Wir tauschen Rasen gegen Inselbeete | Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb

Unser Garten ist mit nur 30 Quadratmetern ziemlich klein.
Aber wir lieben ihn trotzdem sehr.
Das bisschen Rasen war jedes Jahr verdammt viel Arbeit… und vertrocknet dann im Sommer sowieso.
Also haben wir uns diesen Winter gedacht: Damit ist jetzt Schluss!

Wir wollen: Weniger Rasen - dafür mehr Beete, mehr Abwechslung, mehr Struktur, mehr Pflanzen, mehr Leben, mehr Summen 🐝

Standort

32105 Bad Salzuflen

Vorher- & Nachher-Bilder

Die Idee - verschiedene Inselbeete

Bei den ersten Sonnenstrahlen im April begann unsere Aktion. Voller Motivation ging es dem Rasen an den Kragen.

Schon im Mai sieht man den Unterschied

Das Projekt trägt Früchte und unser Garten nimmt Gestalt an. Auch die Tiere danken es uns. Es ist so viel los zwischen den Steinen, an den Blüten und am Wasser. Und auch wir haben nun immer etwas zu gucken und zu werkeln.

Es soll auch plätschern

Einen kleinen Mini-Teich haben wir uns gewünscht. Hierfür haben wir die Ecke direkt an der Terrasse ausgewählt.

Erst einen Monat alt

Die Natur ist ein Wunder. Wie schnell am Mini-Teich alles zuwächst, hat uns wirklich überrascht. Und wir haben schon so viele Gäste am Wasser beobachtet.

Es grünt und blüht

Das Beet in der Mitte ist schön angewachsen. Uns haben allerlei Blüten (und ein paar Stachelbeeren) erfreut und die Pflanzen haben kräftige Wurzeln entwickelt. Nächstes Jahr zeigen sie dann bestimmt die volle Pracht.

Langsam wird es was im Schattenbeet

Wie zu erwarten war, hat sich das Bepflanzen des Schattenbeetes als etwas schwierig erwiesen. Hier mag nicht jeder sein. Und oft sind die Schnecken schneller gewesen. Mal sehen, was sich hier auf Dauer wohl fühlt.

Die Wasserstelle

Am Teich haben es sich besonders der Bachnelkenwurz und die Seggen gemütlich gemacht. Auch hier sind wir auf die Überwinterung gespannt.

Das Endresultat - wir sind happy

Die Aktion ist zu Ende und wir haben viel gebuddelt, gepflanzt und gepäppelt. Aber vor allem haben wir uns gefreut, dass es so einfach ist Abwechslung statt Rasen zu haben. Wir lernen jeden Tag, welche Pflanzen wie wachsen und welche Bienchen an die verschiedenen Blüten fliegen.

Heimische Pflanzen

Ab zur Pflanzenbörse am Umweltzentrum

Genau passend für unsere Idee kam die Pfanzentauschbörse an unserem Unweltzentrum Heerser Mühle. Viele Gartenprofis haben uns mit guten Stauden, tollen Ablegern und wertvollen Tipps versorgt… und nebenbei die Kinder mit fürs Projekt begeistert!

Blüten im Mai

Die Akeleien waren die Ersten, die in großer Anzahl angefangen haben zu blühen! Sie sind einfach meine liebsten Gartenblumen. Auch die Hummeln haben sich gefreut.

Blüten im Juni

An allen Stellen tauchen immer mehr Blüten auf! Und immer mehr Insekten. Am Teich haben sie direkt Eier gelegt und an der Stachelbeere sind Marienkäferlarven geschlüpft.

Samen sammeln

Ende Juni ist schon Zeit an die nächsten Gartenjahre zu denken! Wir sammeln fleißig Samen. Basteln dafür unsere eigenen Samen-Tütchen und schaffen so Vorrat. Die ein oder andere Tüte verschenken wir auch an andere Hobbygärtner. Damit es bald überall üppig blüht: Akelei, Veilchen, Schnittlauch, Nelke

Blüten im Juli

Diese Highlights erfreuen nun uns und die summenden Freunde. Alles ist schöner anzusteuern als Rasen.

Große Schönheit

Als mein Sohn damals an dem kleinen Ableger erkannt hat, dass es eine Königskerze werden könnte, meinte er nur: „Dann ist unser Beet voll.“ Nun thront sie über allem und zaubert ein Lächeln ins Gesicht.

So viel Regen…

Jeder Topf ein Mini-Teich. Es gab Wochen in denen man mehrmals am Tag alle Töpfe ausleeren musste. Den Pflanzen im Beet hat es beim Anwachsen geholfen. Den Schnecken beim Abfressen. Nun geht es für drei Wochen in den Urlaub und wir sind gespannt, wie sich unser neuer Garten so macht.

Blüten Ende Juli

Diese Blüten haben den vielen Regen gut vertragen und stehen nun (oder bald) den fliegenden Besuchern zur Verfügung. Auch die Königskerze blüht immer noch ausdauernd.

Pflanzliste

Neupflanzungen in 2024

Stauden: verschiedene Frauenmantel, Akelei, Glockenblume, Sonnenhut, Johanniskraut, Fingerhut, Lichtnelke, verschiedene Storchenschnabel, Skabiose, Veilchen, Maiglöckchen, Vergissmeinnicht, Lungenkraut, Königskerze, Kriechender Günsel, Mohn, Langblättriger Ehrenpreis, Purpurglöckchen, Mannstreu, niedrige Fetthenne, Riesenverbene, Lupine, diverse Sedumpflänzchen und Seggen.

Kräuter: Schnittlauch, Zitronenmelisse, Bärlauch, Majoran, Oregano, Meerrettich, Liebstöckel, Petersilie.

Gehölze: Säulen-Faulbaum, Stachelbeere, Johannisbeere und kleine aufgelaufene Bäumchen von Haselnuss und Walnuss.

Teichpflanzen: Sumpfdotterblume, Wollgras, Pfennigkraut, Schachtelhalm, Kuckucks-Lichtnelke und einige Unbekannte.

Ich habe die NaturaDB-Liste für meinen gesamten Garten angelegt. Hier kann ich nun toll nachschlagen, was meine Pflanzen für einen Ursprung haben und für welche Tiere sie nützlich sind. Besonders schön ist, dass man heimischen Arten direkt erkennen kann… So kann ich das Ziel verfolgen, immer mehr nützliche Pflanzen in mein kleines Gärtchen zu holen.

Gartenstrukturen

Einige Insektenplätze

Alte und neue Plätze für allerlei Insekten sind in unserem Garten auch zu finden. Die Kinder haben im Töpferkurs eine Bienentränke und ein Insektenhotel getöpfert. Aus hohlen und alten Ästen sind weitere Nisthilfen entstanden.

Kein Beton, kein Mörtel

Ganz bewusst haben wir alle Steine im Garten nur lose verlegt. Damit in den Spalten und Ritzen jeder einziehen mag, der es dort schön findet.

Natürliche Stütze

Wenn die jungen Pflanzen noch nicht kräftig genug sind oder nach dem vielen Regen die schweren Blüten (vom Frauenmantel) alle am Boden liegen, dann gebe ich gern Stütze. Am liebsten mit hohlen Stängeln. Die bleiben dann lange im Boden und bieten weiteren Wildbienen Unterschlupf und Nistgelegenheit.

Kleine Sandlinse

So klein wie der Garten - so klein sind auch die Strukturen. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten so viel wie möglich anzubieten. Hier ein Sonnenplatz vor der Hecke.

Holzstapel

Eine ungenutzte Ecke wird so nützlich. Direkt neben der kleinen Wasserschale gibt es jede Menge Totholz, mal mehr mal weniger morsch.

Aus der Natur - für die Natur

Ich liebe es mit Weiden zu Flechten. Besonders, wenn es dann auch einen Sinn erfüllt. Die alte Nisthilfe hat in drei Jahren 25 Amselküken beherbergt und musste zwingend erneuert werden.

Ein- und Auszüge

Die selbstgebaute Nisthilfe wurde gut angenommen und einige Bienchen sind wohl auch schon wieder geschlüpft.

Platz ist hier für alle

In jeder kleinen Ecke haben wir an die Tiere gedacht. Viele Nistkästen und Rückzugsmöglichkeiten werden auch von den Fell- und Federfreunden angenommen. So haben wir schon Nachwuchs von Igel, Amsel, Spitzmaus, Eichhörnchen, Heckenbraunelle und Kohlmeise in unserem Garten und am Haus beherbergt.

Aktionsbilder & Infoarbeit

Wie alles entsteht - Erste Steine liegen

Ein bisschen, wie puzzeln… nur schwerer! Stück für Stück wird es so, wie es schon ein paar Wochen in unseren Köpfen gewachsen ist. Die Grassoden haben wir verwendet und die gute Erde gab es für lau aus dem Nachbarort.

Die Steine - Upcycling

Über die übliche Tauschbörse haben wir gefunden, was andere nicht mehr haben wollten. Ein wenig gesäubert und sortiert konnten wir sie ganz einfach verwenden. Bis jetzt hat uns das Projekt noch nichts gekostet.

Steine übrig - noch ein Beet

Aus den restlichen Steinen konnten wir eine zweite Ecke bedenken, in der der Rasen noch nie richtig gewachsen ist.

Frisch bepflanzt

Viele junge Pflänzchen haben ihren Platz gefunden!

Pflänzchen im Schattenbeet

Da sind wir mal gepannt, wer hier seinen Platz findet und gut anwächst.

Anzucht

Bei der Pflanzenbörse gab es auch ein paar Samentütchen. Hier möchte unser Sohn ganz schnell prächtige Stockrosen ziehen.

Ein Loch für den Miniteich buddeln

Das kleine Loch ist schnell ausgehoben. Die Wanne gab es -wie üblich- gebraucht. Eine Beeteinfassung aus Steinplatten wird noch gesetzt.

Wasser marsch

Was für ein aufregender Moment. Wir sind gespannt, welche Tierchen sich für die Wasserstelle interessieren.

Etwas Totholz aus dem Wald

Im Wald haben wir alte Äste gesammelt und diese auf die gleiche Länge gesägt. Ein alter Eisenring hält alles dekorativ zusammen.

Besuch im Mai

Dieses Jahr flogen zur Freude der Kinder viele Maikäfer. Sogar einen Bienen-Pulli gab es zu kaufen…

Ein Frosch für den Teich?

Der Teich war gerade fertig, da sind im Wald die Kaulquappen geschlüpft. Am liebsten hätten die Kids sie mitgenommen… „Nur ein paar?? Bitte!“

Naturwissen weiter geben

Wenn wir in der Natur unterwegs sind geht es oft um alles, was wächst, fliegt oder krabbelt. Die Kinder haben hier mit ihrer Freundin einen Kiosk mit essbaren Snacks aus der Natur gemacht. „Das kann man alles essen? Wussten wir garnicht.“ Das hören wir immer wieder.

Wen man kennt, kann man besser schützen

Generell wird bei uns alles, was uns unterkommt mit ObsIdentify „gescannt“. Die Kinder lieben es und wir erfahren so direkt, mit wem wir es zu tun haben 🌿🪲🦟🐛 Hierdurch haben wir schon so viel gelernt.

Auch im eigenen Garten

Neue Besucher werden direkt erfasst und die Fläche auf der Online-Karte ist schon zu klein für die vielen bunten Punkte…

Es krabbelt

Hier einige Beispiele von unseren Beobachtungen die letzten Wochen. Es sind mehr Käfer vertreten, als Bienen - einfach weil die länger still sitzen 😝 und sich fotografieren lassen. Oft werden wir auch von unseren Freunden um Rat gefragt, wenn sie ein Tierchen nicht kennen.

Ideen klauen bei den Profis

Manchmal wird auch uns der Mini-Garten zu klein, dann fahren wir gern zu unserem Umweltzentrum Heerser Mühle in Bad Salzuflen. Hier schlendern wir durch die verschiedenen Gärten und staunen über die Artenvielfalt. Gerne auch mit Besuch… Das ist unsere Art Werbung für die Natur zu machen!

Schnecken-Schrecken

Auch unsere Pläne sind dieses Jahr von den vielen Nacktschnecken gekreuzt worden. Einige schöne Pflanzen mussten dran glauben und es steht nur noch das Gerippe. Besonders schade bei: Sonnenhut und Vergissmeinnicht. Auf einige Pflanzen werde ich wohl dauerhaft verzichten. Schade.

Nachschub für die Lücken

Im Garten meiner Schwiegereltern kann ich von vielen Stauden schöne Ableger nehmen, ohne dass man überhaupt merkt, dass etwas fehlt. Hoffentlich wächst viel davon an und es schmeckt den Schnecken nicht: Storchenschnabel, Heuchera, Bachnelkenwurz,…

Frühstück mit Aussicht

„ …und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“ (Astrid Lindgren) Besonders in diesen Momenten fällt mir auf, was es jetzt auf einmal alles zu schauen gibt.

Letzte Aktion - etwas Sand

In dem alten Alu-Sieb, das wir schon über 10 Jahre immer unterschiedlich bepflanzen, wollen wir die Kids ein kleines Sandbeet anlegen.

Noch ein paar Schmuckstücke

Hinter der Sandfläche wird mit den restlichen Steinen vom Teich der Pflanzbereich abgesteckt. Hierfür waren wir tatsächlich mal shoppen: Langblättriger Ehrenpreis, Purpurglöckchen und Mannstreu dürfen einziehen.

Urlaubsgrüße

Im Urlaub bin ich mit meinen Gedanken auch oft im „Garten“… denn überall entdecke ich Pflanzen, die ich gern noch hätte. Allen voran: Blutweiderich, Flockenblume und helle, mehlige Königskerze. Wo es ging, hab ich wieder Samen abgenommen und hoffe im nächsten Gartenjahr etwas davon zu ziehen.

Eine noch

Ab und zu tut sich eine kleine Lücke auf und eine Jungpflanze kann einziehen. Gebuddelt wird immer.

Jubelbilder

Jede Veränderung macht richtig Spaß

In diesem kleinen Garten ist es wirklich eine Bereicherung, zu sehen, dass man etwas bewegen kann. Mit jedem Beet halte ich mich mehr im Garten auf. Es gibt immer etwas zu beobachten, zu gärtnern oder zu bestaunen.

Bis in den Himmel

So groß ist meine Königskerze (die aus Versehen beim Staudentausch beim Schnittlauch dabei war)… UND meine Freude über die erste Blüte!

Erfolgreiche Anzucht

Die Stockrosen sind alle aufgelaufen, aber nur einige sind zu stattlichen Pflänzchen herangewachsen. Vielleicht blühen sie dann nächsten Sommer?!

Hey, wer bist denn du!?

Hier wird mit dem Handy und ObsIdentify gecheckt, wer da an unserem Teich vorbeifliegt. Wie schnell man auch die Kinder für die Natur begeistern kann!

Jeden Abend reichhaltiges Buffet

Endlich haben wir schöne Steine als Unterschlupf und mal etwas besseres als Rasen auf dem Teller. Dafür kommen wir gern den weiten Weg aus den Nachbargärten!

Die Idee hatten wir vorher, den Spaß hat dieser Wettbewerb enorm erhöht

Erst das Bereitstellen aller Informationen und Bilder für diese Aktion hat uns gezeigt, dass wir auch im kleinsten Garten VIEL bewegen können. Jeder Schritt in Richtung „mehr Pflanzen und Strukturen“ ist ein MEHR für die Insekten. Gelebter Naturschutz der Spaß macht!

Zu guter Letzt

Bssss Sssssssssss… DANKESCHÖN. Wirklich toll geworden hier… Ich sag’s den anderen!

Fläche

10 m²

Anzahl der Projektbeteiligten

Informationen zur Gruppe

Mein Mann, meine Kinder, ich…. und immer mehr summende Gäste 🪲🦋🐝🐞🪰🐛🦟

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