Naturnaher Garten "Waldessäumchen"

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350 m²

Kleingartenparzellen

Berlin, 13589 Berlin

Waldesäumchen (15 Personen)

Unser Summenparadies: Ein naturnaher Garten als Gemeinschaftsprojekt für die Artenvielfalt

Im Jahr 2021 starteten wir in unserer Kleingartenkolonie ein ambitioniertes Projekt: die Umwandlung einer 350 qm großen Brachfläche in ein lebendiges, naturnahes Paradies. Was als kühne Idee begann, ist heute ein blühendes Beispiel für Artenschutz und Gemeinschaftssinn. Unser Ziel für den Wettbewerb “Deutschland summt!“: zu zeigen, wie aus Engagement und dem Mut, neue Wege zu gehen, ein wertvoller Lebensraum für Bestäuber und ein Ort der Inspiration entstehen kann.

Die Vision und die ersten Schritte

Das Grundstück, ein ungenutzter Fleck direkt an unserem Vereinsplatz, war eine leere Leinwand, die ein enormes Potenzial bot. Eine vorhandene 4 qm große Grube wurde geschickt zu einer riesigen Regentonne umfunktioniert – ein geniales Beispiel für nachhaltiges Wassermanagement von Anfang an. Mit einem kleinen Schuppen und einer Stromversorgung (ja, auch naturnahe Projekte profitieren von etwas Infrastruktur, etwa für unsere effiziente Tröpfchenbewässerung) waren die Grundlagen gelegt.

Die wahre Magie dieses Projekts begann mit unseren Pächtern. Wir teilten den Garten in acht spezialisierte Bereiche auf, für die sich jeweils 2-3 engagierte Pächter fanden: vom einladenden Vorgarten und dem essenziellen Insektenbereich über ein spezielles Sandarium/Echsenhabitat bis hin zu einer Totholzecke, einem gemütlichen Sitzbereich, einem Barfußpfad und einer nützlichen Kräuterpyramide. Jeder Bereich trägt maßgeblich zur Steigerung der Artenvielfalt bei.

Herausforderungen gemeinsam meistern

Der Start war eine echte Herausforderung. Die 350 qm stark verwurzelter, steinharter Boden verlangten uns alles ab. 27 Kubikmeter Sand und Mutterboden mussten verteilt und das hartnäckige Unkraut entfernt werden – ein Knochenjob, der ohne die überwältigende Nachbarschaftshilfe, insbesondere von unserem Vorstandsmitglied Michi, kaum zu stemmen gewesen wäre. Diese Erfahrung zeigte uns schnell die immense Stärke unseres Teams: Zusammen sind wir stark!

Diese Anfangsphase lehrte uns wertvolle Lektionen für die Vereinsarbeit: Ein solches Projekt erfordert nicht nur viele Hände, sondern auch visionäre Köpfe, die bereit sind, Ideen zu bündeln und Entscheidungen zu treffen. Wir haben gelernt, dass es entscheidend ist, dass 1-2 Pächter die “Hüte aufhaben“, um die Motivation hochzuhalten und realistische Ziele zu setzen. Es ist normal, wenn nicht alle von Anfang an dabei sind; der sichtbare Fortschritt des Projekts selbst wird zum besten Argument, um immer mehr Begeisterte anzuziehen. Haben Sie Geduld und lassen Sie sich nicht entmutigen – der Erfolg wird die Herzen gewinnen!

Nachhaltigkeit im Fokus: Ein Garten mit Zukunft

Im Gegensatz zu klassischen Kleingärten haben wir uns bewusst für einen anderen Weg entschieden. Unser Garten ist ein klares Statement gegen den Klimawandel und für den Schutz der Artenvielfalt. Wir konzentrieren uns auf Pflanzen, die insektenfreundlich, trockenheitstolerant und regional angepasst sind. Auf Gemüseanbau und Hochbeete verzichten wir, da diese in vielen unserer anderen Gärten bereits etabliert sind. Stattdessen liegt unser Augenmerk auf einem sich weitestgehend selbst versorgenden Garten mit minimalem Wasserverbrauch.

Die Expertise der Baumschule Schneider aus Kladow war dabei Gold wert. Sie beriet uns nicht nur bei der Auswahl passender Pflanzen, die Sichtschutz und ökologischen Nutzen vereinen, sondern unterstützte uns auch vor Ort bei der Pflanzung. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für diese professionelle Begleitung!

Ein Garten voller Leben: Der erste Erfolg

Schon jetzt, so kurz nach der Fertigstellung vieler Bereiche, zeigt sich der Erfolg unserer Bemühungen: Unser Garten brummt und summt! Wir beobachten eine deutliche Zunahme an Insektenarten, von verschiedenen Wildbienen und Hummeln, die Nektar an den frisch gepflanzten Stauden sammeln, bis hin zu Schmetterlingen, die über unsere Blumenbeete tanzen. Auch Eidechsen fühlen sich im Sandarium sichtlich wohl und sonnen sich auf den Steinen. Die Totholzecke bietet bereits Unterschlupf für Käfer und andere Kleinlebewesen. Dieser sichtbare Beweis, dass unser naturnaher Garten seinen Zweck als vielfältiger Lebensraum erfüllt, ist unsere größte Motivation. Weiterhin wurden in diesem Jahr insgesamt 12 Igel bei uns ausgesetzt. Diese kommen von einer Igel Auffangstation in Berlin.

Ein Garten, der gedeiht: Ausblick auf die nächsten Jahre

Der Frühling 2022 startete mit einem kraftvollen Arbeitseinsatz von rund 25 Pächtern, die den Garten auf Hochglanz brachten und weitere Pflanzungen vorbereiteten. Die Kräuterpyramide ist fast fertiggestellt, und alle im Vorjahr gesetzten Gewächse – vom einfachen Klee bis zur Kornelkirsche – sind prächtig angewachsen. Keine einzige Pflanze ist eingegangen, was unseren sorgfältigen Ansatz bestätigt. Die weiter ausgebaute Tröpfchenbewässerung ist ein zentraler Baustein unseres Wassermanagements und beweist täglich ihre Effizienz im Umgang mit kostbarem Wasser.

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, den Fortschritt unseres “Waldessaums“ selbst zu besuchen und sich von der positiven Entwicklung dieses Gemeinschaftsprojekts für die Natur zu überzeugen. Wir sind unglaublich stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben, und freuen uns darauf, weiterhin einen aktiven Beitrag zum “Summen“ in Deutschland zu leisten!

Über unsere Gruppe

Pächter

Vorher- & Nachher-Bilder

Pflanzen & Beete (Jurykriterium)

Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)

Aktionen: Wissen & Begeisterung weitergeben (Jurykriterium)

Plan zur Gartenpflege

Pflanzliste

Jubelbilder

Keine Bilder vorhanden.