Mit Unterstützung zahlreicher KooperationspartnerInnen haben wir ein mehrjähriges Streuobstwiesen - Blühprojekt gestartet.
Das Hotel World House Wetten ist ein besonderer Ort. Das ursprüngliche Gebäude war ein Kloster gewesen und die Nonnen hatten vor über 100 Jahren die Streuobstwiese zur Selbstversorgung angelegt! Auch heute noch werden die verschiedenen Obstsorten wie Zwetschgen und Kirschen geerntet, sowie die Äpfel und Birnen für eigenen Apfelsaft genutzt, der den Hotelgästen zur Verfügung steht.
Streuobstwiesen sind besonders artenreiche Kulturlandschaften, welche früher Generationen übergreifende Bedeutung für die Lebensmittel Versorgung von uns Menschen hatten. Wir haben uns mit "unserer" Streuobstwiese dem Streuobstwiesen Netzwerk Projekt des NABU Kleve angeschlossen, welches diese artenreichen Lebensräume schützen möchte, die zunehmend aus unserer Landschaft zu verschwinden drohen.
Um das World House Wetten herum befindet sich neben der Streuobstwiese ein naturbelassener, alter Erlenbruch im Anschluss an Feuchtgebiete. Dort stehen sehr alte Erlen, Eichen und Habitatbäume. Zusätzlich gibt es einen Bereich mit mehreren, sehr großen Walnussbäumen. Es fehlten eigentlich nur die Blüten🌼🌻🌸 - und dieses Blühprojekt ist unsere Antwort auf die Frage: "Was können wir hier für Wildbienen, Bienen und andere (besonders Blüten besuchende) Insekten tun?"
Das haben wir gemeinsam geschaffen:
- Eine an Arten arm gewordene (durch jahrelange, ungeeignete Pflege mit dem Aufsitzmäher - Mulchmahd), etwa 3000qm große Streuobstwiese haben wir durch Einsaat von mehr als 200qm Blühstreifen und entsprechende, fortlaufende Pflegemaßnahmen ab Spätsommer 2021 artenreich aufgewertet,
- wir haben mehrjährige Blühflächen von etwa 40qm mit gebietsheimischen Wildpflanzen eingesät, welche speziell für Schmetterlinge und Wildbienen geeignet ist, sowie
- einen Sandhügel für bodenbrütende Wildbienen (Sandarium) angelegt.
- Wir haben eine große Nisthilfe für Baumhöhlen bewohnende Tierarten installiert, wie sie beispielsweise Gartenschläfer, Eichhörnchen, Spechte, Kleineulen, Fledermäuse, aber auch Hornissen oder Wespen gerne besiedeln. Diese Nisthilfe wurde besonders auch für die Bedürfnisse von wild lebenden Honigbienen entwickelt und wird von Schwärmen gerne besiedelt.
- Wir haben eine Wildbienen Nisthilfe aus Hartholz hergestellt und zum besseren Beobachten installiert, für Wildbienen, die Gänge zwischen 2 und 8mm zum Nisten brauchen.
- Ein aus 6 Tafeln bestehender mobiler Wildbienen - Lehrpfad von Anja Eder (Buch Wildbienen Helfer) wurde angeschafft und steht allen ProjektpartnerInnen zur Ausleihe zur Verfügung, er wurde zu verschiedenen Anlässen bereits mehrfach verliehen und ausgestellt. Die Lehrtafeln stellen sehr übersichtlich, anschaulich und zusätzlich ästhetisch ansprechend die Bedeutung und Bedürfnisse von Wildbienen dar, ihre starke Verknüpfung mit gebietsheimischen Wildpflanzen und sind damit ein wertvolles Hilfsmittel für die Umweltbildung.
- Vielfältige Totholz Bereiche wurden dekorativ und kreativ angelegt. Abgestorbene Fichten und andere Bäume wurden durch teilweises Abasten für Besucher gesichert und bewusst stehen gelassen, auf einigen Stämmen wurden Storchennester installiert. Die Baumstämme dienen nun vielen Insekten Arten als Lebensraum und natürliche Käferkeller. In den Fraßgängen nisten Wildbienen. Die Storchennester werden von Störchen zur Rast und von Raubvögeln als Ansitz genutzt.
- An allen geschaffenen Strukturen haben wir Infotafeln angebracht, wo sich interessierte Menschen jederzeit auch über QR-Codes darüber informieren können, was sie sehen können und was wir dort umgesetzt haben.
Während der Landpartie am Niederrhein können an mehreren Wochenenden im Juni die blühende Streuobstwiese und die gesamte Anlage besucht werden, auch der Wildbienen Lehrpfad. Wir sind dort mit einem Stand vertreten und beraten rund um das Thema gebietsheimische Artenvielfalt, Blühflächen, Wildbienen, die Blüten besuchenden Insekten und Insekten im Garten, sowie Anlage, Pflege und den Wert von Streuobstwiesen insbesondere. Sämtliche Teile unseres Projektes sind zudem ganzjährig für alle Interessierten problemlos zugänglich!
Durch die fachkundige Beratung und das zur Verfügung Stellen des Saatgutes wurden wir u.a. angeleitet und unterstützt von Dr. Linda Trein vom Netzwerk Blühende Landschaft, wo wir auch als eingetragene Flächenpartner Webpräsenz erhalten.
Im Zusammenhang mit dem Streuobstwiesen Netzwerk Projekt des NABU Kreis Kleve, vertreten durch Stefan Wallney, haben wir wertvolle, tatkräftige Unterstützung und Koordination für die Obstbaumpflege Arbeiten erhalten.
Weitere KooperationspartnerInnen siehe unten in der Gruppen Beschreibung.
Wir wollen mit unserem Projekt und der entstehenden heimischen Artenvielfalt Generationen übergreifend Natur- und Gartenfreunde, aber auch Betriebe, Kommunen und andere Besitzer oder Pfleger von geeigneten Flächen inspirieren und motivieren, damit es vielfältig blüht, summt, brummt, hüpft, flattert und unsere Herzen erfreut. Egal, ob auf 0,3 oder 3000 Quadratmetern! Neben der Schaffung, Pflege und Erhalt einer artenreichen Streuobstwiese liegt uns die Umweltbildung und Vernetzung sehr am Herzen. Zusammen macht es einfach viel mehr Spaß!
Auf Social-Media (Facebook, Instagram) haben wir über unser Projekt fortlaufend berichtet, hier der aktuelle Facebook Beitrag in einer regionalen Gruppe, im Account von Claudia Blauert derselbe Beitrag und ebenfalls hier auf Instagram , auf beiden Plattformen wurden noch weitere Beiträge veröffentlicht.
Dieses Kleinprojekt auf Initiative von Claudia Blauert wird gefördert von der LEADER-Region Leistende Landschaft e.V. mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK).
Standort
47625 Wetten bei KevelaerVideo zu Beitrag
Video ansehenVorher- & Nachher-Bilder
Aktions-Bilder
Heimische Pflanzen
Gartenstrukturen
Aktionsbilder & Infoarbeit
Jubelbilder
Vorher- & Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Anzahl der Projektbeteiligten
35
Fläche
3000 m²
Pflanzliste
Stauden:
Schmetterlings- und Wildbienensaum von Rieger-Hoffmann, Ursprungsgebiet 2, Saatgut für etwa 35qm Blühfläche (Blumen 100%), 43 Arten
Wiese:
Frischwiese/ Fettwiese von Rieger-Hoffmann, Ursprungsgebiet 2, Saatgut für die etwa 200qm Blühstreifen (Wiesenblumen 100%), 21 Arten
Etwa 400 selbst vermehrte und heran gezogene, gebietsheimische Rundblättrige Glockenblumen wurden in die Blühstreifen und-flächen gepflanzt, ebenso einige Knäuel-Glockenblumen aus dem Saatgut der dort vorgefundenen Pflanzen.
Gelbweiße Strohblume (an einem Parkplatz gefunden und selbst vermehrt)
Gehölze:
Es handelt sich um alte Obstbaum Sorten! Äpfel, Kirschen, Zwetschgen, Birnen. Wir konnten noch nicht alle bestimmen. Klaräpfel sind beispielsweise dabei.
Lücken im alten Obstbaum Bestand wurden bereits vom Verein „Natur und Kultur im Achterhoek e.V.“ vor 2 Jahren durch Neupflanzung geschlossen. Vordringlich werden wir die überfälligen Baumpflege Maßnahmen organisieren und anpacken. Das werden wir nach und nach abarbeiten.
Wir planen noch, einige der nicht gebietsheimischen Parksträucher wie Kirschlohrbeer, durch gebietsheimische Arten wie Kornellkirsche zu ersetzen. Uns wird nicht langweilig werden!