Vielfalt fördern im Schulgarten des Amos-Comenius-Gymnasiums Aachen

Unser Schulgarten wird seit 2019/2020 unter dem Motto „Vielfalt fördern“ gepflegt. Es liegt nicht der Schwerpunkt auf Anbau und Ertrag, sondern auf der Wildbienenförderung und der Biotopvielfalt. Trotz Corona-Epidemie und den damit verbundenen Problemen haben wir Konzepte überdacht und weiter gemacht (so wie es eben ging) und den Pflanzwettbewerb für das Schuljahr 2020/21 in unserer Kategorie gewonnen. Das hat uns alle sehr motiviert und die Ideen gehen uns nicht aus:

Als erstes galt es natürlich die bestehenden Flächen/Naturmodule zu pflegen und zu erhalten! Bestehende Wildbienennisthilfen wurden teilweise verbessert, neue wurden gebaut. Einzelne SchülerInnen waren so motiviert, dass sie eigenständig neue Wildbienennisthilfen gebaut und mitgebracht haben.

In dem 2-stündigen Wahlpflichtkurs Biologie wurden als Projekt Wildbienennisthilfen in der Dose gebaut und in Form einer Projektmappe der Bau dokumentiert.

Darüberhinaus wurde ein großer „Lebensturm“ gebaut, der die verschiedensten Nistmöglichkeiten für Wildbienen (aus Ton gearbeitete Bienensteine), Schilf, Bambus sowie andere Materialien enthält. Das Dach wurde mit Ziegeln gedeckt und Regenwasser in eine eingegrabene Mörtelwanne aufgefangen. Wieder ein anderer Lebensraum und eine weitere Insektentränke im Schulgarten.

Immer wichtiger wurde für uns das Prinzip der „Vernetzung“ in der Natur zu erkennen: der biologische Begriff der „Nahrungsnetze“ wird im Schulgarten begreifbar! Also fördern wir möglichst viele Pflanzen und Tiere! Dazu wurde eine Totholzhecke angelegt, die den Bereich neben dem Lebensturm eingrenzt. Planung, Bau und Pflege von Vogelfütterungsstellen (Birdfeedern) wurde in den Unterricht integriert und die SchülerInnen waren unglaublich kreativ in der Umsetzung. Teil der Aufgabe war es auch, den Bau des eigenen Birdfeeders per Handy in einem Erklärvideo zu dokumentieren, was wiederum vielen SchülerInnen Spaß  machte.

Stoffe befinden sich in einem Kreislauf und bilden Grundlage für alles Leben: deshalb haben wir Laubkomposter angelegt. In ihnen sammeln wir das Laub der Bäume des Schulhofes und gewinnen bald unseren ersten Laubkompost.

Damit wir meteorologische Daten langfristig erfassen können, konstruierte und programmierte ein Schüler der Klasse 10 eine solarbetriebene Wetterstation, die uns nunmehr per App die wesentlichen Daten Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck abrufen lässt.

Ein größeres Magerbeet wurde mit Bruchsteinen als Umrandung hinter dem Lebensturm angelegt und mit dem entsprechenden Kalkschotter gefüllt. In den hinteren Bereich wurde die Samenmischung „Sonnige Blumenhecke“, in die noch mageren, da steiniger gestalteten Randbereiche, „Dachbegrünung“ von Hofberggarten eingesät.

Während der Projektwoche bemalte eine SchülerInnengruppe das neue Gartenhäuschen, so dass insgesamt ein fröhlich einladender Garten weiter gestaltet werden kann. Als gute Nachricht zum Schuljahresausklang können wir nämlich den Bereich zwischen Gartenhäuschen und Totholzhecke in den nächsten Kursen weiter gestalten!

Video zu Beitrag

Vorher- & Nachher-Bilder

Lage des Schulgartens:

Google Earth ermöglicht eine Luftansicht. Rot gekennzeichnet ist die „alte“ Schulgartenfläche, die wir um die mit gelb gekennzeichnete Fläche erweitern können!

Vorher: Neuer Bereich zur Erweiterung unseres Schulgartens.

Dieser Bereich ( ca. 30 m²) wurde von den verschiedenen Schülergruppen neu gestaltet. Das Foto wurde am 2. September 21 aufgenommen und zeigt eine triste, artenarme Fläche, die an unseren Schulgarten angrenzt. Mit viel Einsatz (sowohl indoor als auch outdoor) wurden hier neue Naturmodule angelegt.

Nachher: hier ist ein Lebensturm, eine Totholzhecke, ein Magerbeet, eine kleine Wasserfläche/Tränke und eine berankbare Mauer entstanden

Hier wurde die Fläche optimal genutzt und auch in die Höhe gebaut. Totholz und Natursteine ergeben mit der kleinen Wasserfläche höchst unterschiedliche Biotope - Biotopvielfalt eben.

Der Schulgarten blüht:

Die Freude am Tun ist sichtbar.

Vorher: Das Magerbeet wird angelegt…

Kalkschotter und Sand müssen von der Anlieferungsstelle ins Beet geschaufelt werden.

Eine Umrandung mit Bruchsteinen wird gesetzt:

Das ist Puzzlearbeit.

Die Pflanzen wachsen…

Im Juni blüht es schon!

Nachher: so sieht es kurz vor den Ferien aus.

Ein Garten-Gerätehaus ist dazugekommen…

Das Häuschen ist während einer Projektwoche liebevoll bemalt worden und strahlt gute Laune aus!

Aktions-Bilder

Bericht in der Tageszeitung

Die Aachener Zeitung wurde kontaktiert und ein Bericht über die „Schulgarten-Aktivitäten“ und den Gewinn des Pflanzwettbewerbs am 29.09.2021veröffentlicht.

Das Banner hängt ganzjährig an der Mauer des Schulgartens

Auf diese Art und Weise kommt die Initiative „Deutschland summt“ und unsere Teilnahme am Pflanzwettbewerb sofort mit jedem externen Besucher ins Gespräch.

Ehrung der besten SchülerInnen und LehrerInnen.

Am letzten Schultag wurden vor großem Publikum das Engagement einzelner Schüler (hier Raphael) bekannt gemacht und geehrt. Er hat die solarbetriebene Wetterstation gebaut! Ebenso wurde Frau Gaipl für das Engagement rund um den Schulgarten geehrt.

Vernetzung ist auch zentrales Thema der Natur…

Eine Aufgabe im BiologieWP-Kurs war der Bau (inkl. Recherche und Dokumentation durch ein Erklärvideo) eines Birdfeeders. Unglaublich kreative Modelle haben die SchülerInnen gebaut. Aus einer PET-Flasche sollte dieses Upcycling-Projekt sein, aber auch 3-D-Druck und Holz war dabei…

Der Schulgarten als Lernort:

Möglichst oft wird der Schulgarten genutzt, um biologisches Anschauungsmaterial zu erhalten.

Grünes Klassenzimmer…

… Artenkenntnis, Nahrungsketten, Verbreitung von Pflanzensamen, Aufbau der Blüte, der direkte Bezug zum lebenden Objekt ist im Schulgarten möglich.

Heimische Pflanzen

Wir pflanzen neue Kräuter in die Kräuterspirale:

Wir haben uns für das Kräuterset der Staudengärtnerei Gayßmayer bei Deutschland summt beworben und glatt den Zuschlag bekommen. Die Kräuter wurden so schnell wie möglich eingepflanzt und nun gegossen.

Die Kräuter wachsen...

Einige "Küchenkräuter" hatten wir ja schon in unserer Kräuterspirale. Aber auf die Schokominze sind wir echt gespannt. Zusätzlich ist noch Sauerampfer eingepflanzt worden.

In den Beeten kommen immer neue Pflanzen zum Vorschein:

Der Ausdauernde Lein hat sich im Magerbeet durchgesetzt.

Frühblüher wie Krokus sind auch direkt für die schlüpfenden Wildbienen da:

Frühblüher werden im in kleine Pflanzgefäße gesetzt:

… und direkt am Lebensturm angebracht: kürzer gehts nicht zum Pollensammeln 😉.

Neue Kräuter auch in den „Ertragsbeeten“:

Hier wächst das Schöllkraut, welches gegen Warzen hilft.

Das Gewöhnliche Leimkraut schaut am Zaun hervor…

Manchmal ist es sehr heiß, aber…

...wenn Bäume/Sträucher Schatten spenden ist es direkt etwas kühler.

Es blüht auch in den Ertragszonen:

Pflanzen und Früchte wachsen zu sehen ist ein schönes Gefühl.

Auch die Doldenblütler legen wieder los…

… und die SchülerInnen können Insekten betrachten!

Manche Pflanzen müssen auch entfernt werden…

…wie z.B. Baumsämlinge, die ansonsten den gesamten Schulgarten einnehmen würden.

Über einen langen Zeitraum blühen Pflanzen…

… und stehen als Nahrungsgrundlage zur Verfügung.

Hier eine Auswahl der Insekten…

…die die SchülerInnen während der laufenden Arbeiten im Schulgarten beobachten können.

Gartenstrukturen

Wir gestalten eine Totholzhecke...

Zuerst werden Pfähle eingeschlagen...

...dann werden Äste gesammelt und aufgeschichtet...

Eine Totholzhecke bietet tollen vertikalen Lebensraum für viele Tiere. Außerdem kann der Baum- und Heckenschnitt gut untergebracht werden.

Die Hecke wächst in die Höhe...

Alle helfen mit und waren mit Eifer dabei.

Fertige Hecke im Juni:

Die Hecke ist ca. 1,50 m hoch und 5 m lang. Wir konnten eine deutliche Zunahme der Insekten verzeichnen und auch wachsen langsam einheimische Kräuter im Schutz der Hecke.

Stoffe befinden sich in einem Kreislauf: wir legen 3 Laubkomposter an.

Die Nährstoffe, die Pflanzen aufnehmen, können mithilfe vieler Kleinstlebewesen wieder nutzbar gemacht werden. Aus einer Rolle Zaun können wir einfach Laubkomposter bauen und in ihnen wird Laub gesammelt.

Aus Totholz werden Rankhilfen gebaut:

Hier können sich Pflanzen hochranken.

Wildbienennisthilfen werden gebaut:

Diese Wildbienennisthilfe hat ein Schüler des BioChemie Wahlpflichtkurses der Klasse 8 gebaut und gefüllt wurde es aus dem Projekt des Biologie Wahlpflichtkurses der Klasse 10.

Wildbienennisthilfen werden ständig verbessert:

Ein Gitternetz gegen Vogelfrass haben SchülerInnen angebracht.

Wildbienennisthilfe von zwei Schülern der Klasse 10 in Eigeninitiative gebaut.

Dieses Modell bauten zwei Schüler der Klasse 10 in Eigeninitiative. Toll, wenn Arbeit freiwillig geleistet wird.

Verbesserung bestehender Wildbienennisthilfen.

Alle wurden mit einem Gitterdraht vor Vögeln geschützt. Ein Modell mit zu kurzem Dachüberstand erhielt ein neues Gehäuse.

Projektmappe „Bau von Wildbienennisthilfen“

Als Gemeinschaftliche Leistung fertigten die SchülerInnen sieben mit Bambusstäben gefüllte Dosen an. Der Bau wurde genau dokumentiert, Literatur zur Recherche zur Verfügung gestellt und statt Klassenarbeit eine Projektmappe erstellt.

Wildbienennisthilfen aus Ton wurden hergestellt:

Im Winter haben die SchülerInnen aus Ton „Bienensteine“ hergestellt. Kreativität war auch hier gefragt.

…aus Restton durften Figuren geformt werden:

Die Bienensteine und Figuren wurden lange luftgetrocknet und sind Bestandteile des Lebensturmes. Eine große Überdachung schützt die Bienensteine vor Feuchtigkeit.

Der Bau des Lebensturmes:

Die nur wärmebehandelten acht Europaletten wurden geschmirgelt, zersägt, verschraubt und erhielten ein Schrägdach mit upgecycleten Dachziegeln…

Lebensturm im Detail:

Über Wochen und Monate wurde an diesem Modul gearbeitet. Die ursprüngliche Fläche Boden betrug 1 Quadratmeter. Nun „wächst“ ein Turm von 8 miteinander verschraubten Europaletten. Das Prinzip der Oberflächenvergrößerung wird hier sichtbar!

Gefüllt sind die sonnenzugewandten Seiten mit Wildbienennisthilfen jeglicher Art: aus Ton, Bambusröhrchen, Stroh, Schilf

Die unschönen bedruckten Holzteile sind mit echten Fossilien aus der Sammlung R. Gaipl mit ökologisch unbedenklichem Silikon beklebt worden. Hier können sich Insekten aufheizen.

Pflanzkästen wurden mit Frühblühern und Samen bestückt und außen angeschraubt. So haben schlüpfende Wildbienen direkt Blüten.

In Ruhe können hier Wildbienen beobachtet werden.

Ein Gießdienst kümmert sich um die Bewässerung:

Sowohl die kleinen Pflanzkästen als auch die Insektentränken werden mit Wasser versorgt.

Die sonnenabgewandten Flächen wurden mit Laub, Holzzweigen und etwas Moos gefüllt:

Lebensraumvergößerung durch „Oberflächen-/Volumenvergrößerung! Mal sehen, welche Tiere sich „sehen lassen“…

Beobachtungen am Objekt draußen…

Hier wird ausgewertet: Sind Niströhren schon verdeckelt?

Was hat sich hier bewegt?

Die vergrabene Mörtelwanne füllt sich durch ablaufendes Regenwasser und ist initial bepflanzt worden.

Markhaltige Stängel wurden am Zaun angebracht…

… und bieten Nistmöglichkeiten, die viele Wildbienen in dieser Form benötigen.

Hier sind Brombeerstängel senkrecht befestigt worden…

… sie gehen über die ganze Länge des Zaunes, der mit der einheimischen Clematis begrünt wurde.

Unser Zaun bleibt „grün“:

Die Ranken der Clematis werden immer wieder in den Zaun „gewoben“, damit möglichst viele Blüten und Früchte als Nahrungsgrundlage sich bilden.

Aktionsbilder & Infoarbeit

Bericht in der Tageszeitung

Die Aachener Zeitung wurde kontaktiert und ein Bericht über die „Schulgarten-Aktivitäten“ und den Gewinn des Pflanzwettbewerbs am 29.09.2021veröffentlicht.

Das Banner hängt ganzjährig an der Mauer des Schulgartens

Auf diese Art und Weise kommt die Initiative „Deutschland summt“ und unsere Teilnahme am Pflanzwettbewerb sofort mit jedem externen Besucher ins Gespräch.

Ehrung der besten SchülerInnen und LehrerInnen.

Am letzten Schultag wurden vor großem Publikum das Engagement einzelner Schüler (hier Raphael) bekannt gemacht und geehrt. Er hat die solarbetriebene Wetterstation gebaut! Ebenso wurde Frau Gaipl für das Engagement rund um den Schulgarten geehrt.

Vernetzung ist auch zentrales Thema der Natur…

Eine Aufgabe im BiologieWP-Kurs war der Bau (inkl. Recherche und Dokumentation durch ein Erklärvideo) eines Birdfeeders. Unglaublich kreative Modelle haben die SchülerInnen gebaut. Aus einer PET-Flasche sollte dieses Upcycling-Projekt sein, aber auch 3-D-Druck und Holz war dabei…

Der Schulgarten als Lernort:

Möglichst oft wird der Schulgarten genutzt, um biologisches Anschauungsmaterial zu erhalten.

Grünes Klassenzimmer…

… Artenkenntnis, Nahrungsketten, Verbreitung von Pflanzensamen, Aufbau der Blüte, der direkte Bezug zum lebenden Objekt ist im Schulgarten möglich.

Jubelbilder

Wir schaffen das!

Motivation ist alles!

Gartenarbeit kann auch Spaß machen.

Klar machen Routinearbeiten wie „Unkraut“-Jäten nicht so richtig Spaß. Wir versuchen jedoch die Arbeiten so aufzuteilen, dass jeder das am häufigsten machen kann, was ihm Spaß macht: Sei es mit Spitzhacke und Spaten oder eher im feinmotorischen Bereich.

Pflanzen macht Spaß:

Unsere Kräuterspirale bekommt „Zuwachs“ durch ein gesponsertes Kräuterset der Staudengärtnerei Gaysmayer und die 5.Klässler freuen sich, dass ihr Biothema „Wachstum von Pflanzen“ praktisch erlebbar wird.

Zusammen können wir viel schaffen!

Die Truppe war über den größten Teil der Zeit wirklich gut zu motivieren!

Geschafft!