Als ich vor drei Jahren an die IGS Bovenden kam, waren die KollegInnen Claudia und Sylvia dringend auf der Suche nach Unterstützung im Schulgarten. Der alte Schulgarten hatte einem Neubau weichen müssen und der neue musste noch belebt werden. Ihre Motivation hat mittlerweile viele KollegInnen angesteckt. Die Gartengruppe hat sich stark vergrößert und bietet Kurse und Aktionen von Jg. 5 aufwärts. Und das nicht nur im eigentlichen Schulgarten, sondern auf dem ganzen Schulgelände und sogar darüber hinaus (vgl. Artikel über Verkehrsinsel mit Insektenhotel und bienenfreundlichen Pflanzen im Flecken Bovenden).
Mittlerweile sind SchülerInnen fester Bestandteil des Gießplans in den Ferien, dafür dürfen sie auch ernten. Aber sie machen sogar ohne zu Fragen Hundesch..... aus "ihrem" Garten weg. Und die größeren ortsansässigen Schüler, die ich abends beim Gießen auf dem Gelände treffe, die wollen da chillen, versprechen mir hoch und heilig nach dem Rechtem zu schauen und den Garten vor dem üblichen Vandalismus zu beschützen. Ehrensache.
Der Schulgarten besteht schon, letztes Jahr haben wir eine Menge gewuppt, darüber freuen wir uns, er hat sich aber auch als feste Größe etabliert, was uns noch mehr freut. Mittlerweile kennen alle Lehrer und Schüler ihn, wir versorgen alle mit Informationen (Email, facebook,... Infobretter in Lehrerzimmer und Schulküche) und haben mittlerweile Andrang bei der Verteilung der Beete fürs nächste Schuljahr. Und es gibt neue pädagogische Ansätze zur Inklusion bzw. Lebenspraxis besonders in Schulgarten und Schulküche... und wir bekommen jetzt hoffentlich einen festen Etat...
In der Schulküche habe ich gerade ein DIY-Brett angebracht. Von Gierschlimonade bis hin zu Bienenwachstüchern als Alternative zu Plastiktüten für das Pausenbrot.
Im letzten Jahr haben wir mit Hilfe von Eltern und Schülern und der Bürgerstiftung Bovenden eine Terassierung im Schulgarten angelegt, mit Terassen vom Brennessel-Schmetterlings-Beet, zum Wassertank und Kompost, dazwischen das Faß mit der Brennesseljauche, zur Gerätehütte bis hin zum Draußenklassenzimmer mit mehreren Tischen und Sitzbänken... bestehendes Kräuerbeet und Insektenhotels werden weiter entwickelt...Wir haben unseren Frühblüherhügel, auf dem wir neben den hohen Schlüsselblumen auch Bärlauch und Waldmeister ansiedeln konnten. Wir haben Steinbeet, Totholz und Beete über den ganzen Schulhof (bienenfreundliche Wiesen, Ranken an den Betonsäulen) und ganz neu: Wassersäcke für unseren neuen Bäumchen (Birne, Kirsche und Gink0).
Unsere Projekte wie das mit den Rindelblumen läuft weiter. Es wird im Herbst also wieder Ringelblumensalbe geben. Außerdem haben wir auf dem Schulgelände alte Obstbäume (Apfel und Zwtschgen) gefunden und freigeschnitten und können dieses Jahr hoffentlich ordentlich ernten und einmachen. Und wieder auf dem Advenstmarkt verkaufen.
Der Kartoffelacker als Projekt besteht fort, Grundschüler und Jg. 5 setzen bzw. ernten.
Die GemüseAckerdemie veranstaltet bei uns für Südniedersachsen Fortbildungen, die letzte zum Thema Erde. Und wir vernetzen uns dabei mit den anderen Schulen und Schulgärten, dem RUZ, ...
Wir sind jetzt Teil der Göttinger Saatgutbibliothek und züchten dieses Jahr eine ursprüngliche Tomatensorte nach.
Das Projekt 1000 Gärten rund um regional anbaubares Soja wird leider nicht fortgeführt. Wir hatten im Herbst aber noch reichlich damit zu tun, zu ernten und statistisch penibel und wissenschaftspropädeutisch auszuwerten.
Die Pflanzliste aus dem letzten Jahr gilt immer noch. Es kamen nicht so viele Pflanzen dazu, nur Birnbaum und Weinpflanzen... Wir haben es etabliert, dass jeder neue Jg. 5 einen Obstbaum pflanzt und jeder abgehende Jg. 10 Pflanzen oder Ausstattung für den Garten spendet.
Die Kartierung haben wir leider noch nicht abgeschlossen, sondern müssen wir im nächsten Schuljahr fortführen.
Wir sind mittlerweile nicht nur in der Schule eine feste Größe sondern tragen auch im Internet zu einem positiven Bild unserer Schule bei. Falls die Zeitung nicht berichtet, posten wir auf der Schulhomepage und bei facebook (öffentlich für alle, Gruppen: IGS Bovenden, Mein Wohnort Bovenden, Bovenden und Umland) . Besonders krass war, als wir Bienen im Insektenhotel aus der Winterruhe bzw. schlüpfen sahen bzw. als aus den Röhren, die wir per Post bekommen hatten, Wildbienen kommen sahen.
Der Tag des Schulgartens ist mittlerweile eine feste Größe im Schuljahr und wir denken uns jedes Jahr tolle neue Sachen aus. Dieses Mal gab es nicht nur Pflanzen geschenkt, sondern diverse mit Kräutern aromatisierte Wässerchen zum Probieren. Nebenbei haben die SchülerInnen die reifen Johannisbeeren und Erdbeeren geplündert äh geerntet. Das war echt eine Freude mitanzusehen.
Zwischendurch haben wir noch eine Einladung bekommen, uns beim Bürgerfrühstück zu präsentieren. Ein Aspekt: Moretum, der Kräuterkäseklos der alten Römer, ist quasi der Vorgänger des heutigen Pestos und natürlich mit Kräutern aus dem Schulgarten zubereitet.
Vor Kurzem bekammen wir als Umweltschule die Zusage, dass wir Teil eines eurpoaweiten Erasmusprojektes sein werden. Es geht um generationsübergreifendes Lernen im Bereich Nachhaltigkeit. Bienen werden da bestimmt ein Thema sein.
Nach ein paar Anträgen können wir uns rühmen:
- im nächsten Schuljahr bekommen wir kostenlos über das EU-Schulprogramm Obst und Gemüse, nebenbei richten wir auch eine Milchbar ein, inkl. Kräuterdetoxwasser in der Mensa
- wir bekommen Geld von der Bingo-Lotto-Umweltstiftung für Fortbildungen und Ausstattung, um die Obstbäume auf dem Schulgelände und der angrenzenden Streuobstwiese richtig schneiden zu können. Die Bienen werden sich an den Blüten laben können.
Standort
37120 BovendenVorher- & Nachher-Bilder
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Aktions-Bilder
Heimische Pflanzen
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Gartenstrukturen
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Aktionsbilder & Infoarbeit
Jubelbilder
Vorher- & Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Anzahl der Projektbeteiligten
700
Fläche
625 m²