DEUTSCHLAND SUMMT!-Pflanzwettbewerb
Bepflanzte Fläche: 268.660 m²

Wir, der Hundesportverein HSV Crazy-Dogs Niederrhein e.V. haben 2018 ein Grundstück mit 14.000 qm Größe gekauft, auf dem unser Trainingsgelände und das Vereinsheim liegen. Außerhalb des ursprünglichen Trainingsgeländes lagen auf dem Gelände ca. 8.000 qm Wildnis.

Ausgangszustand:
Bei Übernahme des Grundstücks war der eigentliche Hundeplatz fast ausschließlich mit Moos und Brennnesseln bestanden, da die vorhandenen invasiven Hybridpappeln Licht und Wasser entzogen haben. Im hinteren Bereich, außerhalb des Trainingsplatzes war Wildnis, die vor allem aus Brennnesseln und Brombeeren bestand und mit diversem Müll (Asbestplatten, Bauschutt, Gehwegplatten) durchsetzt war. Quasi 8.000 qm Brennnessel- und Brombeerwüste. Ein großer Bereich dieser Fläche wurde vor vielen Jahren mit Bauschutt aufgefüllt der bei Übernahme des Geländes vor allem mit Hybridpappeln und Robinien bewachsen war. Die Parkplätze waren mit Kies belegt und auch hier standen unzählige Hybridpappeln. Weite Teile der Grundstücksgrenze war mit Kirschlorbeerhecken eingerahmt, die zum Teil aber auch gem. Bebauungsplan erhalten werden müssen :-( Die Pächter die vor uns das Gelände hatten, haben offenkundig die Parkplätze mittels Unkrautvernichter frei von Pflanzen gehalten. Anders ist nicht zu erklären, wie der saubere, nicht zugewachsene Kies dort zustande kam, da der vorherige Verein das Gelände ansonsten völlig verkommen gelassen hat.

Ziel:
Wir haben mit Übernahme des Grundstückes begonnen das Gelände so umzugestalten, dass wir ein schönes Trainingsgelände mit maximalem Nutzen für unsere Tier- und Insektenwelt kombinieren. Die eigentliche Trainingsfläche sollte natürlich einen gut begehbaren Rasen bekommen. Im Randbereich sollte Lebensraum für Insekten, Igel und Co entstehen. Die übrige Fläche sollte ökologisch aufgewertet werden und mehr Artenvielfalt bekommen.

 

Umsetzung:
Bäume: Zunächst haben wir ca. 30 überalterte Hybridpappeln auf dem Gelände gefällt. An anderer Stelle haben wir dafür nützliche Gehölze gepflanzt, wie Apfelbäume, Ginster gesäht und Liguster gepflanzt. Dadurch gab es mehr Licht und Wärme auf dem Trainingsgelände. Die Baumkronen und sehr morsches Holz haben wir als Benjeshecke am Rand des Parkplatze aufgehäuft. Einige Stumpen sind stehen geblieben. Diese haben wir mit heimischen Wildpflanzen bepflanzt. Ein Teil des Holzes haben wir als Holzstapel am Rand vom Platz gestapelt. Sie dienen Zaunkönigen und Insekten als Lebensraum, schaffen schattige Bereiche und bilden schöne Totholzbereiche als Insektenkinderstube.

Parkplätze: Auf den Parkplätzen haben wir den Kies mit Gras- und Blumensamen eingesät und mähen die Flächen nur wenige Male im Jahr. So ist dort ein Trocken-/Magerrasen entstanden, bei dem weicher Storchschnabel, Reiherschnabel, Gänseblümchen, Hasenklee, Zwergklee, Weißklee und im Randbereich auch Disteln, Lichtnelken und Königskerzen dominieren. Auf den etwas schattigeren Bereichen wachsen auch Braunelle und Gundermann.

Randbereiche und Böschungen:
Die Randbereiche und Böschungen rings um den Platz haben wir auf der Ostseite mit heimischen Wildblumen eingesät und bepflanzt. Aktuell stehen dort: Margeriten, Herzgespann, Hohler Lerchensporn, Bärlauch, Schneeglöckchen, Ginster, Natternkopf, Wiesenwitwenblume, Schafgarbe, Leinkraut, Bunte Kronwicke, Hundsrose, Walderdbeeren, Fingerhut, Knoblauchrauke, Königskerze, Wegwarte.
Auf der gegenüberliegenden Seite durften die vorhandenen Brombeeren weitgehend stehen bleiben. Dort haben wir nur einen Bereich von ca. 15m Länge von Brombeeren und Brennesseln befreit und dort ebenfalls Frühblüher und Wildblumen für schattige Bereiche eingesät. Dort wachsen aktuell Zaunrübe, Ginster, Fingerhut, echtes Herzgespann, Schneeglöckchen, Lichtnelken (rot und weiß).
Im hinteren Bereich des Platzes haben hat sich von selbst Wiesenschaumkraut gut entwickelt. Dies haben wir mit einem kleinen Zaun geschützt und mähen den Bereich maximal zweimal im Jahr.

Totholz:
Überall auf unserem Gelände gibt es Totholz. Umgestürzte Bäume, stehende abgestorbene Bäume und Restholz der gefällten Hybridpappeln. Wo es möglich ist, bleibt es unberührt liegen/stehen. Nur die Wege halten wir frei.

Aufklärung und Information:
Mit Beschilderungen im Bereich der Wege machen wir aufmerksam auf die Funktion von Totholz in der Natur und versuchen so, nicht nur das Gelände ökologisch aufzuwerten, sondern auch etwas Aufklärung zu leisten. Dies gilt nicht nur das Totholz betreffend, sondern auch den Nutzen heimischer und den Schaden invasiver Neophyten zu erklären. Leider gibt es davon noch genug auf unserem Gelände. :-( Wir sind als kleiner Verein mit knapp 40 Mitgliedern aber weder personell noch finanziell in der Lage alle invasiven Neophyten zu beseitigen, die uns unsere Vorgänger hinterlassen haben.

Projekte 2023/2024

Blumenkübel:
Auch unsere größeren Blumenkübel haben wir inzwischen mit heimischen Pflanzen bestückt. Der invasive Schmetterlingsflieder wurde durch einen Besenginster ersetzt und anstelle von nutzlosen Sommerblumen, sind Winterheide, Narzissen und Nelken eingezogen. Müssen Sträucher und Bäume weichen oder gehen ein, werden sie konsequent durch heimisches ersetzt. Den Kiesstreifen um das Vereinsheim herum, haben wir heimischen Sedumarten bepflanzt.

Projekt Blumenwiese:
Auf einer kleinen quadratischen Fläche von ca. 10 x 10m Größe, haben wir Anfang 2023 Wiesenblumen eingesäht und gepflanzt. Wir mähen die Wiese aktuell 1- 2x im Jahr, den Bereich mit Brennesseln öfter und fahren das Mähgut ab. Inzwischen haben sich dort bereits eine Vielzahl an Blumen angesiedelt und die Brennnesseln werden langsam weniger. Dort wachsen Königskerze, Nachtviole, weicher Storchenschnabel, Reiherschnabel, Wiesenwitwenblume, Wegwarte, Margariten, Akkelei, Habichtskraut (verschiedene Arten), rote Lichtnelke und Natternkopf.

Projekt Parkplatzböschung
Anfang 2024 haben wir begonnen, eine Mauer aus Bahnschwellen, die einen Höhenunterschied zwischen einem Parkplatz und der Terrasse abgefangen hat, umzugestalten. Durch den Druck von oben, durch die parkenden Autos sind die Bahnschwellen, die unsere Vorgänger dort aufgestapelt hatten, nach vorne herausgerutscht und waren instabil. Dazu kam ganz sicher auch der Wurzeldruck der im Randbereich vorhandenen Pflanzen (Yucca-Palme, Sommerflieder, Pampasgras). Wir haben im ersten Schritt die invasiven Pflanzen entfernt und danach den Bereich hinter den Bahnschwellen ausgeschachtet.
Danach haben wir die Bahnschwellen abgetragen und als Kante zum Parkplatz hin zum Teil wieder aufgeschichtet, zwei unten, und eine noch mal oben drauf, um eine Kante zu erreichen, dass kein Auto versehentlich die Böschung runter fährt.
Von unten aus betrachtet, vor den oberen Bahnschwellen, haben wir eine Hecke aus heimischen Sträuchern gepflanzt, unterbrochen von Weiden, die als Kopfbäume gezogen werden sollen. Dort stehen in der Hecke

jeweils 2x: frühe Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Besenginster, Feldahorn, Kornelkirsche
jeweils 4x: Weißdorn
jeweils: (2x) Korbweide, (2x) Purpurweide, (1x) Silberweide

Das ausgeschachtete Erdreich enthielt eine Menge Bauschutt und Schotter die unsere Vorgänger dort wohl zum Auffüllen verwendet haben. Diesen haben wir für die Oberflächengestaltung der Böschung genutzt und das Erdreich damit teilweise abgedeckt und durchmischt, um magereres Substrat zu erhalten. Gegen Abrutschen der Böschung haben wir Totholz quer in den Hang eingebaut. Bepflanzt wurde die Böschung mit heimischen Blumen wie:

Frühblüher: Narzissen, Traubenhyazinthen, Zweiblättriger Blaustern
Sonstige: Margariten, rote Lichtnelke, Schafgarbe, Wiesenglockenblumen, Wiesenwitwenblumen, einjähriges Leinkraut, Saatmohn, Oregano, Thymian, Hornklee, kriechender Günsel (unter den Heckensträuchern), Heidenelken, Vergißmeinnicht, Königskerzen (schwarze Königskerze, Motten-Königskerze, großblütige Königskerze), Wegwarte, kleines Habichtskraut, Wiesenflockenblume, echte Nelkenwurz (kam von alleine), Akkelei, gewöhnliche Kratzdistel (kam auch von alleine), Schnittlauch, Färberkamille, Hauswurz, weißer Mauerpfeffer, kleine Braunelle, Walderdbeeren, Blutweiderich, Wasserdost, Tüpfeljohanniskraut, Natternkopf, Heidenelke, Kartäusernelke, kleinblütiger Pippau, Ackervergissmeinnicht, gewöhnlicher Gilbweiderich, Seifenkraut, wilde Karde u.v.m.

Die Böschung liegt vollsonnig nach Süden ausgerichtet und hat eine Länge von ca. 25 Metern und eine Höhe von ca. 2 m. Die Pflanzen sind gut angewachsen, leider werden einige immer wieder von unseren Kaninchen abgefressen. :-( Wir werden, um die Pflanzen auf Dauer halten zu können, wohl einen Kaninchendraht um die Böschung anbringen müssen.

 

Standort

47445 Moers

Vorher- & Nachher-Bilder

Heimische Pflanzen

Pflanzliste

Sträucher
(im Rahmen der Projekte gepflanzt): frühe Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Besenginster, Feldahorn, Kornelkirsche, eingriffeliger Weißdorn, Winterheide
(vorher schon gepflanzt): Mirabelle, halbgefüllte Kletterrose, Himbeeren
darüber hinaus gibt es auf unserem Gelände noch zahlreiche weitere Sträucher: rote Heckenkirsche, gewöhnlicher Liguster, schwarzer Holunder, Hundsrosen, Haselnuss, Salweide, Ilex, Efeu, frühe Traubenkirsche

Bäume
(im Rahmen der Projekte gepflanzt): Silberweide, Purpurweide, Korbweide
(bereits vorher gepflanzt): Apfelbaum (2), Walnussbaum
(sonstige, bereits vorhandene): Kirschbaum, Zwetschgenbaum, Vogelkirsche, Eiche (Stileiche, Traubeneiche), Erle, und leider auch Hybridpappeln und Robinien, die wir versuchen nach- und nach zu entfernen.

Wildstauden/Kräuter/einjährige Blumen:
(im Rahmen der Projekte gepflanzt/gesäht): Narzissen, Traubenhyazinthen, Zweiblättriger Blaustern, Margariten, rote Lichtnelke, Schafgarbe, Wiesenglockenblumen, Wiesenwitwenblumen, einjähriges Leinkraut, Saatmohn, Oregano, Thymian, Hornklee, kriechender Günsel, Heidenelken, Wald-Vergißmeinnicht, Königskerzen (schwarze Königskerze, Motten-Königskerze, großblütige Königskerze), Wegwarte, kleines Habichtskraut, Wiesenflockenblume, rauhe Nelke, Akelei, , Schnittlauch, Färberkamille, Hauswurz, weißer Mauerpfeffer, kleine Braunelle, Walderdbeeren, Blutweiderich, Wasserdost, Tüpfeljohanniskraut, Natternkopf, Heidenelke, Kartäusernelke, kleinblütiger Pippau, Ackervergissmeinnicht, gewöhnlicher Gilbweiderich, Seifenkraut, wilde Karde, Wiesenlabkraut, echtes Labkraut, Wiesenglockenblume, echtes Herzgepann, Fingerhut, Wiesenlabkraut, echtes Labkraut, Nesselblättrige Glockenblume, Akkelei

(von alleine gekommen bzw. vorhanden): gewöhnliche Nelkenwurz, gewöhnliche Kratzdistel, Wiesenschaumkraut, große Klette, großblütige Königskerze, Weicher Storchschnabel, Reiherschnabel, Weißklee, Hasenklee, Hainsimse, rotfrüchtige Zaunrübe.

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Fläche

8500 m²

Anzahl der Projektbeteiligten

6

Informationen zur Gruppe

Ein Teil des Projektes haben wir im Rahmen der Platzarbeitsstunden umgesetzt. Wir sind ein Hundesportverein, machen also primär Hundesport mit unseren Hunden. Da wir uns aber bewusst sind, wie gut wir es getroffen haben, ein so großes Gelände unser eigen nennen zu dürfen, besteht unter den meisten Mitgliedern und dem Vorstand allgemein der Konsens, dass wir die nicht zu Trainingszwecken genutzten Bereiche, so ökologisch wertvoll gestalten möchten, wie möglich. Beteiligt waren vor allem Teile des Vorstands, sowie ein paar sehr aktive Mitglieder des Vereins und deren Familienangehörige, die die Arbeiten erledigt haben, von der Aussaat, über das Ausschachten und entfernen der invasiven Neophyten. Die Haupt-Beteiligten: Helma Spona, Frank Lessig, Antje Morsch, Sara Lorenz mit Mario, Herwig Holzinger.

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