Umgestaltung zum Naturgarten: Gemeinsam für mehr Artenvielfalt

Beitrag teilen:

300 m²

Privatgärten groß (ab 500 m²)

Bayern, 97727 Fuchsstadt

Familie Müller (3 Personen)

Wir sind eine kleine Familie – mein Mann Julian, unsere Tochter Sandrina (2 ½ Jahre) und ich, Veronika – und möchten unseren Garten Schritt für Schritt in einen echten Naturgarten verwandeln.
Anfangs (2019) habe ich einfach die Pflanzen gesetzt, die mir gefallen haben. Unbewusst waren darunter auch einige heimische Arten, denn Insekten waren mir schon immer wichtig. Dennoch war mir damals nicht klar, wie entscheidend gerade heimische Pflanzen für die Artenvielfalt sind. Das Bewusstsein dafür kam langsam im Jahr 2023, und 2024 hat es dann richtig „Klick“ gemacht.
Mit Kleinkind ist die Zeit zwar knapp, aber trotzdem hat sich seither viel bewegt.
Unser Ziel ist es, möglichst viele heimische – auch gefährdete – Arten zu pflanzen und zahlreiche kleine Strukturen im Garten zu schaffen. Ich setze nur noch Wildformen. Außerdem habe ich begonnen, invasive Neophyten zu entfernen.
Seit Herbst 2024 haben wir folgende Projekte umgesetzt:
• 30 qm Magerbeet (36 Arten, davon 19 gefährdete sowie eine Saatgutmischung)
• Halbschattenbeet am Haus
• Käferkeller
• Sumpffass
• Sitzplatz mit Fugengrün
• Entfernung invasiver Neophyten (z. B. Gemeiner Flieder, Kirschlorbeer, Mahonie)
• Hangbepflanzung mit Gehölzen
• Verteilung von viel Totholz
• Anzucht weiterer heimischer Arten (über 100 Arten)
Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, ist die Begeisterung schnell geweckt. Im zweiten Halbjahr 2024 bin ich dem NaturGarten e. V. beigetreten. Ende 2024 habe ich die Gründung einer Regionalgruppe angestoßen, die 2025 offiziell gegründet wurde und deren Sprecherin ich bin.
Unser Garten wurde in diesem Jahr als vogelfreundlicher Garten zertifiziert, und wir haben am „Tag der offenen Gartentür“ teilgenommen – mit vielen erklärenden Schildern. Rund 800 Besucher*innen durften wir begrüßen.
Nun starte ich auch die Weiterbildung zur Naturgartenprofi. Mich hat das Thema komplett gepackt!
Ich bin dankbar, dass wir mit unserem 3.000 qm großen Grundstück (abzüglich zweier Häuser, Auffahrt, Terrasse und Nebengebäude) die Biodiversität fördern können. Zu unserem Garten gehört auch eine ca. 1.500 qm große Magerwiese (in den 3.000 qm enthalten). Auch wenn unser Garten direkt am Haus (ca. 300–500 qm) im Vergleich zu anderen vielleicht klein erscheint – jeder Quadratmeter zählt! 2022 konnte ich sogar den stark gefährdeten Schmetterling Anania funebris beobachten. Genau für solche und viele andere Arten gestalten wir um und möchten proaktiv aufklären.
Alles, was ich lerne und entdecke, teile ich auf Instagram (@naturnaher.garten). Dort veranschauliche ich bei den Bildern oben rechts im Eck den Status der Art laut Roter Liste.
Ich kann mir auch Führungen durch unseren Garten vorstellen. Mein Mann unterstützt mich dabei voll und ganz. Auch unsere kleine Tochter hat schon ein Auge für die kleinen Lebewesen entwickelt und einige gerettet.
Uns geht es nicht nur um die Optik, sondern um viel mehr: Wir möchten Lebensräume schaffen und den Naturschutz aktiv fördern.

Über unsere Gruppe

Wir als Familie (Mein Mann Julian, meine Tochter Sandrina (2 1/2 Jahre) und ich (Veronika)).

Vorher- & Nachher-Bilder

Pflanzen & Beete (Jurykriterium)

Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)

Aktionen: Wissen & Begeisterung weitergeben (Jurykriterium)

Plan zur Gartenpflege

– Regelmäßige Überprüfung auf invasive Neophyten und deren Entfernung. – Starke Ausbreitung einer heimischen Art (Verdrängung anderer): Dann gezielter Eingriff. – Spielbereich: Wird regelmäßig gemäht, die Ränder dürfen lang bleiben. – Magerwiese: Wird seit diesem Jahr mit dem Balkenmäher gemäht. Wenn es zeitlich passt, werden stark vergraste Flächen häufiger gemäht, damit die Vielfalt steigt. Ansonsten nur einmal im Jahr. Die Mahd wird abgetragen. Unter Bäumen und Büschen wird etwas Mahd verteilt, der Rest kommt auf den Kompost. Wir werden eine Staffelmahd versuchen. – Im Magerbeet: Entfernung einjähriger Pflanzen (nach der Versamung), damit mehrjährige Pflanzen Platz haben. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis sich die Fläche eingespielt hat. Das Schnittgut wird entfernt, damit die Fläche nährstoffarm bleibt. – An einigen Stellen bleiben die Stauden über den Winter stehen: Rückzugsort für Insekten und Puppenstube. – Neupflanzungen werden beobachtet und gezielt bewässert.

Pflanzliste

Pflanzliste – NaturaDB

Jubelbilder