Rheinkiesel, die wir als Abdeckung verwenden, damit der anhaftende Schmutz nicht in die Wasserstelle eingetragen wird.
Steine als Abdeckung
Nun werden die Steine auf den Sand gefüllt und verteilt.
Steine als Abdeckung
bis der Sand vollständig bedeckt ist.
Ast und größere Steine als Ein- und Ausstieghilfen
Auf die kleinen Rheinkiesel haben wir noch größere Steine und einen Ast gelegt, die kleinen Tieren als Ein- und Ausstieghilfe dienen.Jetzt kann so viel Wasser eingefüllt werden, dass die größeren Steine und der Ast noch zum Teil aus dem Wasser heraus schauen.
Weitere Ein- und Ausstieghilfe außerhalb der Schale – fertig!
Die Schale steht am Rand der unteren Terrasse, in diesem Gartenteil haben wir den Igel schon häufiger gesehen. Damit er die Wasserfläche in der Schale erreichen kann, haben wir noch kleinere Bruchsteine als Treppe um die Schale herum gelegt.
Eisenbahnschwellen ausbauen
0,8 t Eisenbahnschwellen ausgebaut
Fundamentgraben für Trockensteinmauer
Alles Handarbeit
Die erste Reihe sitzt
Unter die Steine wurde ein Schotterfundament gesetzt.
Gemeinsames Bauen
Arbeit für Papa und Sohn.
Die Benjeshecke
…wächst
Die Benjeshecke
…wächst weiter
Die Benjeshecke
…ist nie fertig. Die erste Kröte ist wohl schon eingezogen und wurde hier vor wenigen Tagen gesichtet.
Plan zur Gartenpflege
Wir pflegen unseren Garten selbst. Bei größeren Arbeitseinsätzen bitten wir die Kinder um Unterstützung, wenn z.B. größere Mengen Strauchschnitt weggetragen werden müssen. Um die regelmäßige Pflege des Gartens kümmern mein Mann und ich uns. Die Pflege des Bauerngartens ist hauptsächlich mein Bereich. Ich gieße möglichst selten, aber dann durchdringend. So bilden die Pflanzen längere und tiefer gehende Wurzeln und geraten nicht so schnell in Trockenstress. Stauden, Bäume und Blühstreifen im Naturgarten werden aus dem gleichen Grund nur gegossen, wenn sie erkennbar Wasser benötigen. Den jetzt neu angelegten Blühstreifen werden wir im Herbst in den Boden einarbeiten zur Bodenverbesserung. Die Fläche soll dann noch mit weiteren heimischen Sträuchern und Stauden bepflanzt werden. Im Bauerngarten werden alle Flächen gemulcht, um Beikräuter zu unterdrücken, wo sie stören würden, und natürlich um den Boden feucht zu halten. Im Naturgarten ebenso, bzw. pflanzen wir entsprechend dicht.