Pflanzwettbewerb
„Wir tun was für Bienen!“
Bepflanzte Fläche: 832.009 m²

Das Eh-da Flächenprojekt „Hier wächst Wildnis im Landkreis Kelheim“ ist im Landkreis Kelheim bei den Kommunen sehr beliebt. Über 50 Flächen wurden bisher von ihnen für den Insektenschutz zur Verfügung gestellt. Die Umsetzung wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, der Regierung Niederbayern und dem Landkreis Kelheim gefördert und fachlich vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. unterstützt. Sehr erfreulich: Jetzt tut sich auch etwas auf privaten Flächen. Zwei Imker aus Bad Abbach, der 1. Vorsitzende des Imkervereins Saal an der Donau Franz Lang und Josef Huber beteiligen sich gerne an der Idee des Unternehmers Siegfried Brandl (Möbelhaus Brandl), auf einer Grünfläche im Gewerbegebiet Lengfeld einen Honigbienenlehrpfad anzulegen. Der Eigentümer hat die Fläche zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt und zusätzlich noch die Biologin und ILE-Umsetzungsbegleitung für Eh-da Flächen Michaela Powolny mit ins Boot geholt, um das ca. 2000 qm große Areal insektenfreundlich umzugestalten. Die beiden Imker planen einen Honigbienenlehrpfad mit gläsernen Schaukasten, in dem man Bienen bei der Arbeit zusehen kann. Honigbienen brauchen Nahrung und Wasser, beides steht auf dem Gelände und in der Umgebung zur Verfügung. Um die Fläche auch für Wildbienen und andere Insekten interessant zu machen, ergänzt Michaela Powolny die Fläche mit hilfreichen Strukturen: Ein Totholzhaufen soll in Zukunft Käfern Unterschlupf bieten. Auch Wildbienen holen sich von Totholz Fasern, um ihre Bruthöhlen auszukleiden. Ein paar Arten nisten sogar im Totholz, beispielsweise in alten Fraßgängen. Die meisten Wildbienen nisten aber im Boden. Für sie wird extra ein Sandhaufen auf der Fläche errichtet. Um dort auch Eidechsen einen Lebensraum zu bieten, werden Steine aus dem Umland aufgeschichtet. „Strukturen sind essentiell, um Artenvielfalt zu erreichen. Je mehr unterschiedliche Lebensräume für Insekten in erreichbarer Nähe sind, umso wahrscheinlicher werden seltene Arten dort einen Rückzugsort finden“, erklärt die Biologin. Da Wildbienen für ihre Nahrung nicht so weit fliegen wie Honigbienen, ist eine Nahrungsquelle mit heimischen Pflanzen in direkter Nachbarschaft zum Brutgebiet wichtig. Daher haben sich die Organisatoren dazu entschieden, einen Streifen der vorhandenen Vielschnittwiese umzubrechen und mit heimischen Wildkräutern anzusähen. In Zukunft soll die Wiese nur noch zweimal im Jahr insektenschonend gemäht werden. Ein Teil der Wiese soll sogar ganzjährig stehen bleiben. Die Stängel dienen Insekten wiederrum als Überwinterungs- und Brutmöglichkeit. Zum ökologischen Gleichgewicht gehören auch die Fressfeinde der Insekten, zum Beispiel die selten gewordenen Fledermäuse. Für sie wird es zukünftig in den Bäumen Fledermauskästen geben, in denen sie sich ausruhen können. Der Unternehmer Siegfried Brandl erläutert: „Insektenschutz muss weitere Kreise ziehen, wir sind alle in der Verantwortung etwas zu tun. Deshalb bewerben wir uns mit unserem Projekt auch beim Pflanzwettbewerb von „Deutschland summt““. Auch Bad Abbachs Bürgermeister Benedikt Grünewald freut die Zusammenarbeit: „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen, denn die Kooperation von Imkern und Imkerinnen, Landschaftspflegeverband VöF, WildbienenexpertInnen, Kommune und Unternehmern klappt bei uns hervorragend.“

Standort

93077 Bad Abbach

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Vorher- & Nachher-Bilder

Anzahl der Projektbeteiligten

8

Fläche

2000 m²

Pflanzliste

Achillea millefolium ssp millefolium – Schafgarbe
Barbarea vulgaris – Echtes Barbarakraut
Campanula glomerata ssp glomerata – Knäuel-Glockenblume
Carum carvi – Wiesen-Kümmel
Centaurea cyanus – Kornblume
Centaurea jacea spp jacea – Gemeine Flockenblume
Chrysanthemum segetum – Saat-Wucherblume
Crepis biennis – Wiesen-Pippau
Dianthus superbus – Prachtnelke
Galium verum – Echtes Labkraut
Knautia arvensis – Acker-Witwenblume
Leucanthemum ircutianum – Wiesen-Margerite
Onobrychis viciifolia – Esparsette
Papaver rhoeas – Klatschmohn
Ranunculus acris ssp acris – Scharfer Hahnenfuß
Rhinanthus alectorolophus – Zottiger Klappertopf
Salvia pratensis – Wiesen-Salbei
Silene dioica – Rote Lichtnelke
Silene flos-cuculi – Kuckuckslichtnelke
Silene latifolia subsp alba – Weiße Lichtnelke
Silene vulgaris – Gemeines Leimkraut
Tragopogon pratensis – Wiesenbocksbart

Informationen zur Gruppe

- Projektbeteiligte: Die Imker Franz Lang und Josef Huber, Franz Lang ist selbst 1. Vorsitzender des Imkervereins Saal/Donau; zusätzlich besteht eine enge Vernetzung mit dem Deutschen Imkerbund e.V.. zB. wurden über den Imkerverbund Schilder zur Verfügung gestellt. - Projektbeteiligte: Siegfried Brandl: Stellt Fläche zur Verfügung, kümmert sich um alle Besorgungen die die Biologin und die beiden Imker für zielführend erachten. Bezahlt alle Rechnungen :-) - Projektbeteiligte Sophie Brandl: Mitorganisatorin - Projektbeteiligte Biologin Michaela Powolny: Arbeitet für die Integrierte Ländliche Entwicklung als Umsetzungsbegleitung für Eh-da Flächen, begleitet das Projekt beratend, bestellt zB. zielführendes heimisches VWW-zertifiziertes Saatgut, sucht geeigneten Sand fürs Sandarium oder sucht den richtigen Ort für den Totholzstapel. Ebenfalls kümmert Sie sich um Teile der Öffentlichkeitsarbeit, Einladungen und Texte für Schilder. - Projektbeteiligter Robert Englmann: Der Mann fürs Grobe: Arbeitet mit Minibagger und Schaufel, fährt Steine und Sand auf die Fläche und schiebt Totholz hin und her - Projektbeteiligter Landwirt Luitpold Gerl: Grubbert und bereitet das Saatbeet für unsere Fettwiesenmischung. Verfestigt einen Graben, damit sich dort Wasser sammelt. - Projektbeteiligte Rita Artmann: Natur- und Landschaftspflegerin und Gärtnermeisterin mit Fachrichtung Ökologie und Naturgartenbau.