Ab 2019 habe ich begonnen, unseren Garten in der Eifel gründlich umzugestalten und zunächst einmal Wildbienen zu fördern. Daraus erwuchsen immer mehr Projekte.
Für dieses Gartenjahr habe ich mir den Vorgarten (200 Quadratmeter Fläche plus ca. 50 Quadratmeter der großen Splitfläche) separat vorgenommen:
Mein Ziel ist es möglichst viele Menschen aufmerksam zu machen und für „die etwas andere Vorgartengestaltung“ zu begeistern. Ein Blütenmeer aus mehreren Hotspot-Zonen gekoppelt mit verschiedenen Naturmodulen, Totholz- und Natursteinelementen sowie integrierte Ertragszonen mit Nutzpflanzen lassen die Passanten schon des Öfteren stehen bleiben. So hat sich im Verlaufe der letzten beiden Gartenjahre der Vorgarten von einer einfach zu mähenden, artenarmen Rasenfläche zu einer artenreichen Blütenpracht entwickelt, die man bei warmen Wetter deutlich hören kann: es summt!
Die hässlichen Mülltonnen, die mehr oder weniger die meisten Vorgärten verschandeln, haben einen bepflanzten Unterstand aus alten Eichenbalken und einer alten Schultafel bekommen. Das Dach (2 Quadratmeter Fläche) wurde begrünt und mittlerweile sind die Mülltonnen von der Straße aus nicht mehr zu sehen, so schön eingewachsen ist die Konstruktion.
Darüberhinaus ist es mir ein Anliegen, die große Splitfläche attraktiver zu gestalten. Da bin ich noch dabei, aber bis jetzt habe ich ein kleines Magerbeet mit Trockenmauer angelegt und jede Menge Totholz/Wurzeln arrangiert. Bepflanzt wird mit vorgezogenen Pflanzen, verschiedenen Hauswurzen und dann im September eingesät mit der Saatmischung „Helios Dachbegrünung.
Upcycling ist mir wichtig und so habe ich überlegt, was ich aus unseren alten Terrassendielen denn sinnvolles für den Garten bauen könnte: da kam mir natürlich das nächste richtig hohe Hochbeet (insgesamt das dritte im Vorgarten) in den Sinn. Mit 3 Kubikmetern liefert das schon viele Ertragmöglichkeiten.
Im Anschluss habe ich 4 Holzverkleidungen um alte Mörtelwannen und ein Frühbeet mit einem alten Fenster als „Glasdach“ gebaut. So wird sukzessive die bepflanzte Fläche erweitert und der triste Split abwechslungsreicher gemacht. Das ganze wird dann in Totholz und Natursteine „eingebettet“, so dass eine strukturreiche Umgebung auf dem Split entsteht. Zusätzlich dürfen sich Wildpflanzen (aber nur die, die ich will) versamen und den Split bewachsen.
So wird der Vorgarten eine abwechslungsreiche Mischung von artenreichen Lebensräumen mit einheimischen Pflanzen, um die Insektenvielfalt zu fördern, und von punktuellen Ertragszonen, die dem Anbau von Nutzpflanzen inmitten dieser Vielfalt dienen. An Naturmodulen sind bis jetzt ein Käferkeller, 2 kleinere Hot-Spot- Beete, 3 größere Hot-Spot Magerbeete, ein Igelhaus, viele Wildbienennisthilfen, mehrere Insektentränken, eine kleine Wasserzone am Fuße der Kräuterspirale und ein Sandarium entstanden. Zusätzlich sind kubikmeterweise Totholz und tonnenweise Natursteine verbaut und bepflanzt worden. Zur Ertragszone gehören drei verschiedene Hochbeete, diverse Kübel mit Rankhilfen und eine Kräuterspirale. Wer Ertrag haben möchte, der muss auch Nährstoffe in den Boden bringen, deswegen habe ich im letzten Gartenjahr auch mit der Kompostierung begonnen und im hinteren Gartenteil werden Wiesenschnitt und Laub kompostiert. Im Vorgarten ist aus einer defekten Regentonne ein „Schnell-Komposter“ entstanden. Außerdem enthalten das Hochbeet 1 und auch das neue Hochbeet 3 einen integrierten Kompost.
Das Schöne an dieser Art von Garten ist, dass NUR die Ertragszone gegossen werden muss. Die anderen Pflanzen sind als einheimische Vertreter an unser Klima angepasst und brauchen lediglich zum Keimen oder in der Anwachsphase eine Bewässerung. Gerade jetzt sehen wir leider weltweit, dass die Klimaerwärmung ihren Tribut fordert: wie können wir da Zierpflanzen anbauen, die täglich bewässert werden müssen? Bei mir erfolgt die Bewässerung der Ertragszone über eine Regenwasserzisterne. Sobald diese gefüllt ist, pumpe ich das gesammelte Regenwasser in Regentonnen, um den Wasserspeicher zu erhöhen. Zugegeben, nicht jedem gefällt mein Vorgarten, aber diejenigen, die stehenbleiben geben so positive Rückmeldungen, dass ich mich sehr freue - und weiter mache!
Standort
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Anzahl der Projektbeteiligten
1
Fläche
250 m²
Pflanzliste
Kübelbepflanzungen:
Wurmfarn
Hainsimse
Efeu
Erika
Sommer-Enzian
Topinambur
Kartoffeln
Kapuzinerkresse
Heidelbeere
Walderdbeeren
Bepflanzung im Wasserkübel:
Hechtkraut
Gegenständiges Milzkraut
Frühblüher:
Bärlauch
Bitterling
Sortiment von „Deutschland summt“:
Crocus tommasianus
Scilla siberica
Fritillaria meleagris
Tulipa turcistanica
Tulipa linifolia
Muscari armeniacum
Bepflanzung der Mülltonnenunterstand-Dachbegrünung:
Saatgutmischung Hofberggarten Blumenschotterrasenmischung:
Rundblättrige Glockenblume
Karthäusernelke
Heidenelke
Sonnenröschen
Kleines Habichtskraut
Bergsandglöckchen
Staudenlein
Wilder Majoran
Kleine Braunelle
Große Braunelle
Scharfer Mauerpfeffer
Weißer Mauerpfeffer
Purpur-Fetthenne
Nickendes Leimkraut
Edelgamander
Quendel/Feldthymian
Felsennelke
Horst-Rotschwingel
Schafschwingel
Wimper-Perlgras
Saatmischung Dachbegrünung von Hofberggarten:
Färberkamille
Gemeine Grasnelke
Rispenflockenblume
Wilde Möhre
Karthäusernelke
Heidenelke
Natternkopf
Echtes Labkraut
Sonnenröschen
Kleines Habichtskraut
Echtes Johanniskraut
Wiesenmargerite
Wilder Majoran
Scharfer Mauerpfeffer
Weißer Mauerpfeffer
Tripmadam
Purpur-Fetthenne
Nickendes Leimkraut
Quendel
Felsennelke
Horst-Rotschwingel
Wimper-Perlgras
Neue Nutzpflanzen in Hochbeeten:
Möhren
Zucchini
Zuckerschoten
Mairübe
Gurken
Kürbis
Tomaten
Zwiebeln