Der Makro-Hortus aus Herzogenaurach ist ein etwa 700qm großer Privatgarten, der bisher traditionell gepflegt wurde. Seit 2025 bauen wir ihn zu einem Drei-Zonen-Garten um, daher auch der Name Makro-Hortus. Der Boden ist schwerer Pseudogley, der rund um das Haus zu extremer Trockennheit neigt. Wir sind Heimat für mindestens einen Igel, viele Vögel und auch Insekten. Letztere wollen wir dieses Jahr besonders fördern.
In diesem Jahr haben wir viele Büsche (Runzelblättiger Schneeball, Kirschlorbeer, Forsythie etc.) entfernt und durch wertvollere Pflanzen (Filzrose, Holunder, Besenginster, Heckenrosen, Faulbaum) ersetzt. Zudem haben wir Totholzhecken, Käferkeller, Steinhaufen und Kompost angelegt, damit wir keine Biomasse mehr aus dem Garten entfernen müssen.
Dazu kamen einige spezialisierte Beete wie das Sumpfbeet, mit dem wir die Wasserversorgung unserer Gartenbewohner sicherstellen wollen, und zwei Steingartenbeete unter sehr speziellen Bedingungen: Nordseite um eine Wärmepumpe – also vergleichsweise kühl – und ein hohes Kiesbeet auf der Südostseite.

Makro-Hortus
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150 m²
Privatgärten groß (ab 500 m²)
Bayern, 91074 Herzogenaurach
Makro-Hortus (7 Personen)
Über unsere Gruppe
Drei Familien haben sich über die Straße hinweg vernetzt und sich in Sachen Igelerhaltung und insektenfreundliches Gärtnern abgesprochen. Daraus erwuchsen einige Ideen für den Makro-Hortus, auch im Zusammenarbeit mit dem 25km entfernten Hortus Brunnladesch.
Vorher- & Nachher-Bilder

In diesem trockenanfälligen Vorgarten vertrocknet das Gras meist schon im Mai, und noch nicht einmal intensiv gegossene Buchsbäume überstehen das Inferno, wie man hier sieht.
Der Ahorn spendet den halben Tag Schatten, aber die Luft ist sehr trocken.

Im März/April haben wir zusammen den harten Boden aufgegraben, eine Teichfolie eingezogen und drei Bodenarten hineingeschaufelt: Kies, Mineralbeton und Lehmboden, plus Trochenmauer.
Angesät wurde Schattsaum und Ufersaum, mit einigen einhemischen Farnen und Sumpfpflanzen.

Vorher: eine innen verkahlte, ungepflegte Ligusterhecke, die ich auf Stock gesetzt habe. Davor haben wir spontan das Gras umgegraben und eine Blumenwiesenmischung ausgesät.
Im Vordergrund die Reste einer verrotteten Gartenschaukel.

Im Juni sind die Samen des ersten Jahres endlich aufgegangen. Vor allem die Zweijährigen Pflanzen haben den Regenguss genutzt.

Langsam wird das Sumpfbeet grüner. Die flacheren, oft trocken fallenden Bereiche trocknen mir noch zu oft aus, da merkt man auch an diesem Feuchtbereich die Dürre.

Der Nordhof im März, vorbereitet für den Einbau der Wärmepumpe.

Die Ausgangslage im hinteren Garten, aufgenommen aus dem ersten Stock

Der hintere Garten im Juli. Links Kiesbeet, Kompost und die Wildblumenpflanzung, rechts hinter der Korkenzieherhasel das Wilde Eck mit Steinhaufen und Käferkeller. Die Wiese wird alle vier Wochen in einem 2m breiten Streifen gesenst.

Salbei, Zitronenmelisse und der Goldlappenfarn haben sich munter ausgebreitet, auch die zweijährigen Pflanzen sind gut gewachsen.
Pflanzen & Beete (Jurykriterium)

Ausgesät im April: https://www.naturadb.de/listen/gfl6rb11/
Eingepflanzt im April: https://www.naturadb.de/listen/m5dmn2dh/

Die vorgezogenen Sumpfdotterblumen blühen jetzt schon, wir haben sie eingesetzt, damit das „leere” Beet attraktiver wirkt. Sie hat sich sofort etabliert.

Unsere Wärmepumpe steht seit Anfang April auf der Nordseite des Hauses, streulicht-hell, aber schattig. Zusätzlich kühlt die Wärmepumpe. Wir haben ein Steingartenbeet mit Kälte- und Schattenverträglichen Pflanzen angelegt, darunter Astern, Goldschuppenfarn und Schattensegge.

Auf der Nordostseite haben wir ein Kiesbeet angelegt, daneben ein offener Kompsothaufen. Hier lagen die Schaukelstangen.

Das Wärmepumpenbeet im Juni: Die vorgezogenen Pflanzen haben sich eingelebt und die Sämereien sind aufgegangen.

Das Wärmepumpenbeet im Juni: Die vorgezogenen Pflanzen haben sich eingelebt und die Sämereien sind aufgegangen.

Was ist ein Garten ohne Kompost? Also habe ich einen angelegt. Unverhofft ist er schon halb voll und eingewachsen. Hier lagen früher die Schaukelstangen.

Anstelle der abgestorbenen Buchsbäume haben wir Beerensträucher gesetzt: Johannisbeeren und Stachelbeeren. Ein paar schöne Wildkräuter sind auch aufgegangen.

Das Sumpfbeet im Vorgarten, Ende Juli

Dieses Eck war lange Sammelplatz für alles, was so im Weg rumlag, unter einer dünnen Efeuschicht.

Nach den Ausgrabungsarbeiten: Ein Käferkeller mit stehendem Totholz is der Tiefe und liegendem Totholz obenauf, daneben eine flache Steinpyramide mit 2 Spaten tiefem Keller. Angepflanzt ist Holunder und eine Filzrose. Wir lassen das Eck jetzt wieder in Ruhe.

Nach den Ausgrabungsarbeiten: Ein Käferkeller mit stehendem Totholz is der Tiefe und liegendem Totholz obenauf, daneben eine flache Steinpyramide mit 2 Spaten tiefem Keller. Angepflanzt ist Holunder und eine Filzrose. Wir lassen das Eck jetzt wieder in Ruhe.

Die Bepflanzung ist nicht neu, sie hat sich aus einem 1qm-Testbeet zum Überzeugen unserer damaligen Vermieter entwickelt und geht jetzt ins siebte Jahr. Ich habe das nur der Vollständigkeit halber angefügt, weil die Pracht immer größer wird.

Nachdem die Grundstruktur stand, haben wir den Käferkeller noch ordentlich mit liegendem Totholz garniert und dann die anfangs zur Seite gerollte Efeumatte wieder zurüückgeholt.
Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)

Ein Reisighaufen aus Ästen, die beim Frühlingsschnitt der Vorgartenbusche angefallen ist. Ich habe um ihn herum Kapuzinerkresse gesät, in der Hoffnung, dass die Pflanzen dem Haufen etwas Stabilität geben und Kohlweißlinge und Hummeln sich daran laben können.

In das Sumpfbeet haben wir einen der toten Buchsbäume mit Haut und Haar eingegraben, er liegt halb unter und halb über Wasser.

Dieser betagte und würdevolle Ast voller Flechten von einem abgestorbenen Apfelbaum ist ein Geschenk eines befreundeten (Wald-) Gartens aus Nürnberg

An der Südostseite des Sumpfbeets haben wir eine Trockenmauer aus alten Klinkersteinen aufgebaut, die 25cm tief eingegraben und zwei Steine breit ist. Begrünung mit Sedum und Sempervivum aus dem Mikro-Hortus.
Die Stammstücke stammen von einer Kirsche, die unsere Nachbarn gefällt haben.

In dieser Benjeshecken-ähnlichen Struktur haben wir unserem Heckenschnitt eine letzte Heimat gegeben. Viele Vögel holen sich dort Nistmaterial, wir hoffen, dass auch die Igel es dort schön finden.
Begrünung mit zwei Ramblerrosen.
Tiefe ist etwa 70cm, Breite etwa 3 Meter.

Mitte April ist die Trockenmauer im Vorgarten fertig angelegt (7 Klinkerreihen oberirdisch, drei Klinkerreihen und zwei Fundamentreihen underirdisch) und mit Sedum und Sempervivum (Ableger aus dem Mikro-Hortus), Salbei und Glockenblumen bepflanzt.

In der ruhigsten Ecke des Gartens, an der Grenze zum verwilderten Nachbargarten, haben wir einen Käferkeller mit stehendem Totholz (darunter ein 18cm durchmessenden Kirschenstamm) angelegt und rundum Reisig aufgeschlichtet. Den vorhandenen Efeu haben wir wieder drübergelegt.

Halb eine Steinpyramide, halb ein Lesesteinhaufen. Unter den Steinen befindet sich ein drei Spaten tiefer mit Steinen gefüllter Keller.

Eine unserer Blumenwiesen, angrenzend an den Vorgarten.

Die zweite Blumenwiese, aktuell mit hohem Gras und recht flachwüchsigen Blumen. Besonders stolz sind wir auf diese Glocenblumen.

Die Amseln waren die ersten Besucher des Sumpfbeets, sie waren sofort nach dem Fluten zur Stelle.

Einmal eine Nahaufnahme vom Sumpfbeet, mit blühenden Pflanzen von Blutweiderich bis Schafgarbe
Aktionen: Wissen & Begeisterung weitergeben (Jurykriterium)

Wir haben zusammen Hochbeete und Holz-Komposter gebaut, die Jugend voran. 😀

Die App stützt sich auf die Hortus-Prinzipien und gibt kurze, einfache Tipps zum Anlegen von Gartenzonen und einzelnen Naturmodulen, und welche Tierarten durch sie gefördert werden.