Pflanzwettbewerb
„Wir tun was für Bienen!“
Bepflanzte Fläche: 839.840 m²

Mein Garten ist aufgeteilt in zwei Bereiche. Das erste Drittel gehört den Katzen und ist eingezäunt und die unteren Zweidrittel habe ich umgestaltet. Da war eine Wiese mit drei Obstbäumen und ein großer Komposthaufen. Südseite, Hanglage und Lehmboden. Im Jahr 2021 kam mir die Idee daraus einen Naturgarten zu machen. Über Winter wurden dann Ideen gesammelt und habe mich informiert z.B. was sind eigentlich invasive Neophyten? Kannte ich bis dato nicht. Anfang 2022 im April habe ich angefangen einen Teich zu bauen. Damit er Wasser bekommt habe ich einen überdachten Sitzplatz aus Naturstämmen gebaut. Das Wasser fließt über ein Rohr im Boden in den Teich. Die Baumaßnahmen haben bis in den Spätherbst gedauert. Die Aushuberde habe ich hinter den Teich als Hügelbeet und an der Grenze zum Nachbarn als Böschung aufgesetzt. Im Herbst 2022 wurde das Hügelbeet dann mit Wildstauden (Natternkopf, Moschus-Malve, Malve Sylverstis, Thüringer Pappelstrauch, Orangerotes Habichtskraut, Große Ochsenzunge, Mannstreu, Wiesensalbei, Ackerwitwenblume) Riesenkugellauchzwiebeln, Strauchefeu, Bauernjasmin und Hechtrose bepflanzt.
Ebenfalls im Herbst habe ich einen Käferkeller gebaut. Ca. 80cm tief, mit Drainagekies und Holz in sämtlichen Dicken und Verwitterungszuständen. Hier können nicht nur Käfer leben und ihre Kinder aufwachsen sondern auch andere Tiere z. B.  Kröten oder Molche den Winter verbringen.

Im März wurde ein Hummelkasten aufgestellt. Hummeln bauen ja in verlassenen Mauselöchern ihre Nester. Der Hummelkasten imitiert das. Die Hummelkönigin scant im Frühjahr den Garten nach solchen Löchern. Leider hat sie meinen nicht gefunden.... vielleicht nächstes Frühjahr.

Der Totholzhaufen bzw. Benjeshecke wird ständig aufgefüllt. In ihm sitzt eine Hundsrose.

Die Böschung an der Nachbargrenze wurde nun Heimat von Platterbse, Echte Schlüsselblume, Ackerglockenblume, Nesselblättrige Glockenblume, Mutterkraut, Wiesen-Labkraut, Wiesenstorchschnabel. Ach, und die Traubenhyazinten, Märzenbecher und Schneeglöckchen, die ich zuvor im Herbst gesetzt habe zeigten sich.  Im Hügelbeet wurden Futter-Esparsette, Wiesen-Margeriten, Akelei, Kleiner Odermenning und ein Roter Hartriegel ergänzt.

Dann habe ich eine Eidechsenburg mit Sandablage gebaut. Ca. 1 Meter tief, mit 20cm Kiesschicht und dann mit verschiedenen Steinen und Holzstämmen gefüllt.
Parallel habe ich am Teich den Überlauf in ein Sumpfbeet umgewandelt. Ca. 40cm tief, Vlies und Teichfolie (EPDM-Folie) rein und mit der Aushuberde von der Eidechsenburg gefüllt. Wegen der Hanglage hat die Erde nicht gereicht. Dann Kopfsteinpflaster als Randeinfassung gesetzt und mit Split ausgefugt. Bepflanzt wurde es mit Mädesüß, Blutweiderich, Sumpfhornklee, Wasserdost, Bach-Nelkenwurz, Sibirische Schwertlilie, Sumpf-Vergissmeinnicht, Rosen-Primel und Kuckucks-Lichtnelke.

Als Verbindungselement zwischen Käferkeller und Eidechsenburg entstand ein Magerbeet. Mager bedeutet wenig Nährstoffe und Wasser. Es gibt einige heimische Pflanzen, die das lieben. Dafür habe ich die Grasnarbe entfernt und als Randeinfassung aufgesetzt. Zusätzlich noch weiter Boden ausgehoben und am Randbereich angeböscht. Dann kam ca. 35-40cm Schotter 0/32 rein und darauf Kies 0/8 ca. 15-20cm. Der Bereich mit der Sandablage vor der Eidechsenburg wurde vergrößert zu einem Sandarium. Ein alter Steintrog mit kleinen Steine und Ästen drin dient nun als Wassertränke für die Tiere. Eingefasst wurde das Beet zusätzlich mit Baumstämmen und Steinen. Insgesamt ca. 12 Tonnen Schüttgüter, die ich alleine mit der Schubkarre von der Straße durch die Garage gefahren hab. Und dann noch die ganzen Steinplatten und Steine. Bepflanzt wurde der Kiesbereich mit Schafgarbe, Wollziest, Lavendel, Rosmarin, Ehrenpreis, Blaugras, Wilde Karde, Katzenminze, schwarze Königskerze, Muskatellersalbei, flaches Mannstreu, Karthäusernelke, Montpelier-Nelke, Färberginster und Steinginster. Damit der Kies nicht in den Käferkeller rutscht habe ich davor noch einen Spaltgarten angelegt. Der Spaltgarten imitiert etwas die Alpenregion mit den Felsspalten. Bepflanzt wurde er mit Kuhschelle, Milder Mauerpfeffer, Hauswurz und Edelweiß. Den Böschungsrand vom Magerbeet habe ich bepflanzt mit Feldthymian, heilender Ziest, Tauben-Scabiose, Knäuelglockenblume und Reitgras. Im Sandarium habe ich eine kleine überdachte Stelle gebaut damit der Sand nicht nass wird. Mit Dachziegeln, die auch wiederum mit Hauswurz bepflanzt wurden und mit Totholz und Steinen dekoriert.

Da ich auch Igel habe und die auch von mir gefüttert werden habe ich ein Futterhaus und eine Tränke aus einem Stein hingestellt. Das Futterhaus steht in einem kleinen Tipihaus aus dicken Ästen. Im Herbst werde ich es noch mit einer Rose (Bibernellrose) bepflanzen damit es dichter zuwächst. Ein zweites Futterhaus und ein Igelschlafhaus sind auch noch im Garten verteilt. Momentan habe ich vier Igel gezählt.

Weitere „Kleinigkeiten“, die parallel gelaufen sind wären zwei Steinpyraminden aus Natursteinplatten, Nisthilfen für Ohrenkneifer und Wildbienen, 4 Vogelnistkästen aufgehängt, zusätzlich noch zwei geschlossene Metallkomposthaufen aufgestellt und die Bretter am offenen Komposthaufen mit sägerauen unbehandelten Lärchenholzbretter ausgetauscht. Ein kleines Beet neben dem überdachten Sitzplatz habe ich noch angelegt in dem jetzt Wiesen-Witwenblume, Tauben-Scabiose, Knäuelglockenblume, Silberblattsalbei, Wiesensalbei und eine nicht gefüllte Strauchrose wachsen. Entlang des kleinen Beetes führt ein Weg aus quadratischen Steinplatten, die ich noch vom Sonnenschirm übrig hatte. Die Fugen sind eingesät mit einer extra Fugensaatmischung von Rieger-Hofmann.

Einer, der drei Obstbäume ist im Frühjahr nicht wieder ausgetrieben und bleibt jetzt als stehendes Totholz stehen. Am Fuß sitzt nun eine halbgefüllte Ramblerrose, die den Stamm hoch klettern kann. Im Stamm sind mittlerweile viele kleine Löcher, die von kleine Wildbienen angefolgen werden.

Einen Großteil der Wiese, die noch da ist, lasse ich wachsen und habe dieses Jahr Anfang Juni das erste Mal mit einer Handsichel gesenst. Das Heu liegt nun auf einem großen Haufen neben dem Komposthaufen.

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist konnte ich von einem guten Bekannten einige Wurzeln bekommen. So konnte ich den Grundstock für eine „stumpery wall“ noch schnell setzen.

Wie man vielleicht merkt verbringe ich jede freie Minute im Garten. Mich hat voll das Naturgartenfieber gepackt. Hätte nie gedacht, dass es so interessant ist zu beoachten welche Tiere und Pflanzen sich im Garten ansiedeln. Ich drehe mehrmals täglich meine Runde, auch mal abends mit der Taschenlampe. Einige meiner Freunde, Verwandte und Arbeitskollegen haben sich schon den Garten angeschaut und die ersten fremden Leute waren auch schon da zu einer "Führung". Ich versuche ihnen die Zusammenhänge zu erklären und für die Sache zu begeistern damit sie vielleicht auch etwas zuhause umsetzen. Zu dem kam sogar der Ortsvorsteher vorbei und er veröffentlichte einen Artikel in der lokalen Zeitung über den Garten und den Wettbewerb. In der Hoffnung, dass nächstes Jahr das Saarland zahlreicher vertreten ist.

Für den Herbst bzw. Frühjahr habe ich schon neue Ideen, die ich gerne umsetzen will… wie z. B. ein Kraterbeet und ein Hochteich um noch mehr Strukturen zubekommen.

Kontakt: verenas_naturgarten@yahoo.de

 

Standort

66571 Eppelborn

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Vorher- & Nachher-Bilder

Anzahl der Projektbeteiligten

1

Fläche

330 m²

Pflanzliste

Auflistungen, der gesetzten Pflanzen:

Stauden:

Malve Zebrina (Malva sylvestris)

Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)

Platterbse (Lathyrus latifolius)

Natternkopf (Echium vulgare)

Große Ochsenzunge (Anchusa azurea ‚Dropmore‘)

Orangerotes Habichtskraut (Hieracium auranticum)

Moschusmalve (Malva moschata)

Thüringer Pappelstrauch (Lavatera thuringianca)

Wiesensalbei (Salvia pratensis)

Muskatellersalbei (Salvia sclarea)

Salbei (Salvia nemorosa ‚Ostfriesland‘)

Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)

Akelei (Aquilegia vulgaris ‚Black Barlow‘)

Schöne Flockenblume (Centaurea bella)

Berg-Flockenblume (Centaurea montana ‚Amethyst on Ice‘)

Knäuel-Glockenblume (Campaluna glomerata ‚Caroline‘)

Acker-Glockenblume (Campaluna rapunculoides)

Nesselblättrige Glockenblume (Campaluna trachelium)

Montpelier-Nelke (Dianthus monspessulanus)

Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)

Pracht-Nelke (Dianthus superbus)

Flachbrättriger Mannsteu (Eryngium planum)

Schleierkraut (?)

Wiesen-Labkraut (Galium mollugo album)

Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)

Wiesen-Margerite (Leucantheum vulgare)

Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia)

Färber-Ginster (Genista tinctoria)

Stein-Ginster (Genista lydia)

Heilender Ziest (Stachys officinalis)

Sand-Thymian (Thymus serpyllum)

Feld-Thymian (Thymus pulegioides)

Echter Thymian (Thymus vulgaris)

Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria)

Katzenminze (Nepeta faassenii)

Wilde Karde (Dipsacus fullonum)

Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)

Langblättriger Ehrenpreis (Veronica longifilia)

Lavendel (Angustifolia ‚Hidcote‘)

Wollziest (Stachys byzantina)

Schafgarbe (Achillea millefolium ‚Terracotta‘)

Schafgarbe (Achillea filipendulina)

Hauswurz (Sempervivum)

Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)

Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris)

Edelweiß (Leontopodium nivale)

Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)

Echte Schlüsselblume (Primula veris)

Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Steinsame (Buglossoides purpureo)

Sumpfpflanzen:

Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabium)

Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)

Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)

Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)

Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)

Sumpf-Vergißmeinnicht (Myosotis palustris)

Rosen-Primel (Primula rosea)

Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi)

Blumenzwiebeln:

Riesen-Zierlauch  (Allium giganteum)

Großer Märzenbecher (Leucojum gravetype giant)

Schneeglöckchen (Galanthus woronowii)

Traubenhyazinthe (Musari armeniacum)

Krokus-Mix

Wildtulpen (Tulipa ‚Little Beaty‘)

Rosen:

Rambler Scarman Burgundy

Strauchrose Villa Ada

Blaue Hechtrose (Rosa glauca)

Hundsrose (Rosa canina)

Gehölze:

Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Strauchefeu (Hedera helix ‚Arborescens)

Bauernjasmin (Philadelphus coronarius)

Gräser:

Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora ‚Karl Förster‘)

Blaugras (Sesleria caerulea)

 

 

Informationen zur Gruppe

Ich heiße Verena, bin 45 und habe alles alleine gemacht. Mein Wissen habe ich mir über die Facebookgruppe Naturgartenforum, viele Youtube Videos vor allem die von Markus Burghard, Vorträgen, BioBalkon-Kongress, Bücher von Reinhard Witt und Austausch mit Gleichgesinnten angeeignet.