Pflanzwettbewerb
„Wir tun was für Bienen!“
Bepflanzte Fläche: 839.840 m²

Wir, das sind meine Frau (34), mein zweijähriger Sohn, ich (38) und ganz frisch unser Nachwuchs (1 Monat alt).

Unser Garten war bis Anfang 2020 der typische 0815 Garten: großflächig verteilter Rindenmulch, viel Rasen, ein paar nutzlose Sträucher und hier und da mal eine Pflanze. Anfang 2020 viel mir eine Sonderausgabe der Geo mit dem Titel "Insekten" in die Hand. Die Artikel fand ich so interessant, dass ich anfing mal genauer hinzuschauen, was so in unserem Garten krabbelt und fliegt. Selbst damals, mit wirklich wenigen Pflanzen, fand ich schon eine große Anzahl an Insekten vor. Ich war von Anfang an fasziniert von Wildbienen. Bis dato waren sie mir nie wirklich aufgefallen und ich wusste nicht von ihrer Existenz. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt ein paar Glockenblumen, zwei Lavendel und zwei Bergminzen im Garten. Das waren die ersten Pflanzen, an denen ich bewusst Wildbienen und Hummeln beobachtet habe. Seitdem lässt mich die Faszination nicht mehr los! Ich habe etliche Bücher zu dem Thema Wildbienen sowie Wildbienenförderung im eigenen Garten gelesen und You-Tube Videos geschaut. Die Begeisterung konnte ich auf meine Frau und meinen kleinen Sohn übertragen. Wir haben seitdem hunderte heimische Stauden, etliche heimische Sträucher und mehrere heimische Bäume gepflanzt. Unser Garten ist nicht besonders groß, aber was sich seitdem allein auf dieser kleinen Fläche getan hat, ist wirklich wahnsinn. Besonders fasziniernd finden wir die Dynamik in der Gartengestaltung und den Zuwachs an Wildbienen und Insekten aller Art.

Folgende Dinge haben wir seit 2020 umgesetzt:

  • Wildsträucherhecke mit ausschließlich heimischen Gehölzen rund ums Haus gepflanzt (35 Gehölze)
  • Wildblumenwiese an der Westseite des Hauses angelegt (war vorher Rasenfläche)
  • Rindenmulch entfernt um bodennistende Wildbienen zu fördern
  • 2 Totholzhecken angelegt
  • unzählige heimische Stauden gesetzt
  • hunderte Blumenzwiebeln gesteckt
  • Nisthilfen zur Verfügung gestellt
  • Wasserstelle eingerichtet
  • Wildpflanzentöpfe auf der Terrasse aufgestellt

Und nun zu unserem Projekt für den Pflanzwettbewerb:

Ich habe mir für den Herbst 2022 und das Frühjahr 2023 vorgenommen, das Nahrungsangebot für Wildbienen noch einmal um ein vielfaches zu erhöhen. Da uns bislang ein richtig magerer Standort fehlte (wir haben lehmigen Boden mit hohem Nährstoffgehalt) hatte ich mir überlegt ein Schotterbeet anzulegen. Da ich weitere Rasenfläche entfernen wollte, war der Standort dafür schnell gefunden. Wir bewohnen ein Doppelhaus und es gab bislang keine räumliche Trennung beider Grundestücke. Also plante ich das Hochbeet als schöne visuelle Begrenzung zwischen beiden Grundstücken. Unsere Nachbarn waren begeistert, da ich sie inzwischen auch mit meiner Begeisterung für Wildbienen anstecken konnte. Zusätzlich planten wir einen Sandkasten für unseren Sohn mit einem angrenzenden Beet, um weitere Rasenfläche zu entfernen. So hat auch unser Sohn die Möglichkeit aus dem Sandkaste heraus Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln zu beobachten. Einen Teil des Beetes wollte ich erneut mager, mit einem kleinen Schotterhügel gestalten. Den Kalkschotter und die Bruchsteine haben wir bei unserem regionalen Steinbruch 5km von uns entfernt besorgt, die Stauden stammen von Hof Berg-Garten, das Saatgut von Rieger-Hoffmann und Hof Berg-Garten.

Begonnen haben wir dann Anfang Oktober 2022 mit dem Abstechen der Rasenkante. Immer dabei, mein kleiner Sohn mit seiner blauen Schubkarre. Nachdem wir die Rasenkante großzügig abgestochen hatten, habe ich die Bruchsteine als Mauer aufgeschichtet. Wir haben absichtlich große Lücken als Lebensraum zwischen den Steinen gelassen. Die Fläche haben wir anschließend mit Kalkschotter (0-32) aufgefüllt. Wir haben 3 Gehölze (2x Pimpernuss, 1x Sauerdorn) und 2 Kleingehölze (schwarzer Geißklee) direkt in den Schotter gesetzt. Anschließend haben wir eine dünne Schicht (max3cm) gütegesicherten Kompost aus der regionalen Sammelstelle in die Fläche eingearbeitet. Das Saatgut (wärmeliebender Saum von Rieger Hoffmann) haben wir mit Sand gestreckt und gemäß der Empfehlung auf der Fläche verteilt. Als letzten Schritt für 2022 habe ich schon einmal den kleinen Schotterhügel angelegt, welcher später Teil des Beetes am Sandkasten werden sollte. Als Saatgut kam hier die Blumenhecke "Sylphe" von Hof Berg-Garten zum Einsatz. Somit hatten wir die Arbeiten für den Herbst 2022 Anfang November abgeschlossen. Weiter gehen sollte es dann im Frühjahr 2023.

Anfang April 2023 haben wir dann mit den Arbeiten für das zweite Beet und den Sandkasten begonnen. Auch hier haben wir zuerst großflächig die Rasenkante abgetragen. Da es uns wichtig war, dass sich der Sandkasten in das Gesamtbild einfügt, haben wir diesen mit kleinen Holzpallisaden selbst gebaut. So haben wir einen zum Garten passenden naturnahen Look erzielt.

Auf dem Schotterhügel konnten wir Anfang 2023 bereits die Blattrosetten der zweijährigen sowei Färberkamille und einige andere Pflanzen erkennen. Das Beet zwischen Sandkasten und Schotterhügel haben wir auschließlich mit heimischen Pflanzen bepflanzt. Wichtig war es uns bei der Pflanzenauswahl, dass diese eine große Anzahl an Bienen und Hummeln anziehen, damit unser Sohn diese vom Sandasten aus beobachten kann.

Wir sind sehr zufrieden mit unserem Projekt. Wir sind keine Profis in der Ausführung, uns ist wichtig, dass wir am Ende das Nahrungsangebot für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge erhöhen und die gestaltete Fläche maximal dafür ausnutzen. Die Einjährigen im Hochbeet haben wundervoll geblühlt und die Blattrosetten der Zweijährigen geben jetzt schon ein starkes Bild ab. Wir freuen uns jetzt schon riesig auf das nächste Jahr! Auch die Auswahl der Pflanzen für das Beet am Sandkasten hat den gewünschten Effekt erzielt. Vor allem am gewöhnlichen Beinwell und am Hornklee konnte unser Sohn unzählige Bienen und Hummeln beobachten. Insgesamt konnten wir den Lebensraum und das Nahrungsangebot somit noch einmal deutlich attraktiver für unsere heimischen Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge gestalten. Das ist uns persönlich sehr wichtig, weil wir unseren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten wollen. Damit auch unser Sohn später noch unsere tolle Natur bestaunen kann. Es ist unglaublich was bereits auf einer so kleinen Fläche möglich ist!

 

Standort

54311 Trierweiler

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Vorher- & Nachher-Bilder

Anzahl der Projektbeteiligten

4

Fläche

7 m²

Pflanzliste

  1. Folgende Pflanzen wurden im Projekt gesetzt

Stauden:

  • Schneeheide
  • Stinkender Nießwurz
  • Schneerose
  • Gewöhnlicher Dost
  • Frauenmantel
  • Rote Lichtnelke
  • Nachtviole
  • Gewöhnlicher Beinwell
  • Riesen Taubnessel, Nesselkönig
  • Hufeisenklee
  • Hornklee
  • Wiesenplatterbse
  • Dornige Hauhechel
  • Ackerglockenblume
  • Klebriger Salbei
  • Fenchel

Gehölze:

  • 2x Pimpernuss
  • 1x Berberitze
  • 1x Färberginster
  • 3x schwarzer Geißklee

Zwiebelpflanzen:

  • 50x Winterling
  • 30x Weinbergtulpe
  • 30x gelber Lauch
  • 30x Berglauch

Saatgut:

  • Wärmeliebender Saum von Rieger-Hoffmann
  • Blumenhecke Sylphe von Hof-Berg-Garten
  • Nelkenleimkraut von Hof Berg-Garten
  • Hohe Schlüsselblume
  • Borretsch

Informationen zur Gruppe

Die Gruppe besteht aus meinen zweijährigen Sohn, seinem Opa (68), meiner Frau (34) und mir (38). Zukünftig unterstützt uns dann auch noch unser neugeborener Sohn (1 Monat)