Pflanzwettbewerb
„Wir tun was für Bienen!“
Bepflanzte Fläche: 832.009 m²
  1. Mein Mann Andreas und ich (Ute) beide 52, haben schon immer Wert auf einen natürlichen Garten gelegt. Einen englischen Rasen gab es bei uns noch nie. Gänseblümchen, Löwenzahn und Klee durften immer stehen bleiben. Wildrosen, begrüntes Gartenhaus Dach..... alles wurde im Laufe der letzten zehn Jahre immer insektenfreundlicher. Nach einigen vergeblichen versuchen, aus der ungenutzen Rasenfläche mit Wildblumensamen ein Insektenparadies zu zaubern, hatte ich im Winter 2021 die Idee, dass ein mehrjähriges Staudenbeet schöner und effektiver ist. Ich musste erst lernen, dass die üblichen, im Handel erhältlichen Wildblumensamen, für unsere heimischen Insekten oft tatsächlich so nützlich sind, wie ein Eiskratzer in der Wüste. Natürlich gibt es auch hierfür einen professionellen Fachhandel mit hochwertiger, geeigneter Ware. Aber die Idee, mit mehrjährigen Stauden von Frühjahr bis in den Herbst ein Insektenparadies zu schaffen, gefiel mir immer besser.

Also hat Andreas, der beste Ehemann, im Januar 2021 auf einer Fläche von knapp 10 qm die Grasnarbe und ordentlich was von unserem schweren Lehmboden abgetragen.  Mitten auf der Rasenfläche. Dann haben wir eine kleine Beeteinfassung in Form eines kleinen Holzzaunes gesetzt und viele, viele Liter neuen Mutterboden eingefüllt. Dieses kleine Feld haben wir dann erst mal ein paar Wochen ruhen lassen. In dieser Zeit wälzte ich Fachliteratur und studierte diverse Internetseiten, um die richtigen Stauden auszuwählen.  Und das war gar nicht so einfach. Die Stauden sollten für möglichst viele Insekten geeignet sein und vor allem sollte vom frühen Frühjahr bis in den Herbst immer etwas blühen und als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. Außerdem haben wir hier ein großes Schneckenproblem. Das war auch eine Herausforderung. Denn Chemie kommt hier in keiner Form zum Einsatz. Auch wenn die Plagegeister schon einiges vernichtet haben. Lieber sammel ich sie jeden Abend ab und trage sie weit nach hinten in den Wald. Besser man pflanzt gleich etwas, was sie nicht so mögen. In dieser Zeit habe ich wirklich viel gelernt. Ich habe dann erkundet, wo man die Stauden, die ich nun herausgesucht hatte, am besten herbekommt. Gartencenter und Baumärkte? Leider eher nicht. Außerdem brauchte ich auch noch etwas Beratung, wie man was am besten setzt. Als Anfänger neigt man dazu, zuviele Pflanzen setzen zu wollen. Ich fand eine alte Staudengärtnerei in Wuppertal und Ende März 2021 war dann die große Stunde gekommen und ich konnte meine Stauden einkaufen. Und habe dort tatsächlich auch das bekommen, was ich mir ausgesucht hatte. Endlich kam der schöne Teil, das Einpflanzen. Aber auch das dauerte Stunden. Immer wieder setzte ich um, saß grübelnd vor dem Beet, bis ich endlich zufrieden war. Ich hatte ja keine Ahnung, wie die winzig kleinen Pflänzchen sich im Beet ausbreiten und entwickeln würden. Und einige von den ganz frühen Blühern, wie die Balkan-Windröschen, würden sich auch schon im Sommer wieder zurückgezogen haben. Es gab viel zu beachten.

Umso schöner war es dann zu sehen, wie alles anging und nach und nach zu blühen anfing und sich immer mehr Insekten einfanden. Dieses Jahr haben wir auch endlich wieder Ohrenkneifer und Kellerasseln anlocken können. Leider habe ich vom Wettbewerb erst erfahren, als die Schlüsselblumen und Küchenschelle schon verblüht waren. Da fehlen leider die Fotos.

In unserem Garten darf alles wachsen, wie es wächst. Egal, ob Löwenzahn oder Gundermann oder Brennessel. Unkraut sollte das Unwort des Jahrhunderts werden. Nur wenig  Rasen wird als Laufstraße gemäht und das auch erst ab Juni. No Mow May!! Ist das Motto auch bei uns. Auch unsere Wiesen gehören ebenfalls, wie der Regenwald, zur grünen Lunge dieser Welt und sind genauso wichtig. Und das auch für den Artenschutz. Und hierauf können wir alle Einfluss nehmen. Es nützt nichts, wenn wir Wildblumenwiesen oder Blühstreifen pflanzen und diese dann im Herbst komplett abmähen und damit die nächste Insektengeneration zerstören. Auch in einem kleinen Garten, wie unserem, gerade mal 60 qm, kann man viel bewirken und für den Artenschutz tun. Mehr Unordnung für ein natürliches Gleichgewicht!!! Der Artenschutz ist uns eine Herzensangelegenheit. Und darf auch neben dem Klimaschutz nicht untergehen.

Nach einem Seminar zum Thema "Lebensräume für Tiere im Garten", das im Juli statt gefunden hat, ist das nächste Projekt ein Sandarium :-). Auch dafür werden wir einen Platz finden.

Standort

42799 Leichlingen

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Vorher- & Nachher-Bilder

Anzahl der Projektbeteiligten

2

Fläche

10 m²

Pflanzliste

Im neuen Staudenbeet findet man:

Balkan Windröschen, Schlüsselblumen, Küchenschelle, Steppensalbei, Phlox, Glockenblumen, Flockenblumen, Steinquendel, echter Lavendel, Schafgarbe und Duftnessel. Es handelt sich um ein voll sonniges Beet. Gießen ist auch bei größerer Hitze alle 4-5 Tage ausreichend.

Im Frühsommer kamen als einjährige Blumen und erste Nahrungsquelle bis zur Blüte der o.g. Stauden, Löwenmäulchen, Goldmarie, Schopflavendel und Vanilleblume hinzu.

In ein weiteres, sehr kleines Schattenbeet kamen Lungenkraut, Prachtspiere, Herbst-Anemone.

Die zunächst gesetzte Färberkamille und Fetthenne erwiesen sich im nachhinein als zu groß und wurden in den hinteren Teil des Gartens versetzt.

Im Juli wurde das Beet noch mal um eine Bach-Kratzdistel und kleines Mädesüß ergänzt.

Informationen zur Gruppe

Ute und Andreas Ermertz