Stand April 2025:
Unsere Schule besitzt seit drei Jahren einen Schulgarten, diese besteht aus einer ca. 100qm großen Ackerfläche, auf der wir Gemüse anbauen, leider ist es aufgrund des Lehrermangels fast nicht möglich den Acker zu bewirtschaften und wir müssen umstrukturieren um das Ganze pflegeleichter zu machen. Außerdem wollen wir mit dieser Fläche auch einen Beitrag zur Biodiversität leisten. Das dort entstehende Kräuterbeet soll Kräuter für die Schulküchen liefern.
Stand Juli 2025:
Es ist viel passiert:
Der Entschluss war gefasst, wir legen ein Kräuterbeet auf unserem Acker an. Immer öfter wurde der Wunsch im Ernährung und Soziales Unterricht laut, es sollte mehr Kräuter geben. Unser Hochbeet vor den Küchen wurde im Sommer immer von den Tomaten überwuchert und die paar Kräuter haben das nachsehen. Jedes Mal sackte die Erde ab, alles musste ausgepflanzt werden, Erde eingefüllt und wieder neu bepflanzt werden.
Bei unserer Acker-Pflanzaktion im Mai wurde nun das vorderste Beet frei gelassen, dort sollten die Kräuter hin!
Mit Hilfe von Deutschland summt und dem Gutschein der Staudengärtnerei Gaißmayer hatten wir schon ein Startpaket. Jetzt mussten sie nur noch kommen, unsere Kräuter. Noch ein bisschen rumfragen bei den Kollegen und wir hatten ein vorzeigbares Kräutersortiment.
Gesagt getan, es wurde gepflanzt: Schnittlauch, Schnittknoblauch, Thymian, Salbei, Rosmarin, Dost, Ringelblume, Petersilie, Knoblauch, Rauke, Estragon, Frühlingszwiebel, Kapuzinerkresse, Wilderdbeeren, Blutampfer, Zitronenmelisse. Bei verschiedenen Minzen haben wir uns für Töpfe entschieden, um zu verhindern, dass im nächsten Jahr nur noch Minze wächst. Da der Acker eh gegossen werden muss, sollte das kein Problem sein.
Das Problem war eher, dass die Schüler und Schülerinnen zwar gerne Kräuter verwenden wollen, aber keine Ahnung hatten, was was ist. Es mussten Schilder her. Leider ist der Unterricht während der Prüfungszeit so oft vertreten/ausgefallen oder Feiertagen zum Opfer gefallen, dass wir für nächstes Jahr noch genug zu tun haben um alles zu beschriften. Aber das macht gar nichts, denn dabei können sich die Schüler und Schülerinnen gleich intensiv mit den Kräutern beschäftigen. Kräuter sind ein unerschöpfliches Thema und in Verbindung mit Insekten noch viel interessanter. Unser Acker liegt inmitten einer Blühwiese, da summt und brummt es gewaltig. Auch unsere getöpferten Bienenhotels werden überdurchschnittlich gut angenommen, laut Aussage eines Imkers.
Überhaupt ist unser Schulgarten ein kleines Paradies, heuer hatten wir sogar einen Babyhasen, der sich sehr wohl gefühlt hat im Schulgarten.
Da wir dieses Schuljahr eine Kooperation mit dem Förderzentrum für Hörgeschädigte begonnen haben, bot es sich beim Besuch der Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften gleich an, unsere Kräuter zu verwenden. Wir machten Minzwasser, Zironenmelissentee und stellten gemeinsam Kräuteröl her. Jede Schülerin und jeder Schüler durfte sich entscheiden, welche Kräuter sie im Öl haben wollte. Das Öl durfte natürlich jeder mit nach Hause nehmen. ein toller Schultag u.a. Dank der Kräuter.
Natürlich ist nicht alles glatt gelaufen in diesem Schuljahr, so ist unser Blutampfer der Lieblingsort von Ameisen, dem Rosmarin war es scheinbar zu nass und die Erdbeeren wurden wahrscheinlich von Schnecken vernichtet, da wir sie als Unterpflanzung im Beerenbeet gesetzt haben.
Alles in Allem war diese Schuljahr aber ein großer Erfolg, trotz des Lehrermangels und den fehlenden Stunden für den Acker, es wurde gesät, gepflanzt, geerntet und natürlich auch gekocht und gegessen, vom Schnittlauch- und Kressebrot über Kräuterbutter, Kräuteröl, Kräutertee, Pesto und frittiertem Salbei, Kräuter und ihre Blüten als Dekoration war alles dabei.
