Vossenacker Freibad blüht endlich wieder auf!
Einleitung
Die ökologische Entwicklung von Flächen zu einer natürlichen, dem Standort angepassten Artenvielfalt, ist ein Prozess, der Zeit braucht, wenn sie nachhaltig sein soll.
Dies haben wir bei den Maßnahmen zur Umgestaltung und „Renaturierung“ unseres Freibadgeländes berücksichtigt. Eine „Hauruckaktion“ mit Einsatz von viel Saatgut und Manpower bewirkt im ersten Jahr oft Erstaunliches, das dann aber bald wieder zusammenbricht. Unsere langsame Methode, welche abwartet, was die Natur selbst leistet, ist schwer zu vermitteln und erzeugte am Anfang Widerstände. Inzwischen wird unser Gelände immer vielseitiger und bunter, und die Skeptiker beginnen zu staunen.
Geschichte
Das Freibad in Vossenack wurde 1974 auf einer ehemaligen Streuobstwiese gebaut.
Der ehemalige Besitzer hatte zu Lebenszeit noch das Recht, dort das Obst zu ernten. Danach wurden die Bäume nicht mehr gepflegt und sind nach und nach gerodet worden. Die dann als reine Liegewiese genutzte Fläche wurde regelmäßig „gepflegt“ und einer Schwimmbadliegewiese entsprechend kurz gemäht. Da nicht gedüngt und der Grasschnitt entfernt wurden, entstand eine Fläche mit dem Potenzial für eine Magerwiese. Auch wurden alle Ränder der Wiese und die Bäume bis an ihren Wurzelhals mit dem Freischneider „bearbeitet“. Dieser Freischneider kommt nun nicht mehr zum Einsatz! Aus dieser Zeit haben wir leider keine Bilder.
Im Jahre 2014 wollte die Gemeinde das Freibad aus Kostengründen schließen. Eine Unterschriftenaktion der Bevölkerung konnte das nicht verhindern. Aus diesem Anlass gründeten einige Bürger einen Verein (Förderverein Freibad Vossenack e.V.), der nach einem Probejahr das Freibad übernahm.
Ökologische Umgestaltung der Anlage
Es war von Anfang an das Ziel der Vereinsmitglieder, das Gelände ökologisch wertvoller zu gestalten. Über das "Wie" wurde viel diskutiert.
Dazu zählen:
- Anlage einer Magerwiese, die nur einmal im Jahr gemäht wird,
- Umgestaltung des Fichtensaumes der an drei Seiten das Freibadgelände begrenzt, in einen artenreichen Baum- und Buschbestand,
- Anlage eines großen Totholzhaufens,
- Anbringen von Nisthilfen für Vögel und Insekten,
- Pflege und Erhaltung der noch existierenden Obstbäume,
- Nachpflanzen von Obstbäumen alter Sorten,
- Nachts ist es auf dem Gelände völlig dunkel, keine Laterne ist sichtbar,
- Auch der Parkplatzrand wird nicht mehr zu Tode gepflegt, wie nebenan bei der Schule, sondern ist zu einer artenreichen Blühfläche geworden.
All das sind Prozesse die eine langsame, aber stetige Entwicklung nehmen und inzwischen gute Fortschritte in der ökologischen Entwicklung zeigen.
Zu 1. Die Wiese wird von alleine ständig artenreicher.
Unsere Highlights: Orchidee (Ständelwurz), Schlüsselblume, Waldmeister, Ehrenpreis, Flockenblume, Glockenblume, Herbstlöwenzahn, Malve, Wilde Möhren und Schafgabe (in Massen), Klappertopf (erstmalig dieses Jahr).
Zu 2. Der dichte, artenarme Fichtensaum (3 Reihen Fichte, 1974 gepflanzt) wurde etwas gelichtet und ein riesiger Totholzhaufen aufgeschichtet. Dort können Tiere eine neue Heimat finden.
Zu 3. Dieser ehemalige eintönige Fichtensaum hat nun in den Lücken eine große Artenvielfalt (u.a. Wildkirschen, Holunder, Ilex, Eberesche, Brombeeren sowie Waldmeister und viele andere Kräuter).
Zu 4. Von der Biostation bekamen wir Nisthilfen für Vögel und Insekten. Eine Eichhörnchenfamilie wohnt auf dem Gelände.
Zu 5. Von der ehemaligen Obstwiese haben nur 2 Birnen und ein Apfelbaum (im Abgangsstadium) überlebt. Der Apfelbaum wird so beigeschnitten, dass er für die Badegäste kein Sicherheitsrisiko darstellt, aber für Insekten und Specht attraktiv ist. Die Birnenbäume erhielten einen Verjüngungsschnitt und das Obst wird von der nebenan gelegenen Grundschule genutzt (OGS).
Zu 6. Mit den Kindern der OGS haben wir neue Bäume gepflanzt – 3 Äpfel (alte Sorten: Prinz Albrecht von Preußen, Eifelrambour und Klarapfel), dazu auch eine Marone, Ulme und Wildbirne. Eine Süßkirsche ist als Containerbaum schon vorhanden und wird im Herbst gepflanzt.
Zu 7. Für den 19. August 2023, ist eine Sternennacht geplant. Ausgebildete Sternenführer des Sternenparks Eifel erläutern den Nachthimmel.
Zu 8. Im Freibad und auf dem Parkplatz werden Kräuterführungen angeboten.
Unter anderem im Programm: Hürtgenwald ist 50+, Gärten präsentieren sich.
Zum Thema Aktionen
Gegenwärtig ist es noch (vielleicht ändert es sich bald) die wichtigste Aktion, die Menschen darüber zu informieren, was sie nicht machen sollen!
Dazu gehören zu häufiges, kurzes Rasenmähen, Laub entfernen, Moos entfernen, Kanten frei schneiden, Totholz und "Unkraut" weit weg entsorgen, alles jäten was man nicht kennt, es könnte "Unkraut" werden. Die meiste Zeit investieren wir mit der Diskussion über die Definition von "Ordnung" und was "ordentlich" in einem Garten oder in einem Freibad ist.
Wir haben leider kaum Bilder von "vorher", vorher war die Zeit, als das Freibad noch von der Gemeinde geführt wurde. Da war alles schrecklich ordentlich und diese Ordnung hat einen hohen und teuren Einsatz des Gemeindlichen Bauhofs gekostet, einer der Gründe, weshalb das Freibad geschlossen werden sollte.
Eifeltypisches Regionalsaatgut für Blumenwiesen ist noch nicht im Handel verfügbar. Die Biostation hat begonnen, dies in kleinem Rahen (Sammlungen von Flächen des Nationalparks) anzubauen, um dies als Basissaatgut an Saatgutvermehrer zu geben. Wir haben guten Kontakt mit der Biostation.
Unsere Aktionen waren z.B. das Entfernen von Jakobskreuzkraut zum Ende der Blüte, um eine Massenvermehrung zu verhindern.
Dann bieten wir im Rahmen von Umweltbildung auch Kräuterführungen im und am Freibad an (27.9.23). Am 19.8. findet eine Sternennacht statt. Dazu haben wir einen Referenten vom Sternenpark Eifel eingeladen (wir hoffen auf wolkenfreien Himmel in der Woche der Pleyarden). Aus diesem Anlass diskutieren wir dann auch das Problem der "Lichtverschmutzung" für unsere Nachttiere, besonders den Insekten. Im Freibadgelände ist es in der Nacht völlig dunkel. Keine künstliche Beleuchtung ist zu sehen. Durch die Schule und den hohen Baumbestand an drei Seiten sind wir da ganz geschützt.
Standort
52393 HürtgenwaldVideo zu Beitrag
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Heimische Pflanzen
Pflanzliste
Die folgende Tabelle ist eine Liste der krautigen Pflanzen (0berer Teil) und der Bäume (unterer Teil) in unserem Freibad. Diese Pflanzen haben wir fast alle nicht gepflanzt, sondern haben es zugelassen, dass der Herrgott sie wieder wachsen lassen konnte! Sie ist nicht vollständig, wir finden immer wieder neue Überraschungen.
Da wir im Freibad Führungen zum Thema “essbare Wildpflanzen” anbieten, haben wir diese Liste zur Information für die Teilnehmer erstellt.
Pflanzenliste im Freibad Vossenack
Deutscher Name |
Lateinischer Name |
Nutzbar sind: |
Wozu? |
Bemerkung |
Ampfer– stumpfbl. |
Rumex obtusifolius |
ungenießbar |
||
Bärenklau–Wiesen |
Herakleon spondylium |
Blätter, Blattstiele, Blütenknosp, Wurzel |
vielseitig |
Blattstiele wie Spargel, vielseitige med. Verwendung |
Brennessel sp. |
Urtica sp. |
Blätter, Samen |
Gemüse, Tee, zum Satt-machen |
blutreinigend, Massengemüse, |
Disteln (versch. Arten) |
Cirsium u. Cardus |
Wurzel, junge Sprosse |
Mehl, Kochgemüse |
außer Kohl- und Gänsedistel alle nicht sehr zungenfreundlich |
Persischer Ehrenpreis |
Veronica persica |
Blätter und Blüten |
Tee und Salat |
Speisendekor |
Kratzdistel |
Cirsium vulgare |
Wurzel, junge Sprosse |
Mehl, Kochgemüse |
|
Kriechender Günsel |
Ajuga reptans |
|||
Feldsalat |
Valerianella locusta |
Blatt u. Blüte |
Salat |
|
Ferkelkraut– gewöhnl. |
Hypochaeris radicata |
bitter, daher wässern |
||
Flockenblume |
Centaurea sp. |
Blüte |
Deko, Tee |
|
Frauenmantel |
Alchemilla vulgaris |
Blatt, Blüte |
Salat, Tee |
Frauenheilkunde |
Fuchs(Greis)kreuzkraut |
Senecio nemorensis |
giftig |
||
Gänseblümchen |
Bellis perennis |
Alles außer Wurzel |
Vielseitig |
Blutbildung, |
Glockenblume |
Campanula sp. |
Blüte |
essbare Deko |
|
Giersch |
Aegopodium podararia |
Blätter, Blüte, Frucht |
Roh und gekocht |
Massengemüse, |
Gundermann |
Glechoma hederacea |
Blüte u. Blatt |
Gewürzpflanze |
Heilpflanze |
Günsel |
Ajuga reptans |
Blatt, Blüte |
Würzel, Deko |
|
Habichtskraut |
Hieracium sp. |
Blüte, Blatt |
Salat, Gemüse, Suppe |
Seltene Arten schützen! |
Hahnenfuß kriechender |
Ranunculus repens |
schwach giftig |
||
Holunder schwarzer |
Sambucus nigra |
Blüten, Früchte |
Tee, Fruchtsaft, Sirup … |
Früchte roh leicht giftig |
Hornkraut |
Cerastium holosteoides |
Blätter und Blüten |
herb-aromatisch |
|
Kompass-Lattich |
Lactuca serriola |
bitter |
||
Jakobs Kreuz(Greis)-kraut |
Senecio Jakobaea |
giftig |
||
Johanniskraut |
Hypericum perforatum |
Blüten, Blätter |
Tee, Öl- oder Alkoholauszug, Likör |
Antidepressiva, zur äußeren Anwendung, macht lichtempfindlich |
Kamille |
Matricaria sp. |
Blüte, Blatt |
Tee, Spülungen, Aroma |
Medizin |
Klappertopf |
Rhinanthus |
giftig |
||
Knoblauchrauke |
Alliaria petiolata |
Blätter, Blüten |
Würzkraut, Pesto, Würze |
sehr häufig, ganzjährig, vielseitig verwendbar |
Labkraut– Kletten |
Gal.- aparine |
Blatt, Blüte, Frucht |
Saft, Gemüse, Kaffeeersatz |
harntreibend |
Labkraut- gemeines |
Galium-mollugo |
Blatt, Blüte, Frucht |
Salat, Sprossen |
regt Nieren an |
Lichtnelke– rote |
Silene dioica |
|||
Malve– wilde |
Malva sylvestris |
|||
Margeritte |
Leucanthemum vulgare |
Blatt, Blüte, Wurzel |
Antipasti, Salat, Gemüse |
|
Löwenzahn |
Taraxakum of. |
Blatt, Blüte, Wurzel |
Sehr vielseitig verwendbar |
Viele med. Wirkungen |
Nelkenwurz– echte |
Geum urbanum |
Junge Blätter, Blüten, Wurzel |
Gemüse, Suppe, Salate |
Vielseitige med. Verwendung, antiseptisch |
Pfennigkraut |
Lysimachia nummularia |
Blatt, Blüte |
Beigabe zu Salaten u. Gemüse |
säuerlich |
Rainkohl– gewöhnl. |
Lapsana communis |
Blatt, Blüte |
Salat, Gemüse, Suppe |
Med. Wirkung |
Sauerampfer |
Rumex acetosa |
Blätter, Blüte, Frucht, Wurzel |
Suppe, Salat, Eintöpfe |
enthält Oxalsäure |
Schafgabe |
Achillea millefolium |
Blüte und Blatt |
vielseitig |
Speise und Medizin |
Schlüsselblume |
Primula veris |
seltene Pflanzen |
||
Stendelwurz (Orchidee) |
Epipactis helleborine |
giftig |
||
Sternmiere |
Stellaria sp. |
Blatt und Blüte |
Salate , Gemüse |
milde Pflanze |
Süßdolde |
Myrrhis odorata |
Alles |
zu Süssspeisen |
vielseitig verwendbar |
Strahlenlose Kamille |
Matricaria discoidea |
Blüte, Blatt |
Saucen, Aufstriche |
krampflösend |
Taubnessel sp. |
Lamium sp. |
|||
Veilchen |
Viola tricolor |
Blüte, Blatt, Wurzel |
Salate, Deko, Tee |
Blutreinigung, Entzündungen |
Waldmeister |
Galium odoratum |
für Maibowle |
vor der Blüte |
|
Vogelmiere |
Stellaria media |
Blatt, Blüte, Stengel, Frucht |
vielseitig |
ganzjährig nutzbar, viele Mineralien und Vitamine, Tausendsassa |
Wegerich– |
Plantago sp. |
Blätter, Blütenstand, Samen |
Roh und gek., ins Brot |
schleimlösend, Wundverband |
Weidenröschen–Schmalblättriges |
Epilobium angustifolium |
Blatt, Blüte, Stengelmark, Wurzel |
Gemüse, Salat, Deko, Suppen, Mehl |
wirkt entzündungshemmend |
Weidenröschen-Kleinblütiges |
Epilobium |
Blüten, Blätter |
Tee, Salat |
Tee gegen Prostataerkrankung |
Hier beginnen die Bäume
(Die folgende Beschreibung und Liste kann von interessierten Gästen angefragt werden. Dies bieten wir z.B. auf der Kräuterführung im Freibad an).
Birne (Pyrus communis)
Heimat: Unsere Kulturbirne hat Vorfahren in Asien und Europa. Sie wird seit der Jungsteinzeit in Deutschland kultiviert.
Standort: Birnen lieben wärmere Klimate, es gibt jedoch sehr unterschiedliche Sorteneigenschaften.
Nutzung: Die Anzahl der Sorten weltweit liegt bei mehreren tausenden, in Deutschland gibt, bzw. gab es über tausend Sorten, die rückläufig sind, da alte Sorten nicht mehr gepflegt werden. Nutzung der Früchte ist sehr vielseitig (Tafelobst, Dörrobst, Kochobst, Backobst, Mostobst). Das Holz ist sehr wertvoll, als Möbelholz und zum drechseln und schnitzen beliebt.
Wuchs: hohe Bäume (bis zu 20 Meter) mit birnenförmiger Form.
Alter: Mostbirnen können über 200 Jahre alt werden, veredelte Tafelobstsorten zwischen 60 und 100 Jahre.
Apfel (Malus domestica)
Heimat: Unser Apfel hat Vorfahren in Asien und Europa. Er wird seit der Jungsteinzeit in Deutschland kultiviert. Vereinzelt gibt es noch den wilden Holzapfel (Malus sylvestris) bei uns im Wald.
Standort: Äpfel werden weltweit im gemäßigten Klima angebaut. Sie mögen keine Staunässe. Durch sehr unterschiedliche Ansprüche des mehrere Tausend Sorten umfassenden Spektrums sind die Anbaubedingungen sehr breit.
Nutzung: Äpfel gehören zu unserer Kultur als Nahrung und Gesunderhalter. Obstwiesen prägen unsere Kulturlandschaft und sind wesentlich für Artenvielfalt und Ökologie. Wie bei der Birne gehen derzeit viele alte Sorten mit speziellen Eigenschaften verloren. Das Holz der Hochstammbäume zählt wie Birne und Pflaume zu den Edelhölzern und ist bei Möbelschreinern und Bildhauern bliebt.
Wuchs: Hochstamm Apfelbäume werden 8 bis 15 Meter hoch. Sie haben im Alter eine apfelartige Form.
Alter: Hochstammbäume werden etwa 80 bis 100 Jahre alt. Kleine Plantagenbäume nur etwa 50 Jahre.
Winterlinde (Tilia cordata)
Heimat: Winterlinde kommt in Europa besonders in den Mittelgebirgen vor.
Standort: Sie ist eher ein Baum in den Ortschaften. Im Wald sind Linden selten, da sie zu den Lichtbaumarten gehören. Linden lieben frischen tiefgründigen Boden.
Nutzung: Die Blüten liefern Honig und Medizin (Tee, “Linde lindert Fieber“). Linden sind oft an markanten Plätzen in den Ortschaften. Sie dienen der Kommunikation und der Gerechtigkeit (Gerichtslinden). Das Holz ist weich und gut zum Schnitzen. Die Blätter dienen als Nahrung für Mensch und Tier. Die Rinde liefert Bast für Seile.
Wuchs: Winterlinden werden bis zu 40 Meter hoch.
Alter: Linden sind bei uns die ältesten Bäume. Sie sind sehr regenerationsfähig und können 1000 Jahre alt werden.
Bergahorn (Acer pseudoplantanus)
Heimat: Bergahorn ist in Mitteleuropa und Westasien heimisch. In Skandinavien und England kommen sie nicht vor.
Standort: Der Bergahorn ist ein Baum des kühlfeuchten Bergklimas. In unseren Wäldern ist er eine ökologische Bereicherung. Einzelexemplare sind auch in Buchenwäldern typisch.
Nutzung: Bergahorn gehört zu den Edellaubhölzern. Neben Parkett und Werkzeugen, werden auch Musikinstrumente daraus hergestellt. Die Blätter dienen der Bodenverbesserung. Ahornblüten liefern wichtigen frühen Honig für Bienen und Wildbienen. Auch viele andere Insekten leben am Ahorn. Früher wurde Ahornsaft auch zur Zuckerherstellung verwendet und die Blätter wurden ans Vieh verfüttert.
Wuchs: Der Bergahorn wächst besonders schnell in der Jugend. Er wird bis zu 35 Meter hoch.
Alter: Bergahornbäume werden bis zu 500 Jahre alt.
Rotbuche (Fagus silvatica)
Heimat: Die Buche ist der Baum, der in unserer Heimat dominiert. Deutschland wäre ohne Menschen zu 80% von Buchenwald beherrscht. Buchen kommen nur in Mitteleuropa vor.
Standort: Alle besseren und mittleren Böden sind von der Buche dominiert. Auf trockenen und steinigen Standorten haben auch die anderen Arten eine Chance. Junge Buchen sind sehr schattentolerant.
Nutzung: Buchenholz hat vielseitige Verwendung in der Möbelherstellung. Es eignet sich besonders gut als Brennholz und zur Holzkohleherstellung. Die Früchte enthalten viel Fett und werden von vielen Wildtieren geliebt. Die Germanen schnitzten ihre Runen aus Buchenstäben. Wir sagen heute noch „Buchstaben“ zu unserer Schrift. Im Monschauer Heckenland dienen die Hecken aus Rotbuchen als Windschutz und Feuerholz. Die Artenvielfalt an höheren Pflanzen ist im Buchenwald gering, dafür gibt es viele Insekten- und Pilzarten.
Wuchs: Buchen bilden Hallenwälder mit wenig Unterwuchs. Die glatten Stämme sind lichtempfindlich. Frei stehende Buchen bilde eine ovale Form und werden bis zu 40 Meter hoch.
Alter: Buchen können etwa 250 Jahre alt werden.
Weißbuche oder Hainbuche (Carpinus betulus)
Botanisch ist die Weißbuche ein Birkengewächs und keine Buche!
Heimat: Die Hainbuche gibt es in Mittel- und Osteuropa bis zum Kaukasus.
Standort: Hainbuchen wachsen auf vielen Böden und können auch leichte Trockenheit vertragen. Sie sind besonders häufig in Eichenwäldern.
Nutzung: Das Holz (weiße Farbe) der Hainbuchen nennt man auch Eisenholz. Es ist besonders hart und schwer. Es diente früher zur Werkzeugherstellung, für Fußboden und für Zahnräder der Windmühlen. Es ist gutes Feuerholz aber schwer zu spalten.
Wuchs: Hainbuchen sind schattentolerant und sind in Eichenwäldern zur Stammbeschattung beliebt. Dann entsteht „astreines“ Holz im Eichenstamm. Auch als Heckenpflanzen sind Hainbuchen sehr beliebt und geeignet. Früher dienten sie als Gerüst in die Wehrhecken. Frei stehend bilden Hainbuchen breite ovale Kronen. Sie werden bis zu 25 Meter hoch.
Alter: Hainbuchen werden bis zu 150 Jahre alt.
Birke (Betula pendula)
Heimat: Birken kommen fast auf der gesamten Nordhalbkugel, bis in sehr kalte Regionen vor.
Standort: Birken sind Pionierbaumarten und mit etwa 100 unterschiedlichen Arten sind sie auf fast alle Standorte spezialisiert. Birken werden „Amme des Waldes“ genannt, da sie den Boden und Standort für andere Baumarten vorbereiten und dann „übergeben“.
Nutzung: Birken haben unzählig viele Nutzungsmöglichkeiten. Nur die wichtigsten: Brennholz, Möbelholz, Pech, Kanubau, Medizin, Kosmetik, Weinherstellung, Nahrung, Reiserbesen.
Wuchs: Birken sind sehr schnellwüchsig. Sie können bis zu 30 Meter hoch werden.
Alter: Birken werden bis zu 120 Jahre alt.
Fichte (Picea abies)
Heimat: Die gemeine Fichte hat weltweit ein breites Vorkommen, in Deutschland ist sie von Natur jedoch auf feuchte Höhenlagen über 600 m begrenzt.
Standort: Fichten brauchen gut durchlüftete regelmäßig feuchte Böden. Die Forstwirtschaft hat die Fichte bei uns auch in viele Regionen gebracht, die grenzwertig sind, wo sie ursprünglich nicht vorkamen, wie z.B. bei uns in der Eifel. Als relativ schnell wachsender Baum mit guter Nutzholzqualität wurde die Fichte in viele Regionen eingeführt. Fichten haben die Wiederbewaldung der Eifel ermöglicht. Junge Fichten sind relativ schattentolerant. Borkenkäferbefall und Stürme haben diese Grenzen verdeutlicht.
Nutzung: Fichtenholz ist gutes Bauholz und war besonders im Bergbau gefragt. Frische Fichtensprosse sind essbar und dienen zur Likörherstellung.
Wuchs: Fichten wachsen recht schnell, sind sehr gerade und können Höhen bis zu 60 Metern und Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern erreichen.
Alter: Fichten werden bis zu 600 Jahre alt. Im Forst werden sie oft schon im Alter von
80 – 120 Jahren „geerntet“.
Esche (Fraxinus excelsior)
Heimat: Die gemeine Esche hat nach der Eiszeit das gesamte Mitteleuropa dominant besiedelt, wurde dann aber in vielen Bereichen von der später zurück kommenden Buche verdrängt.
Standort: Eschen sind sehr anpassungsfähig brauchen zum guten Wachstum jedoch ausreichend Wasser und einen lockeren Boden. In vielen Teilen Europas sind die Eschen derzeit durch das Eschensterben, das durch einen Pilz verursacht wird gefährdet.
Nutzung: Das Holz der Esche zeichnet sich durch seine gute Reiß- und Biegefestigkeit aus. Es wird daher für Werkzeuge, Werkzeugstiele, Webstühle, Schlitten und Räder (Stellmacherei) besonders gerne genutzt. Auch Tisch und Fußboden werden daraus hergestellt. Eschenlaub wurde als Viehfutter verwendet. In der nordischen Mythologie ist die Esche als Weltenbaum „Yggdrasil“ die Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Wuchs: Eschen werden bis zu 42 Meter hoch und gehören damit bei uns zu den am höchsten wachsenden Laubbäumen.
Alter: Eschen werden bis zu 250 Jahre alt.
Traubeneiche (Quercus petraea) — Dies ist der zentrale Mittelpunkt in unserem Freibad
Heimat: Die Traubeneiche ist bei uns in Mitteleuropa heimisch.
Standort: Sie kann auch auf trockeneren steinigen Standorten gedeihen.
Nutzung: Sie bildet gutes hartes Nutzholz, das wegen seines hohen Gehaltes an Gerbsäuren recht beständig ist. Es ist ein hervorragendes Möbel und Bauholz. Besonders wertvoll sind Stämme mit Furnierqualität. Die Rinde wurde früher zum gerben von Leder verwendet. (Niederwald an steilen Eifelhängen). Im Unterschied zur Stieleiche haben die Früchte keine Stiele, dafür aber die Blätter. Die Früchte sind sehr nährstoffreich und bieten wertvolles Futter für das Wild. (Früher wurden sie auch für Hausschweine genutzt). Mehr als tausend unterschiedliche Insekten leben von Eichen, daher hat sie eine große ökologische Bedeutung. Zur Nutzung für die menschliche Ernährung muss die Gerbsäure ausgewaschen werden.
Wuchs: Der Baum erreicht eine Höhe von über 30 Metern.
Alter: Eichen können über 600 Jahre alt werden.
Weitere Bäume im Freibad
– Berberitze
– Ebereschen
– Eiben
– Eschen und Blumenesche
– Haselnüsse
– Holunder
– Ilex
– Schneeball
– Walnüsse
– Wildkirschen
Im Rahmen von “1000 Bäume für den Kreis Düren” pflanzten wir 2021 folgende Bäume bei uns im Freibad:
Marone, Elsbeere, Wildbirne, Ulme
Gartenstrukturen
Aktionsbilder & Infoarbeit
Jubelbilder
Fläche
9500 m²
Anzahl der Projektbeteiligten
10