Mein Arten-Retter-Garten

Ich habe die Biodiversität unseres 180 qm großen Stadt-Gartens mitten in der Wuppertaler Nordstadt unter die Lupe genommen. Es ist mir gelungen, diesen so zu verändern, dass 58 Wildbienen-Arten dauerhaft vorkommen, insgesamt konnte ich über 300 Insekten-Arten dokumentieren, diese stelle ich in meinem neuen Buch vor. Ich dokumentiere zudem die Pflanzen, die zu dieser Vielfalt geführt haben – immer in Bezug auf die Abhängigkeit von Insekt zu Nahrungspflanze. Es sind hauptsächlich heimische Pflanzen und einige wenige nektarführende nichtheimiche Pflanzen. Das Buch wird dieses Jahr im Oktober erscheinen. Sechs Jahre habe ich an diesem Projekt gearbeitet. Die Finanzierung des Buches konnte durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Aktion (siehe Video) gesichert werden. Es gibt aktuell bereits über 700 Vorbestellungen. Das Interesse an Wildbienen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, andere Insekten wie Wespen, Käfer und Fliegen haben es etwas schwerer. Daher freue ich mich sehr über das Interesse und die wunderbare Vielzahl an Unterstützern*innen meines Projektes für mehr Artenvielfalt in unseren Gärten.

58 Wildbienen-Arten leben in unserem Garten. Einige davon sind sogar recht selten wie die Distel-Mauerbiene, die sich über die Schwarze Flockenblume oder die Nickende Distel freut. Viele der Wildbienen-Arten habe ich mit der Wahl der entsprechenden Pollenpflanzen in unseren Garten gelockt. Das Potential, welches in unseren Gärten steckt, ist gewaltig. Über 300 Insekten-Arten auf nur 180 qm – ich bin begeistert und es ist so einfach das zu erreichen!

Sonnige Grüße, Anja Eder

Video zu Beitrag

Vorher- & Nachher-Bilder

Erste Arbeiten im neuen Garten 2008

Die ursprüngliche Situation. Erste Arbeiten im Garten: ich begann die groben Steinplatten auszutauschen gegen Pflastersteine etc. Hier gab es keine Nahrung für Wildbienen & Co.

Der Garten heute im halbschattigen Bereich

Im Laufe der Jahre gab es viele Veränderungen. Aktuell wachsen auf dieser Fläche viele heimische Pflanzen. 2024 kommt endlich ein kleiner Teich hinzu.

Schattenbereich mit altem Birnbaum 2008

Im schattigen Bereich des Gartens gab es einen schönen alten Birnbaum und eine Wiese, die ich zum Zeitpunkt des Fotos bereits entfernt hatte.

Schattenbereich mit altem Birnbaum 2024

Im schattigen Bereich des Gartens blühen jede Menge heimische Pflanzen und einige wenige nichtheimische.

Halbschattiges Beet am Haus vorher

Hier gab es eine Zier-Heckenrose und Buchsbaum.

Halbschattiges Beet am Haus nachher

Heute wächst hier Rainfarn, Astern, ein kleiner Pflaumenbaum und diverse weitere heimische Pflanzen.

Schattiger Bereich hinter dem Haus vorher

Erste Pflanzungen meinerseits.

Schattiger Bereich hinter dem Haus nachher

Eine blühende Oase im Schatten 2024. Erst gegen Abend kommt etwas Licht durch die Bäume.

Gartenstrukturen

Benjeshecke

Die Benjeshecke funktioniert als Zaun zum Nachbargarten und bietet gleichzeitig unterschiedlichen kleinen Gartenbewohnern einen wichtigen Lebensraum.

Käferkeller, Totholzhaufen und Sandarium

Dieser Käferkeller ist etwa 60 cm tief. Gefüllt mit Totholz und sandiger Erde bietet er gleichzeitig Nistmöglichkeiten für Wildbienen. Die kleine Trockensteinmauer fängt das Gefälle des Gartens ab und bietet gleichzeitig Unterschlupfmöglichkeiten für diverse Tiere.

Miniteich mit Totholz

Im Frühjahr 2024 wurde ein zweiter Teich im halbschattigen Bereich des Gartens angelegt. Ein weiterer, bereits vom Vorbesitzer angelegter Teich befindet sich im schattigen Bereich des Gartens. Der neue Teich beherbergt bereits drei junge Molche, Wasserläufer und Wasserschnecken.

Nisthilfen für Wildbienen und Wespen

Die Nisthilfen wurden zum Teil selbstgebaut oder bei Wildbienen-Glück gekauft. Sie werden Jahr für Jahr gut besucht und sind gefüllt und mit unzähligen Wildbienen- und Wespenarten.

Nisthilfe für Steilwandbewohner & Totholzhaufen

Diese Nisthilfe wurde für Steilwandbewohner angelegt wie Wildbienen und Wespen. Daneben befindet sich ein Totholzhaufen mit Käferkeller. Die Käferfraßgänge in den Ästen auf der Nisthilfe werden von Maskenbienen und kleinen Wespen genutzt.

Trockensteinmauer

Locker aufeinander gestapelt stützen die Steine die kleinen sandigen Pflanzflächen. Das Grundstück ist an dieser Stelle etwas abschüssig, so dass ich kleine Terrassen anlegen konnte.

Totholz mitten im Beet

Ein recht großer Ast des alten Birnbaumes musste entfernt werden. Nun liegt dieser mitten im Beet. Der nach oben abstehende Ast ist ein beliebter Aussichtspunkt des Rotkehlchens, hier legt es regelmäßig eine Pause ein. Der dicke Ast rechts daneben wird von kleinen Wespen und Wildbienen genutzt.

Aktionsbilder & Infoarbeit

Crowdfunding zu meinem Buchprojekt

https://www.startnext.com/mein-arten-retter-garten-buch

Infotafel: Insektenfreundlicher Garten

Die Infotafel erklärt den Sinn und Zweck naturnaher Gärten. Sie hilft vielleicht bei Streit mit den zu ordentlichen Gartennachbarn oder dient generell zur Erklärung.