Beim Neubau der Bushaltestellen im Frühsommer 2022 entstand eine kleine Pflanzfläche mitten im Ort. Die Gemeinde hatte noch keine Pläne dafür und stellte sie uns gerne zur Verfügung, als wir fragten, ob wir sie wildbienenfreundlich bepflanzen dürfen.. Außerdem übernahm sie die Vorarbeiten für uns. Der Bauhof baggerte die Fläche aus und füllte Kalkschotter ein.
Im Herbst 2022 machten wir uns dann ans Werk. Zuerst sichteten wir Material. Auf Opas Grundstück fand sich ein wahres Eldorado an Schätzen. Es gab jede Menge längere Totholzstücke, aus denen wir die Begrenzung bastelten. Außerdem fanden wir ein ausgehöhltes Stammstück, das genau die richtige Höhe und Breite zur Bepflanzung mit Sempervivum hatte und ein prima Blickfang wurde. Außerdem holten wir noch ein paar größere Steine, die dem Beet zusätzliche Struktur geben. Danach ging es an die detaillierte Pflanzplanung. Der grobe Plan in meinem Kopf wurde zu Papier gebracht und mit weiteren Pflanzen ergänzt. Dann plünderten wir erstmal den Garten und pflanzten Ableger von unseren Stauden. Im Spätherbst setzen wir dann die restlichen Stauden aus der Wildpflanzengärtnerei, steckten viiiele Blumenzwiebeln (260 Stück) und säten Acker-Rittersporn und Reiherschnabel.
Trotz der späten Pflanzung wurden wir bereits im Herbst mit ein paar Blüten belohnt. Die eigentliche Farbexplosion kam dann im Frühjahr, als die Zwiebeln ihre Köpfe aus der Erde streckten. Danach wurde es zwar farblich etwas ruhiger, aber es blühten immer verschiedene Stauden - und das auch während der wochenlangen Trockheit im Sommer. Bis heute waren wir nur zweimal dort, um zu gießen. Im Sommer haben wir noch ein Schild erstellt, aus dem hervorgeht, dass auf dieser kleinen Fläche 200 verschiedene Wildbienenarten und 140 Schmetterlinge Nahrung finden können.
So klein diese Pflanzinsel doch ist, sie übernimmt dennoch eine wichtige Funktion als Trittsteinbiotop. Sie ergänzt die beiden insektenfreundlich gestalteten Flächen, die die Gemeinde angelegt hat sowie eine weitere neu entstandene Pflanzfläche. Die beiden durch die Gemeinde angelegten Flächen befinden sich an den Ortsausgängen, die neue Fläche etwas mittiger im Ort und die Pflanzfläche an der Bushaltestelle ist quasi auf der anderen Seite Richtung Ortsmitte. Durch diese vier Flächen entseht eine Vernetzung, da Insekten nun in der Lage sind, zu wandern und unterwegs Nahrung zu finden.
Standort
64405 FischbachtalVorher- & Nachher-Bilder
Heimische Pflanzen
Pflanzliste
Wir haben nach Möglichkeit nur heimische Stauden gepflanzt. Ein paar vereinzelte Sorten sind dabei, wenn die Wildform nicht zu kriegen war.
Stauden:
- Skabiosen-Flockenblume
Centaurea scabiosa ssp. scabiosa - Natternkopf
Echium vulgare - gelbe Skabiose
Scabiosa ochroleuca - Knäuel-Glockenblume
Campanula glomerata - Taubenkropf-Leimkraut
Silene vulgaris - Wimper-Perlgras
Melica ciliata - Große Fetthenne
Sedum telephium ssp. maximum
`Matrona` - Scheuzer Teufelskralle
Phyteuma scheuzeri - Gewöhnliche Grasnelke
Ameria maritima ‘Düsseldorfer Stolz’ und ‘Alba’ - Gewöhnlicher Hornklee
Lotus corniculatus - Gewöhnlicher Dost
Origanum vulgare - Frühlings-Thymian
Thymus praecox - Gewöhnliche Küchenschelle
Pulsatilla vulgaris
Zwiebeln:
- Kugellauch
Allium sphaerocephalon - Elfenkrokus
Crosus tommasianus - Traubenhyazinthe
Muscari arzureum - Breitblättrige Traubenhyazinthe
Muscari latifolium - Anemone
Anemone blanda `Blue Shades` - Trompeten-Nazisse
Narzissus ´Artic gold` - Jonquilla-Narzisse
Narcissus jonquilla var. henriquesii - Dichter-Narzisse
Narcissus poeticus ‘Actaea’ - Wildtulpe
Tulipa turkestanica - Schneeglanz
Chinodoxa liciliae - Wildtulpe
Tulipa schrenkii - Damen-Tulpe
Tulipa clusiana var. chrysantha
‘Tubergen’s Gem’
Ansaaten:
- Acker-Rittersporn
Consolida regalis (Delphinium
cons.) - Gewöhnlicher Reiherschnabel
Erodium cicutarium
Gartenstrukturen
Aktionsbilder & Infoarbeit
Jubelbilder
Fläche
8 m²
Anzahl der Projektbeteiligten
4