MehrArtenRäume Solingen ist ein gefördertes Insektenschutzprojekt, bei dem 5 innerstädtische Grünflächen aufgewertet werden sollen. Sie sollen sowohl für Insekten und freilebende Tiere als auch für ihre menschlichen Nachbarn interessanter werden.
Eine dieser Projektflächen ist die Wiese an der Kotter Str.. Zu Beginn dieses Projektes bestand die Fläche komplett aus Gebrauchsrasen. In Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Mittlere Wupper wurde ein Konzept entwickelt, wie man diese Wiese am besten insektenfreundlich umgestaltet. Dabei konnte die umliegende Bevölkerung ihre Vorstellungen und Wünsche für diese Fläche äußern. Diese wurden in das Konzept mit einbezogen.
Als erstes standen die Bodenarbeiten an. Bei diesen wurde an einer Stelle für Wildbienen ein Sandarium angelegt. Dabei wurde spezieller Bienensand verwendet. Auch wurden mehrere Stämme Totholz aufgestellt. Als zweites wurde eine große Blühwiese mit Regio-Saatgut angelegt. Zu guter Letzt wurde in einer öffentlichen Pflanzaktion ein Tiny Forest angepflanzt. Dabei wurden in etwa 600 kleine Bäume auf 200m² Fläche eingepflanzt. Das klingt sehr eng. Ist es auch. Dies ist jedoch eine spezielle Pflanztechnik, was das Höhenwachstum der Pflanzen beschleunigt. Dadurch können in vergleichsweise kurzer Zeit diese kleinen Wälder heranwachsen.
Um das Sandarium und den Tiny Forest vor Zugang zu schützen wurden diese danach mit einem Staketenzaun eingezäunt.
Für die menschlichen Nachbarn, vor allem für Kinder, wurde eine “Naturbox to go“ aufgestellt. In dieser sind Sachen zum lernen, forschen und Spielen vorhanden, damit die Kinder in der Stadt mehr über die Natur lernen und sie auch erfahren können. Sie ist für alle Kostenfrei nutzbar. Dazu gibt es Aufenthaltsflächen am Tiny Forest und der Blühwiese.
Auch wird es Informationsschilder geben. Diese enthalten Informationen zu der Ackerhummel, bodennistende Insekten, die Rolle der Insekten in Wäldern und über Insekten als Bestäuber. Diese müssen jedoch noch angebracht werden. Daneben werden auch noch Nisthilfen für Hummeln und Schmetterlinge angebracht.
Im Juni findet zudem noch eine Bildungsaktion zu den Themen Tiny Forest und Blühwiese statt. Bei dem Kinder der umliegenden Kitas teilnehmen werden.
Über unsere Gruppe
Hauptverantwortlich für dieses Projekt ist der Stadtdienst Natur und Umwelt 67-4 Naturschutz, Stadtklima, Grün- und Umweltplanung. Die Leitung hatte dabei Frau Marie Mostert, ihre Stellvertretung übernahm Meike Schrödter.
Für die Entwicklung des Aufwertungskonzeptes wurde die Biologische Station Mittlere Wupper und für die Anlage des Tiny Forest, des Sandariums und der Blühwiese wurden darauf spezialisierte Vereine beauftragt (Miya Forest e.V. und Bunte Wiesen e.V.). Für die restlichen Arbeiten wurde mit regionalen Unternehmen und der Lebenshilfe Solingen zusammengearbeitet. Auch die solinger Bevölkerung wurde mit einbezogen.
Es haben viele Menschen bei dem Projekt mitgeholfen, z.B. bei der Tiny Forest Pflanzaktion. Da ich die genaue Anzahl nicht festlegen kann, trage ich im kommenden Feld nur die Personen ein, die das Projekt geleitet und organisiert haben.
Vorher- & Nachher-Bilder
Übersicht vorher
Vorher war diese Fläche rein Gebrauchsrasen.
VorhervorherÜbersicht Nachher
Nun wächst hier neue Bäume, Wildblumen und -gräser.
Auch ist ein Sandarium und Totholz zum nisten zu finden.
NachherNachher Sicht Sandarium
Pflanzen & Beete (Jurykriterium)
Tiny Forest
Anlieferung der Bäume.
Tiny Forest
Weitere Gehölze für den Mini-Wald.
Tiny Forest
Die Bäume sind gepflanzt.
Tiny Forest
Fertig!
Regio-SaatgutBlühwiese Frühling
Ein Blick auf die Blühwiese. Die ersten Blüten des Jahres sind schon zu sehen.
Blühwiese FrühlingBlühwiese Sommer
Nun sind Blühen hier viele unterschiedliche Wildblumen und Gräser. Diese unterscheiden sich dabei zu den Frühblühenden Blumen.
Blühwiese SommerBlühwiese SommerBlühwiese Sommer
Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)
Sandarium
Ein Sandarium für bodennistende Insekten. Für dieses wurde spezieller Bienensand verwendet. Im Sandarium sind dazu Totholzstämme eingebracht.
Sandarium
Das Sandarium, bevor es eingezäunt wurde. Die Steine wurden bei den Bodenarbeiten vor Ort gefunden.
Totholz
liegendes Totholz neben dem Sandarium
Totholz
Weiteres Totholz auf dem Wall neben der Blühwiese. Zu dem Zeitpunkt war der Rasen noch nicht wiederhergestellt.
Dazu gibt es Schilder, welche dazu anregen die Natur mit all seinen Sinnen zu erforschen und zu erleben.
SchilderSchilderSchilder
Plan zur Gartenpflege
Der Tiny Forest wird nach kurzfristiger Anwachspflege im Prinzip sich selbst überlassen. Er soll ein kleines Stück wilder Natur werden. Er wird jedoch regelmäßig von Müll befreit. Die Blühwiese soll 2x jährlich entweder mit einem Freischneider händisch oder mit einem Balkenmäher gemäht werden. Das Sandarium und die Aufenthaltsflächen werden regelmäßig von Unkraut befreit. Im Sandarium natürlich nur außerhalb der Brutzeiten, damit keine Bruthöhlen zerstört werden.