DEUTSCHLAND SUMMT!-Pflanzwettbewerb
Bepflanzte Fläche: 268.660 m²

Auch wenn wir in diesem Jahr keine große Fläche anlegen konnten, wollten wir doch wieder beim Wettbewerb "Wir tun was für Bienen" mitmachen.

Gemeinsam mit der Grundschule Kehrig und der zweiten Klasse der Waldorfschule Mayen organisierten wir daher ein Projekt auf der örtlichen Streuobstwiese. Diese wurde von unserem Verein vor einigen Jahren umgebrochen und mit regionalem Saatgut eingesät. Seitdem betreuen und mähen wir die Wiese möglichst naturnah, um die Artenvielfalt dort zu steigen. Im vergangene Jahr wurde die Wiese zum ersten Mal abschnittsweise von drei und in diesem Jahr von vier Schafen beweidet.

Den Kindern der Grundschulen wollten wir nun den Lebensraum "Streuobst- bzw Wildblumenwiese" näher bringen.

So planten wir 4-5 Aktionstage zu den Themen Apfelbaum, Wildpflanzen und Insekten.

Bei einer ersten Aktion lernten die Kinder an verschieden Stationen den Unterschied zwischen Honigbienen und Wildbienen und deren Lebens- und Nistweise kennen. Mit einem Niströhren-Spiel konnte die Kinder anschließend im Wettlauf die "Arbeit" einer Mauerbiene nachspielen. Dabei wurden zwei halbierte Bambusröhre von zwei Teams in einer Art Staffellauf abwechselt mit entsprechendem Material befüllt, bis die Röhre komplett mit Brutzellen gefüllt war. (Lehm/Wand + Gries&Wasser/Pollen + Reiskorn/Ei ...)

Ganz wichtig für die Wildbienen sind natürlich heimisch Blumen. Nachdem wir viel insektenfreundliche Blume auf der Wiese begutachtet hatten, säte jedes Kind in ein Pflanztöpfchen Samen vom Nelkenleimkraut. In einem kleinen Forschertagebuch wurde dann genau notiert wann die ersten Blättchen, die erste Knospe usw. zu sehen waren.

Zusätzlich bekamen alle Kinder eine Saatgutmischung um damit jeweils mindestens einen Quadratmeter zuhause oder im Schulgarten einzusäen. Auch hier war die Aufgabe, das Ganze zu beobachten und auch zu fotografieren. Das Ergebnis wird dann bei einem weiteren Aktionstag nach den Sommerferien kontrolliert und präsentiert.

In kleinen Gruppen untersuchten die Schülerinnen und Schüler die Flora und Fauna an Feldrandwegen und auf der Streuobstwiese und verglichen im Anschluß die Anzahl ihrer Entdeckungen. Mit einem Entdeckerheft der Stiftung Natur und Umwelt ausgestattet suchten die Kinder speziell nach Käfern, Hummeln, Raupen, Spinnen und anderen kleinen Bewohnern. Ebenfalls wurden die unterschiedlichen Pflanzen begutachtet und bestimmt. In dem Entdeckerheft konnten dann die entsprechenden Entdeckungen notiert und mit einem Sticker festgehalten werden.

Mit Hilfe eines "lebendigen Puzzle" ging es dann an den Körperbeau der Wildbienen. Mit zum Teil akrobatischem Einsatz schaffen es alle Gruppen in kurzer Zeit die entsprechenden Puzzleteile zu sortieren und anzuordnen. Hierbei konnten verschiedene Merkmale, an denen man z.B Fliegen von Wildbienen unterscheidet, spielerisch erlernt werden. So besitzen etwa Fliegen nur ein Flügelpaar wogegen Wildbienen 2 Flügelpaare - also 4 Flügel - besitzen.

Die bereits im Frühjahr blühenden Obstbäume der Streuobstwiese sind für Wildbienen und andere Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Um den Kinder trotzdem die Blüten aus dem Frühjahr zeigen zu können, haben wir für jedes Kind eine Blüte der Apfelbäume in Eiswürfelbehälter eingefroren. So konnten alle Kinder ihre eigene Apfelblüte im Eis begutachten...Anhand eines Apfel-Memorys und vielen Fotos wurde die Entwicklung vom Apfelkern, den daraus entstandenen Keimling, dem jungen und erwachsen Apfelbaum, über die Bestäubung der Blüte bis hin zum fertigen Apfel kindgerecht dargestellt.

An einem weiteren Aktionstag ging es um den Schutz von Wildpflanzen. Hierfür bekamen wir von dem tollen Projekt  "Wildwuchs auf der Wiese" (einem Projekt des Uni Mainz) einen Artenschutzrucksack zur Verfügung gestellt. Mit viel Freude und Kreativität bearbeiteten die Schüler*innen in kleinen Gruppen jeweils 8 Stationen zum Thema Wildpflanzenschutz.

Hierbei wurde z.B die "Artenvielfalt im Quadratmeter" untersucht und die Anzahl der dort wachsenden Pflanzen gezählt. An einer anderen Station ging es darum Blumen in verschieden Stadien von der Knospe bis zum Samen zu sammeln. Des Weiteren wurde die Luftfeuchte am Boden gemessen, Merkmale von Gräsern gelernt oder festgestellt wie Samen "reisen"...

Samen sammeln und reinigen war ein weiterer Schwerpunkt. Hier wurde auch fleißig gesammelt und das Saatgut zum aussäen mit nach Hause geholt.

Nun hoffen wir, das gaaaaanz viele Wildpflanzen in den Gärten, Blumentöpfen, Balkonkästen zuhause und im Schulgarten gedeihen können. Nach den Sommerferien geht es weiter...

 

 

 

 

Standort

56729 Kehrig

Vorher- & Nachher-Bilder

Heimische Pflanzen

Pflanzliste

Folgende heimische Wildpflanzen befinden sich in der Saatgutmischung die jedes Kind erhalten hat um diese zuhause auszusäen:

Achillea millefolium Gewöhnliche Schafgarbe
Alyssum alyssoides Kelch-Steinkraut
Anthemis tinctoria Färber-Hundskamille
Barbarea vulgaris s.str. Echte Winterkresse
Calendula arvensis Acker-Ringelblume
Campanula rapunculus Rapunzel-Glockenblume
Centaurea cyanus Korn-Flockenblume
Centaurea jacea s.str. Wiesen-Flockenblume
Cynoglossum officinale Echte Hundszunge
Daucus carota Gewöhnliche Möhre
Dianthus armeria Raue Nelke
Digitalis purpurea Roter Fingerhut
Dipsacus fullonum Wilde Karde
Echium vulgare Gewöhnlicher Natternkopf
Glebionis segetum Saat-Wucherblume
Isatis tinctoria (im Spelz) Färber-Waid
Leucanthemum ircutianum Wiesen-Margerite
Malva sylvestris s.str. Wilde Malve
Oenothera biennis agg. Zweijährige Nachtkerze
Papaver dubium s.l. Saat-Mohn
Papaver rhoeas Klatsch-Mohn
Pastinaca sativa s.str. Gewöhnlicher Pastinak
Reseda luteola Färber-Resede
Silene latifolia subsp. alba Weiße Lichtnelke
Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut
Verbascum densiflorum Großblütige Königskerze
Verbascum thapsus Kleinblütige Königskerze

 

 

 

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Fläche

72 m²

Anzahl der Projektbeteiligten

88

Informationen zur Gruppe

An unserm Projekt waren fünf Schulklassen und deren Lehrerinnen beteiligt. Aus der Grundschule Kehrig die Schüler*innen der Klassen 1-4 und aus der benachbarten Waldorfschule die Schüler*innen der 2ten Klasse. Außerdem wurden wir von einigen Vereinsmitglieder und Eltern der Schulkinder unterstützt.

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