Wer wir sind:
Unser Amos Comenius Gymnasium liegt mitten im Stadtgebiet von Burtscheid, dreiseitig von Straßen eingerahmt und eine Bahntrasse schließt die vierte Seite.
Seit 2019 widmen wir uns der Wildbienenförderung, was natürlich insgesamt eine naturnahe, abwechslungsreiche Biotopgestaltung mit großzügigem Nahrungsangebot umfasst. Ein sehr handlungsorientierter Unterricht vor allem der Biologie Wahlpflichtkurse der Stufen 9 und 10, motiviert die SchülerInnen sehr. ALLE Arbeiten werden von SchülerIinnen selbst durchgeführt; wo immer möglich werden sie auch in Planung und Recherche einbezogen. Prinzipiell stehen hierzu 2 mal 3 Unterrichtsstunden pro Woche zur Verfügung.
Was wir tun:
Grundlegende Arbeiten sind die Pflege der bereits bestehenden Flächen bzw. Naturmodule. Bis 2023 waren dies:
Laubkomposter (alle Laubblätter unseres Schulhofes werden gesammelt und im Schulgarten verwendet), Wilde Hecke, Frühblüher- und Doldenblütlerbeet, viele Wildbienennisthilfen und Insektentränken, Kräuterspirale, Sandarium, zwei Magerbeete, eine Totholzhecke, ein Lebensturm mit vielfältigen Lebens- und Nistmöglichkeiten, Wasser läuft vom Dach in einen eingegrabenen Mörtelkübel mit Bepflanzung sowie verschiedene Vogelfütterungsstationen. Die von einem Schüler der Klasse 10 selbst gebaute und programmierte solarbetriebene Wetterstation (ThingsSpeak) liefert per App abrufbare Werte. Außerdem ein Käferkeller, ein Beet mit Lippenblütlern und ein Igelhaus. Zusätzlich haben wir die Ertragszone um ein Hügelbeet und ein Hochbeet mit Frühbeetaufsatz und integriertem Wurmkomposter erweitert. Ein Schüler der EF baute und programmierte eine solarbetriebene automatisierte Bewässerung mit Bodenfeuchtigkeitssensor und so haben die Pflanzen eine echte Chance.
Was neu entstanden ist im Schuljahr 2024/25: Neu haben wir ein Morschholzhaus und ein Pilzmodul (Zucht von Kräutersaitlingen) angelegt. Ein Beet, welches durch Zitronenmelisse und Walderdbeerenausläufer (übrigens ein gutes Beispiel für vegetative Vermehrung) artenarm geworden ist, völlig neu angelegt. Abgemagert und strukturreich mit Totholz und Steinelementen neu gestaltet und dann mit regionalem Saatgut eine FLIP-Wiese angelegt. Neu wurde ebenfalls ein Wurzelwachstumsbeobachtungskasten gebaut und mit Kartoffelknollen bestückt. Ein Teil eines anderen Beetes erhielt eine dicke Laubblattmulchschicht, um zunächst unerwünschte Beikräuter zu unterdrücken und die Bodenfauna zu bereichern. Einen Schwerpunkt nahm auch die Entfernung invasiver Neophyten ein. Sommerflieder, Runzliger Schneeball und Schmetterlingsflieder wurden entfernt, und durch einheimische Sträucher ersetzt, nämlich Kornelkirsche, Haselnuss, Eberesche. Auch das Kanadische Berufkraut wurde in einer großen Aktion sogar außen von der Wand der schulumgebenden Mauer entfernt.
Bedeutung des Schulgartens: Unser Schulgarten ist grünes Klassenzimmer und mittlerweile fest im Curriculum verankert. Die SchülerInnen können viele Kompetenzen erwerben, verantwortungsvoller Umgang mit Lebewesen und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen sind zwei wichtige Beispiele. Sehr viele Themen des Biologieunterrichtes lassen sich hier praktisch veranschaulichen: z.B. Keimung, Wachstum, Verbreitung von Pflanzen, Pflanzenfamilien kennenlernen, Pflanzenbestimmung per App, Tiere der Laubstreu, Lebenszyklus der Rostroten Mauerbiene live auch mit Hilfe eines Beobachtungskastens, Nahrungsbeziehungen UND Stoffkreisläufe! Der Kreislauf von Stoffen kann unmittelbar mit Hilfe des Hochbeetes erlebt werden! Gefüllt zu 80 Prozent mit Holz, Stroh, Laub vom Schulhof. Fütterung der Kompostwürmer mit Bioabfall, diese stellen mit Mikroorganismen pflanzenverfügbare Nährstoffe her und keimende Pflanzen verwenden diese und werden bewässert! Das selbst zu bauen ist anschaulicher als jedes „Kreislauf-Diagramm“! Diesen Kreislauf der Stoffe zeigt auch das Hügelbeet: vorhandenes Material nutzen und Keimlinge zum Wachstum und Ernten führen, Bildung für nachhaltige Entwicklung inklusive.
Was uns motiviert: Die Motivation zum Weiterlernen wird durch erlebnis-, situationsorientierte und altersspezifische Angebote geweckt. Das selbstständige Schaffen neuer Lebensräume und das hautnahe „Erleben von Tieren“ motiviert die SchülerInnen sehr. Der Gewinn 2021, 2022 und 2023 des Pflanzwettbewerbs hat sehr dazu beigetragen.
Anmerkung: nach dem 3 maligen Gewinn durften wir bei Deutschland summt 2024 nicht mehr mitmachen. Da waren die dann beteiligten SchülerInnen der WP-Kurse doch enttäuscht. Auch ist es natürlich deutlich schwieriger, die zunehmende Fülle von Naturmodulen etc. zu pflegen und “Routinearbeiten“ durchzuführen, anstatt immer etwas Neues zu bauen. Deshalb gilt hier mein Dank den SchülerInnen, die tapfer und engagiert weiter mitgearbeitet haben! Erst nach Schuljahresende kam die Zusage, dass wir dieses Jahr doch teilnehmen können. Deshalb gibt es auch keine Natura Pflanzliste – und kein Video 😔.
Aber super – wir sind wieder dabei!