DEUTSCHLAND SUMMT!-Pflanzwettbewerb
Bepflanzte Fläche: 268.660 m²

Die Anfänge

Im Projekt „Sauberer Ohlenhof“ ist seit einigen Jahren eine Gruppe von vier Wohnungsbaugesellschaften und der Recycling-Hof Findorff in einer lockeren Zusammenarbeit verbunden. Ziel ist es, in einem der durchaus anspruchsvolleren Stadteile die flächendeckende Sauberkeit zu gewährleisten. Das Problem ist, wie bei vielen Gebieten, dass die jeweilige Zuständigkeit für die Fläche zwar vertraglich oder rechtlich festgeschrieben, aber nicht ohne Weiteres ermittelt werden kann. In diesem Fall wurden alle Gebiete (9 ha) des Stadtteils für das Projekt freigegeben.

Dieses Problem und der Umgang damit lässt sich aber auch auf die gleichen Flächen im Bereich des dortigen Insektenschutzes übertragen. Fragestellungen wie Giftpflanzen, invasive Arten, vertragliche Regelungen mit der Gartenbewirtschaftung, Straßenbauamt, bis hin zur Frage der Mieter, ob von einem Bienenhotel eine Gefahr für die Kinder ausgeht, mussten gelöst werden.

Also ein Problem, das hier im Wettbewerb jeder Teilnehmer kennt. Die Ansprache der Bewohner konnte wegen des Migrationsanteils von etwa 60 % locker über das Thema „essbare Stadt“ vermittelt werden. Aus Erfahrung lassen sich Urban Gardening-Projekte in solchen Stadteilen durch die Kenntnis aus den Heimatländern problemlos umsetzen.

Als erster Schritt wurde eine Begehung der Gebiete durchgeführt, um alle in den Flächenbereichen verborgene Optimierungen zu finden.

Wie sieht es eigentlich aus – so als Hummel in Ohlenhof?

Gemischt, wäre die Antwort.

Auf der Grundfläche von 9 ha wurden im Frühjahr die Flächen ermittelt, die eindeutig neu bepflanzt werden sollten. 7 Beete mit ca. 36 m² (als Zahl für diesen Wettbewerb) wurden bis jetzt mit Trittsteinen neu und zusätzlich 5 Hochbeete angelegt. Hauptaufgabe war es aber, die Rasenflächen und andere Bereiche aufzuwerten. Also nicht die reine Neuanpflanzung, sondern die Modifizierung der Bereiche war eines der Ziele. In den Grasbereichen wurden Pflanzen wie Gundermann, Pfefferminze als sich durch Rhizom ausbreitende Arten zusätzlich gepflanzt. Ähnlich wie die Wegericharten oder der kleine Sauerampfer können all diese Arten einen Rasenschnitt ohne großen Schaden vertragen. Sie kamen zwar bereits auf einzelnen Flächen vor, nur hier unterscheiden sich die Gebiete von den jeweiligen Zuständigkeiten. Die ersten 4 ha sind so schon besetzt worden. Auf allen Rasenflächen wurden somit die fehlenden Arten zur Optimierung flächendeckend eingesetzt. Das wird im Herbst noch weitergeführt, sodass auf den 9 ha die Flächen aufgewertet werden, ohne hier Eingriffe in die derzeitigen Betriebsabläufe zu benötigen – eines der wichtigen Kriterien, die es stellenweise zu lösen gab.

Das Problem einzelner Schlüsselarten

Frühblüher kommen in den Bereichen kaum vor. Hier war es leider zu spät, um neu zu pflanzen, was die Aufgabe im Herbst sein wird. Beispielsweise wurde kein Beinwell in der gesamten Fläche entdeckt. Als Bienenweide lässt sich diese Pflanze jedoch schön in vorhandene Beete alle paar Meter einsetzen; in Randbereichen übersteht diese auch einen Schnitt. In vielen Flächenbereichen wurden diese Pflanzen deshalb zusätzlich eingesetzt.

Totholz

Alleine die Bezeichnung Totholz ist so irreführend wie nur irgendetwas. Hier wurden die Kinder zusätzlich zu den Pflanzungen mit einbezogen. Auf mehreren Spielplätzen und in einem Quartierzentrum wurden Bohraktionen mit den Kindern durchgeführt. Zum einen als Bienenhotels, zum anderen wurden in die Bohrungen Moose eingesetzt, und diese Stücke dann in die vorher mit den Kindern erstellten Beete eingebracht. Hilfreich war, den Kleinen den mobilen Waldgarten genauer zu erklären.

Kellerasseln haben keine Lobby!

Viel Spannung erzeugte die „Kiste der Pandora“, in der sich unter anderem die gepanzerten Bodenwesen befanden, die nach der Fertigstellung der Beete gemeinsam mit den Kinderhänden dorthin gesetzt wurden.

Herkunft der Pflanzen

Vorbereitend für die weiteren Aktionen wurden verschiedene Anzuchttechniken ausprobiert. Ob Getreide in der Diskettenbox oder Thymian auf Moosbett: Es zeigte sich, dass die Anzucht mit Moosen gut gelang, die Saat dort nicht schimmelte und die „variable“ Gießtechnik der Kinder am besten überstand. Die Saat für die Speisepflanzen wurde als saatechte Varianten von Bingenheimer bestellt. Die Wildpflanzen gingen aus dem ehemaligen UN-Dekaden Projekt des Recycling-Hofs Findorff hervor. Sachspenden der KGV sowie Zwiebeln für die Frühblüher wurden am Recycling-Hof Findorff separat erfasst und werden im Herbst gesetzt.

Die Zukunft der Schornsteinfeger

Auf einem 1 ha großen verwilderten Bebauungsstück, das an das Gebiet grenzt, ist eine hohe Anzahl von Schmetterlingen (Schornsteinfeger) entdeckt worden. Um die Schmetterlinge auch dauerhaft in das Wohngebiet zu locken, müssen auf einzelnen Flächen noch Süßgräser gepflanzt werden. Für den Schmetterling sind Nahrungspflanzen vorhanden, für dessen Raupen jedoch nicht. Wie der ökologische Wert hoher Süßgrasbestände aufgenommen wird, bleibt die spannende Frage.

In dem Sinne – wir bleiben dabei.

Standort

28239 Bremen

Vorher- & Nachher-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Fläche

36 m²

Anzahl der Projektbeteiligten

35

Informationen zur Gruppe

Im Projekt „Sauberer Ohlenhof“ ist seit einigen Jahren eine Gruppe von vier Wohnungsbaugesellschaften und der Recycling-Hof Findorff in einer lockeren Zusammenarbeit verbunden. Das betraf vor diesem Projekt überwiegend die Reinigung der Gebiete durch den Quartierservice des Recycling-Hof Findorff als Beschäftigungsträger. bei den Begehungen viel auf das eine Unterstützung der Insekten auch durch einfache Korrekturen erreicht werden kann. Aus den Erfahrungen des UN-Dekadenprojektes des Recycling-Hof Findorff bot sich diese Ausweitung an. Im Stadteil sind praktisch alle NGO in regelmäßigen Sitzungen verbunden und verfügen über eine lockere gemeinsame Arbeitsgruppe. Aktionen mit Kindern können hier abgesprochen und in die Planung der einzelnen Bereich mit eingebunden werden. Welcher Nachmittag ist in den Ferien noch nicht besetzt oder welcher ist schon so voll das es unnötig ist?

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