Wir sind die NaTierSchützer der Staatlichen Realschule Marktoberdorf im Ostallgäu. Auf der Südseite unserer Schule befand sich bis 2021 ein zwar grüner, aber immer kurz gemähter und lebloser Rasen. Dieses Areal wollten wir- zwei Lehrerinnen mit Wahlfach Naturschutz- in ein blühendes Paradies für Insekten und viele anderen Lebewesen umgestalten. Seitdem engagieren sich ca. 25 Kinder (5.-10. Klasse) jede 2. Woche nachmittags für 2 Schulstunden freiwillig in einem Wahlfach "Naturschutz", um mit viel Handarbeit und Schweiß -und ganz ohne große Geräte oder Maschinen- eine Blühwiese zu erschaffen.
Im ersten Schuljahr (2021/2022) mussten wir viele bürokratische Hürden nehmen, unsere (von Schülern und Schülerinnen gezeichneten) Pläne der Schulleitung, dem Schulforum, dem Schulträger und der unteren Naturschutzbehörde vorstellen und erfuhren dabei viel Unterstützung. Im Dezember konnten wir mit zwei Baumstämmen und einem kleinen Stück Wintersaat loslegen. Die Gartengeräte liehen wir uns von einer benachbarten Schule. Wir bauten im Winterhalbjahr Vogelhäuser und im Sommerhalbjahr wurde Rasen umgestochen und angesät.
Im zweiten Schuljahr (2022/23) bauten wir ein Wildbienenhotel, ein Totholztipi und eine Futterstation für Vögel. Im Winterhalbjahr wurden Igelhäuser gebaut. Da ein Baum aus unserem Pausenhof gefällt wurde, fingen wir an, eine Benjeshecke zu errichten. Im Sommerhalbjahr wurden weitere Rasenflächen umgestochen und mit heimischem Samen angesät. Zusätzlich pflanzten wir Sträucher mit Beeren. (Hagebutte, Johannisbeeren, Apfelbeere, Weißdorn). Von einem befreundeten Unternehmen bekamen wir Pflanzringe aus Beton geschenkt, die wir als Kräuterbeete aufstellten und die von der Fachschaft Werken in Spraytechnik gestaltet wurden.
In diesem Schuljahr (2023/24) verwendeten wir wieder viel Zeit für die Pflege und Instandsetzung von bereits vorhandenen Arealen: wir stachen weiterhin Rasenflächen um und säten Samen, mittlerweile aber auch unser eigenes Saatgut. Wir erweiterten und erneuerten unsere Bienenwohnungen aus Holz, Stein und Schilf. Aber natürlich hatten wir dieses Jahr auch große neue Projekte: Wir bauten für unsere Wildbienen (und Vögel) eine Wasserstelle und ein großes Sandareal, welches wir mit Totholz umrahmten und mit heimischen Blühpflanzen bepflanzten. Wir säten unsere selbst geernteten Samen auf das Garagendach, in welchem wir mittlerweile unsere eigenen Geräte lagern und freuten uns sehr, dass auch dieses Dach jetzt immer mehr grünt und blüht.
Die Kräuter der Staudengärtnerei kamen wie gerufen und wurden in die nun fertigen Pflanzringe eingepflanzt. Wir sind also jetzt stolze Besitzer zweier bepflanzter Kräuterhochbeete. Zusätzlich wurden uns einige Brombeerpflanzen geschenkt, die neben den Totholzstämmen ein neues Zuhause fanden. In den Wintermonaten arbeiteten wir an einem Podcast über unsere Arbeit und wir erstellten INFO-Schilder, die unsere Bereiche auch für Besucher begreifbar machen soll.
Zukunftspläne:
Der Wassermangel stellt sich als unsere größte Herausforderung dar, weshalb wir eine weitere Wasserstelle, aber auch eine große (an eine Dachrinne angeschlossene) Wassertonne planen. Zudem schwebt uns eine kleine Streuobstwiese vor, zumindest noch viele weitere blühende Büsche, Bäume und Sträucher, damit unsere pelzigen Bienenfreunde viel zum Naschen haben...
Standort
87616 MarktoberdorfVorher- & Nachher-Bilder
Heimische Pflanzen
Pflanzliste
Stauden
Thymian, Ehrenpreis, Wiesenflockenblume, Margerite, Kartäusernelke, Lichtnelken verschieden Arten, Witwenblume, Pferdeminze, Königskerze, Habichtskraut, wilde Möhre, Karde, Labkraut, Malven, Schafgarbe, Wegwarte, Brennnessel, Veilchen, u.a.
- Wiesensaat
wir verwenden einheimisches Saatgut (Blühwiese) für das Allgäu ohne Gras und unser selbst geerntetes Saatgut - Gehölze
Weißdorn, Apfelbeere, Felsenbirne, Brombeeren, Hagebutte, Johannisbeeren (rot und schwarz)
Gartenstrukturen
Aktionsbilder & Infoarbeit
Jubelbilder
Fläche
60 m²
Anzahl der Projektbeteiligten
25