DEUTSCHLAND SUMMT!-Pflanzwettbewerb
Bepflanzte Fläche: 268.660 m²

Wir haben klein angefangen:

Als ich vor gut drei Jahren an die IGS Bovenden kam, waren die KollegInnen Claudia und Sylvia dringend auf der Suche nach Unterstützung im Schulgarten. Der alte Schulgarten hatte einem Neubau weichen müssen und der neue musste noch belebt werden. Gar nicht so leicht während Corona. Aber ihre Motivation hat mittlerweile viele KollegInnen angesteckt. Die Gartengruppe hat sich stark vergrößert und bietet Kurse und Aktionen von Jg. 5-13. Und das nicht nur im eigentlichen Schulgarten, sondern auf dem ganzen Schulgelände und sogar darüber hinaus (Verkehrsinseln mit Insektenhotel und bienenfreundlichen Pflanzen im Flecken Bovenden, Pflanzenbestimmungsübungen auf dem Gelände, Nutzung der benachbarten Streuobstwiese,...).

Der Schulgarten besteht also schon, ist mittlerweile eine feste Größe und hat viele der üblichen Elemente bzw. Aktionen: Insektenhotels, Totholzhaufen, Frühblüherhügel, Saatgutbibliothek, Schmetterlingsbeet, Kompost, Draußenklassenzimmer, Insektentränken, Ringelblumenprojekt, Kartoffelprojekt, Pflanzenkartierungsprojekt, Tag des Schulgartens,...

Das habe ich, ehrlich gesagt, so ähnlich schon bei unserer ersten und zweiten Wettbewerbsteilnahme formuliert. Und das klingt schon recht viel, oder? Aber das war uns nicht genug.

Wir wollten MEHR.

Noch mehr? Sind die irre? Schulleitung und Hausmeisterteam waren oft überfordert von unserem Tatendrang, ja, gar am Verzweifeln mit uns.
Aber allmählich vertrauen sie uns. Denn wir hatten eine GROSSE IDEE und durften die jetzt auch umgesetzen, obwohl das für einige KollegInnen eine ordentliche Aufgabe und viel zusätzliche Arbeit war. Wir mussten uns u.a. im Obstbaumschnitt fortbilden und müssen den Hausmeistern zukünftig entsprechend helfen, aber jetzt haben wir ihn, unseren heißersehnten

ESSBAREN SCHULHOF!!!

Hä? Essbarer Schulhof? Was soll das denn sein? Nun ja, wir haben eine ähnliche Ideen in Göttingen-Grone gesehen und einfach auf unsere Schule übertragen. Dort gibt es nämlich einen sogenannten "Essbaren Waldgarten". Gute Idee. Warum also beschränken wir uns auf unseren winzigen Schulgarten, wenn das Gelände doch sooo viel größer ist???

Mit Hilfe von online-Karten und Anrufen bei der Gemeinde hier unsere grob geschätzten Größenangaben:

Schulgarten: ca. 16m*16m, also ca. 256 qm. Wenn es hoch kommt 20m*20m...

Schulgelände inkl. der neuen Wiese für den Turnhallenbau: 150m*225m=33750qm. Davon müssen wir ca. die Hälfte wegen der Bebauung abziehen. Also 16875 qm :-)

Unser Fortschritt der letzten Jahre:

  1. Stufe: Bewirtschaftung des eigentlichen Schulgartens
  2. Stufe: Ausdehnung unseres Interesses und Einflusses auf das Gelände
  3. Stufe: Pflanzungen auf dem gesamten Schulgelände, Schaffung des Essbaren Schulhofes (Neupflanzungen auf ca. 3000 qm, ganz grob geschätzt)

Wir haben also nicht mehr nur wie in den letzten Jahren das ganze Gelände miteinbezogen, indem wir überall Pflanzen bestimmt haben. Und jeder neue Jahrgang pflanzt ein Obstbäumchen... Nein. Wir haben unsere Pflanzungen auf die ganze Schule ausgedehnt. Wir haben eine eigene Streuobstwiese angelegt (12 Bäume) und auf dem gesamten Gelände, soweit es die Baumaßnahmen bisher zuließen, Beerenbüsche (ca. 70) gepflanzt.
=> Das Obst soll zum einen für die SchülerInnen sein, zum anderen die blühenden Büsche Nahrung und Lebensraum für die Insekten. Also zwei Fliegen mit einer Klappe - tschuldigung für den Ausdruck ;-)

Das Konzept:
Jeder Jahrgang hat einen eigenen Bereich mit Beerenbüschen bekommen, um den er sich kümmert. Die SchülerInnen haben beim Pflanzen geholfen und beim Gießen... und alle dürfen in den Pausen "snacken". Die Oberstufler dürfen auch Beeren snacken, sind aber eher für die Streuobstwiese zuständig. Sie haben die Pflanzstäbe "ihrer" Bäumchen auch mit Unterschriften versehen.
(Eigentlich sollten in jedes Beerenbeet auch ein/zwei Bäume, aber das ging wegen irgendwelchen Rohren/ Kanälen etc. nicht, also bekamen wir kurzerhand die ganze Wiese :-) Und wenn irgendwann die neue Turnhalle gebaut ist, hoffentlich den Rest der nördlichen Wiese).

Ausserdem:
das Konzept des Essbaren Schulhofes ist Teil eines größeren Konzepts und fest eingebunden in unsere wiederholte Auszeichnung als Umweltschule. Und in unsere neue Auszeichnung als Verbraucherschule. Wir machen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auf jede nur erdenkliche Weise.

Wenn das in Ordnung ist, versuchen wir uns in den weiteren Posts hier auf das zu beschränken, was wirklich neu ist. Und möchten auf unsere beiden alten Wettbewerbsbeiträge verweisen. An einigen Stellen habe ich von dort Bildschirmfotos eingefügt. Die Pflanzlisten sind eher länger als kürzer geworden. Die Bingo-Stiftung, die unser Vorhaben finanziert, hat genau hingeschaut, dass wir heimisches Obst und heimische Beerensträucher pflanzen.

https://wettbewerb.wir-tun-was-fuer-bienen.de/archiv-2022/eintrag/die-igs-bovenden-blueht-auf/
https://wettbewerb.wir-tun-was-fuer-bienen.de/archiv-2023/eintrag/2023-die-igs-bovenden-blueht-auf-teil-2/

Wir sind stolz darauf, schon das dritte Mal beim Wettbewerb dabei zu sein. Und froh, denn der Wettbewerb ist für uns ein echter Ansporn, neue Ideen zu entwickeln und sich nicht auf dem Status Quo auszuruhen. Und mit dem Wettbewerb im Rücken hatten wir immer auch ein gutes Argument, warum wir mehr wollen...

Vielen Dank dafür :-)

Standort

37120 Bovenden

Vorher- & Nachher-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Fläche

16875 m²

Anzahl der Projektbeteiligten

600

Informationen zur Gruppe

Im Prinzip sind immer alle beteiligt bzw. wir versuchen möglichst viele einzubeziehen. Wir sind Umweltschule und haben mehrere Umweltklassen und diverse Kurse: Schulgarten, Bienen, Umwelt,... Beim essbaren Schulhof ist das Besondere, dass jeder Jahrgang einen eigenen Bereich auf dem Schulgelände hat. (Im Prinzip dort, wo während Corona die getrennten Pausenbereiche waren). Das erhöht die Identifikation und das Verwantwortungsgefühl für ihren Bereich. Die SchülerInnen waren mega stolz, als sie vor den Sommerferien schon ihre ersten Beeren naschen konnten.