Unser Vorhaben im Rahmen der Garten-AG war es, den kleinen Bereich vor der Bücherei/Mensa zu neuem Leben zu erwecken. Lediglich ein Feldstein befand sich auf diesem trostlosen Fleck nackter Erde. Das Beet ist von drei Seiten vom Gebäude umgeben, nach Süd-Osten hin offen, direkte Sonneneinstrahlung wird auf dieser Seite jedoch durch eine Baumkrone abgemildert. Eine Bodenanalyse ergab, dass keine nennenswerten Nährstoffe vorhanden waren.
Mit der folgenden Konzeption nahmen wir die Gegebenheiten und Anforderungen, sowie die Herausforderung an! :-)
Ausgangslage: überwiegend schattiger Standort ohne Bewuchs, mit eher sandigem, nährstoffarmen Boden, langfr. keine Bewässerungsmöglichkeit
Anforderungen: ungiftige und heimische Pflanzen, mit Zierwert, interessant und lehrreich für Kinder, insektenfreundlich, lange Blütezeit (Trachtfließband), wenig Pflegeaufwand, trockenheitsverträglich
Das Konzept
Eine Bank am Eingang zur Bücherei und Mensa lädt zum Verweilen ein. Hier können sich Schüler unterhalten während sie vor bzw. nach dem Mittagessen aufeinander warten. Von der Bank aus können sie direkt das Treiben an der Wildbienennisthilfe beobachten, welche an der Südwand montiert ist. Ein kleiner Barfußpfad mit selbst gesammelten Materialen macht das Beet erlebbar: Entlang des Weges lassen sich im Sommer Walderdbeeren, Johannisbeeren und Blaubeeren naschen. Ein kleiner piksiger Mannstreu und der flauschige Wollziest sprechen den Tastsinn der Kinder an.
Der Hohe Waldgeißbart verdeckt die Mülltonnen in der schattigsten Ecke. Davor beherbergt ein Käferkeller aus angerotteten Hackschnitzeln und Totholz Asseln, Käfer und Spinnentiere. Der Gemeine Tüpfelfarn trägt hier zum Waldcharakter bei. Neben der Große Sterndolde liefert auch die Nesselblättrige Glokenblume hübsche Blüten, in denen sich Wildbienen auch gern einmal schlafen legen.
An der sonnigsten Stelle des Beetes ist eine Essigrose platziert. Mit ihren ungefüllten Blüten bietet sie den Bienen zunächst Pollen und Nektar an, später im Herbst den Vögeln ihre Hagebutten. Im eher trockenen Bereich unter der Bank breitet sich der kriechende Thymian aus. Im vorderen Bereich sorgt der Kriechende Günsel für einen schnellen Bodenschluss. Einen interessanten Aspekt, der auch Kinder begeistert, bietet das Gefleckte Lungenkraut. Seine Blüten färben sich im Laufe der Blütezeit von rosa zu blau und signalisieren so den Insekten, in welchen Blüten es noch reichlich Nektar zu holen gibt. Eine kleine Vogeltränke wurde mit kleinen Steinchen und Stöckchen zur Insektentränke umfunktioniert. Holzhackschnitzel als Mulchmaterial fördern die Humusbildung und halten die Feuchtigkeit im Boden.
Abgerundet wurde unser Buddeln in der Erde und Gießkannen tragen durch einen Tanz, den wir zum Lied "Guck mal diese Biene da" eingeübt haben und sogar am Ende des Schuljahres in der Turnhalle vor versammelter Schüler- und Elternschaft vortragen durften. Alle 4.-Klässler bekamen von uns zur Verabschiedung eine heimische Wildstaude aus dem "Tausende Gärten Tausende Arten"-Projekt geschenkt.
Obwohl wir Abstand nehmen mussten von der ursprünglichen Idee einer Wildblumen-Einsaat oder Kräuterspirale sind wir mit dem Ergebnis rund um zufrieden und konnten zeigen, dass auch ein schattigeres Fleckchen Erde einen Beitrag zur Erhaltung der Wildbienen und Artenvielfalt leisten kann! Guck mal, diese Biene da fliegt auch mal im Schatten!
Standort
31633 LeeseVorher- & Nachher-Bilder
Heimische Pflanzen
Gartenstrukturen
Aktionsbilder & Infoarbeit
Jubelbilder
Keine Bilder vorhanden
Fläche
9 m²
Anzahl der Projektbeteiligten
16
Informationen zur Gruppe
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