Wildbienennisthilfen und Naturmodule im Garten

Der wissenschaftlich weltweite belegte Artenrückgang hat mich veranlasst, mich an die eigene Nase zu fassen, die persönliche Komfortzone zu verlassen und selbst aktiv zu werden, um von der Basis an etwas dagegen zu tun. Anfang aller Nahrungssysteme sind die Pflanzen - also muss hier begonnen werden, dann folgen die Insekten und der Rest. Mit den Pflanzen müssen aber auch Lebensräume und Strukturen geschaffen werden, damit das gesamte Ökosystem "läuft". Da ich alleine an unserem relativ großen Garten daran arbeite, habe ich mir immer kleine "Module" vorgenommen, die irgendwann ein "großes Ganzes" ergeben sollen. Gerne stelle ich hier meine bisherigen Arbeiten vor. Begonnen habe ich tatsächlich mit der Wildbienenförderung.

Wildbienennisthilfen:
hier habe ich ganz tolle Informationen im Buch „Fertig zum Einzug - Nisthilfen für Bienen“ von dem Biologen Werner David gefunden und bei Reiner Wolke, der aus alten Eichenbalken WiBiNiHis mit künstlerischem Touch anfertigt.

Das wollte ich auch: als Züchterin von Riesenschnauzern fertigte ich zwei WiBiNiHis als Erkennungszeichen in Form von stylisierten Hunden mit Bart. Gesagt, getan, gepostet - seitdem habe ich an besonders liebe Freunde WiBiNiHis verschenkt (und somit weiteren Menschen das Thema näher gebracht) und feile an immer neuen Ideen und Verbesserungen.

Das war der Start in Richtung „naturnahe und wildbienenfreundliche Gartengestaltung“. Die WiBiNiHis werden sehr gut angenommen und ein Großteil der 1000 bzw. 500 Bohrungen sind von verschiedenen Wildbienen angenommen worden. Es macht unglaublich Spaß die vielen verschiedenen Arten  beim Nistbau zu beobachten und die verschiedenen Verschlussarten z.B. mit Lehm, Steinchen oder Pflanzenmaterial wahrzunehmen.

Im Garten hinter dem Haus (insgesamt ca. 1500 m², davon ca. 500 m² bearbeitet) startete ich ebenfalls mit einer ca. 2 m² großen Wildbienennisthilfe, die aus vielen Einzelteilen besteht (Harthölzer mit Bohrungen von Rinde zu Kernholz, Bambusstängeln, Schilfhalmen, Lehmsandwand u.v.m.).

Wildbienenfreundliche Gartengestaltung:

2020 war ich dann soweit, die vor allem in Markus Gastls Büchern über 3-Zonen-Garten, Permakultur, Naturmodule, Nützlingshotels etc. erworbenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.

Eine Gliederung in Puffer-, Hot-Spot- und Ertragszonen bildet die Basis. Es entstanden Nahrungsgrundlagen und Lebensräume mit Hilfe verschiedener Naturmodule wie Käferkeller, Magerbeete als Hot-Spot-Zonen, Totholzelemente wie Benjeshecke und Totholzhaufen, Steinhaufen mit Hohlräumen, Trockenmauern, Kräuterspirale, Hochbeete, Kalkschotter-Magerbeete und vielen, vielen Neupflanzungen und Aussaaten einheimischer Pflanzen. Auf diese Weise wurde annähernd das gesamte Grundstück von einer Pufferzone umgeben. Der ursprünglich 2 x jährlich geschnittenen Rotbuchenhecke wurde wesentlich mehr Raum gegeben und nur noch ein Schnitt vorgenommen. Von Hof Berg-Garten/Rieger-Hofmann habe ich Saatmischungen (Saummischung und Blumenschotterrasen) und Pflanzen bestellt, sowie von Eggert Pflanzenhandel (Pflanzliste s.u.).

Andere Teile des Gartens sind weitestgehend naturbelassen, viele Laubbäume wie Wildkirsche , Schlehen, Wildäpfel und stehendes Totholz geben vielen Vögeln Nist- und Nahrungsgrundlage. Zusammen mit einer ganzjährigen Vogelfütterung an mehreren Futterstationen seit 2020 hat die Vielfalt deutlich zugenommen. Regelmäßig besuchen Dompfaff, Gartenrotschwanz, Amsel, Kleiber, Kohl-/Schwanz-/Haubenmeise, Rotkehlchen, Buntspecht u.a. die Futterstellen. Dieser Teil des Gartens ist „wilde Ecke“ und Mädesüß, Brennnessel u.v.m. können sich ausbreiten.

Meine Motivation und Ziele:

Ich empfinde eine tiefe Zufriedenheit und auch Glück wenn ich sehe, was ich (oder allgemeingesprochen jeder Einzelne) mit seinen zwei Händen und einem Hirn erreichen kann! Ich kann jedem nur empfehlen, seinen Rasen in wirklichen Lebensraum umzuwandeln! Die Veränderungen wahrzunehmen - Vielfalt statt Monokultur -  setzt mehr Endorphine frei (jedenfalls bei mir) als jeder Dauerlauf!

Das Gefühl möchte ich gerne weitergeben, verbunden mit dem Wissen, „jeder Quadratmeter zählt“! Deswegen habe ich einen kleinen Schaukasten vor dem Haus mit Infomaterial bestückt und Schautafeln mit Hortus Minitipps bzw. beschriftete Schiefertafeln an den Naturmodulen aufgestellt. Das ergibt schon einiges an Gesprächen und Aussenwirkung. Zusätzlich poste ich auf meiner Facebook Seite ( Sabine Gaipl ) Bauprozesse und Beobachtungen aus dem Garten. Dort ist ein Video zu diesem Beitrag hinterlegt. So erreiche ich mithilfe sozialer Netzwerke viele Menschen, die zumindest teilweise davon etwas „mitnehmen“. Zusätzlich gebe ich diese Anregungen als Biologielehrerin weiter und habe bei einigen SchülerInnen Begeisterung für sowohl schulische als auch eigene Projekte wecken können - und da bin ich wieder beim Glück!

Video zu Beitrag

Vorher- & Nachher-Bilder

So sah der Vorgarten (Fläche ca. 200 Quadratmeter) im Sommer 2020 aus:

Die zwei Wildbienennisthilfen (WiBiNiHis) standen auf einer tristen Rasenfläche, umgeben von einer Rotbuchenhecke. Diesen Zustand begann ich nun nach ausgiebiger Recherche umzugestalten. Bücher von Markus Gastl und Werner David haben mir sehr geholfen, ebenso Mitgliedschaft in Facebookgruppen.

Wildbienennisthilfen ohne Nahrungsgrundlage

Zwei WiBiNihis im "leeren Raum".

So sahen 2020 hintere Gartenteile aus (ca. 500 m²):

Ein Drittel der Fläche ist für Sitzplätze, Welpenauslauf, eigene Gartennutzung gestaltet, ein Drittel ist Hangfläche mit großem Baumbestand und sehr naturbelassen und das letzte Drittel war Rasen, der mithilfe eines Aufsitzmähers regelmäßig gemäht wurde und nun umgestaltet wurde...

Eine große Wildbienennisthilfe hatte ich 2019 begonnen; so sah es aus:

Die Wildbienennisthilfe (ca. 2 m²) stand in der Nähe von Obst- und anderen Bäumen, war erst halb gefüllt...

Übersichtsbild von Google Earth:

Diesel Bild von Google Earth zeigt in Übersicht die Gartenfläche: ca. 200 m² Vorgarten und ca. 500 m² im hinteren Garten.

Aktions-Bilder

Mit einem Spatenstich fängt alles an:

Spatenstich für Spatenstich grabe ich das Fundament für das Hochbeet 2 (wird mit Sand aufgefüllt, verdichtet) und anschließend kam ein Wühlmausgitter darüber. Es dauert zwar und es ist in der Eifel wirklich anstrengend, aber ich habe die schwere körperliche Arbeit eben so wie ich konnte erledigt.

Pflanzen in neu geschaffenen Lebensräumen - ein herrliches Gefühl.

Meine Fingernägel tragen immer öfter Trauerränder ☺️, egal, die Entwicklung der Pflanzen entschädigt dafür.

Tonnen Sand und Kalkschotter mussten bewegt werden.

Sand diente als Fundament, und als Material zum Füllen der Magerbeete. Hier habe ich mich sehr gefreut, dass ich im Laufe der Monate eine große Menge Material verbaut habe!

Informationsmaterial im Schaukasten

In einem Schaukasten, der am Grundstück zur Straße steht, wird Informationsmaterial ausgehängt. Flyer können aus einem regendichten Kästchen mit Klappdeckel entnommen werden.

Gebrauchte Dachziegel konnte ich abholen:

Die Dachziegel habe ich mit einem Vorschlaghammer zerschlagen, damit entstand eine Drainageschicht für die beiden angelegten Magerbeete und die Kräuterspirale. Zusätzlich dienten sie als Baumaterial für 2 Hochbeete.

Kalkschotter und Sand werden angeliefert

10 Tonnen Kalkschotter und 4 Tonnen Sand habe ich von einem regionalem Steinbruch anliefern lassen. Von einem Bekannten konnte ich ungefähr 2 Tonnen Steine abholen.

Wasser zum Gießen und Starten der Mikroorganismen:

Ich gieße mit aufgefangenem Regenwasser aus einer Zisterne. Feuchtigkeit ist für die Aktivierung der Mikroorganismen im zu zersetzendem Material gut.

Beschriftung der geschaffenen Lebensräume bzw. Pflanzen

Alle Naturmodule und manche Pflanzungen sind groß mit Hilfe von Schiefertafeln beschriftet. Dadurch ergeben sich viele Gepräche mit Nachbarn und Passanten…

Neue Sträucher und Bäume werden im Garten gepflanzt:

Ebereschen, Wilder Apfel, Wilde Birne, Hasel, Faulbaum, Liguster, Pfaffenhütchen, Hainbuche, Gemeine Weide sind gepflanzt. Eine Ramblerrose Veilchenblau darf einen Wildapfel und eine Leiter erklimmen.

Ein kleines Frühbeet wird aufgebaut.

So kann ich in der kalten Eifel etwas früher Pflanzen vorziehen, sei es für die Hochbeete oder demnächst aus der eigenen Samenernte…

Lesen bildet…

In der Literatur finde ich hervorragende Anleitungen! Bücher von Markus Gastl zu Permakultur, zur Gestaltung von Naturmodulen, von dem Biologen Werner David zur sinnvollen Wildbienennisthilfengestaltung, Broschüren des Naturgarten Vereins, Hortus Minitipps…

Ernten ist klasse:

Gelingen immer und wachsen schnell: 4 Wochen von der Aussaat bis zu Ernte - Radieschen sind super!

Rote Beete ernten macht Spaß:

Als „Garten-Anbau-Greenhorn“ bin ich begeistert von Mangold, Salat und Roter Beete. Heute (30.7.21) musste ich einen Rückschlag hinnehmen - die im Freiland ohne Dach gepflanzten Tomaten sind zu nass geworden und Kraut- und Braunfäule hat zugeschlagen, die geschützt stehenden Tomaten tragen sehr gut.

Klimaneutrale Materialbeschaffung:

Ich bemühe mich um regionales Material und nutze wenn möglich mein Fahrrad samt (Hunde-) Anhänger oder die Schubkarre. Aber bei tonnenweisen Transporten greife ich doch auf Auto samt Autoanhänger zurück.

Nachher-Bilder

Veränderungen sind im Vorgarten deutlich sichtbar.

Zwischen den beiden Bildern liegt ein Jahr; die Vielfalt halt deutlich zugenommen. Durch Schaffung unterschiedlicher Lebensräume (Naturmodule) nimmt die Biotopvielfalt zu und damit auch die Artenvielfalt.

Nun sieht der Vorgarten so aus (Ende Juli 2021):

In Magerbeet 1 dominieren im Moment Klatschmohn und Kornblume. Heilziest und Färber-Hundskamille ziehen nach, auch die aus einjährigen Blattrosetten gezogenen großen Königskerzen kommen Anfang Juli langsam in Fahrt.

Die Kräuterspirale: Ertragszone 1

Unten befindet sich klassisch ein eingegrabener, wassergefüllter Mörtelkübel, der den Wildbienen und anderen Insekten als Tränke dient. In der Kräuterspirale stehen und blühen vor allem Kräuter wie Borretsch, Salbei, Minze, Zitronenmelisse, Sauerampfer, Schnittlauch, Petersilie, Thymian, Rosmarin...

An Kräuterspirale grenzt eine „Pumpenstation mit Zisterne":

Ohne Wasser geht es nicht! Tendenziell habe ich den Garten jetzt so ausgerichtet, dass nur noch einheimische Wildpflanzen in Magerbeeten gepflanzt werden, jedoch brauchen auch die Wildpflanzen in der Keimphase regelmäßig Wasser und meine Ertragszone mit dem angepflanzten Gemüse ebenfalls.

Ertragszone (2) mit Hochbeet 1:

Die vordere Umrandung aus Dachziegeln fungiert gleichzeitig als Wärmefalle. In dem Beet befindet sich ein integrierter Kompost (abgewandeltes Keyholebeet); rechts daneben ist die Zisterne mit dem „Pumpenhäuschen“. Es beherbergt eine Pumpe, die aufgefangenes Druck- und Regenwasser fördert.

Ertragszone (3) mit Hochbeet 2:

Diese Hochbeetumrandung besteht komplett aus Dachziegeln. Das Gemüse gedeiht prächtig und ich konnte glücklich die Arbeit von Blattschneidebienen an den Rote Beete Blättern bewundern?.

Ertragszone (4): Tomaten werden in Kübeln an die Hauswand gepflanzt:

Die 5 verschiedenen Tomatenpflanzen entwickeln sich unter dem vorstehenden Dachvorsprung gut. Jeder Kübel hat eine Tropfbewässerung aus umfunktionierten PET-Flaschen bekommen. Und - die Bienen haben gute Arbeit geleistet: alle Blüten werden bestäubt und bilden Früchte.

Kleines Beet 1 mit Alpenclematis und Felsenbirne

Weiter Richtung Hecke habe ich ein 1 m² großes Beet angelegt mit Alpenclematis und Einheimischer Felsenbirne. Schneeglöckchen als Frühblüher und Kräuter als Sommerbodendecker sind gepflanzt; Rankgitter sind montiert. Ende Juli hat die Alpenclematis über 2 m erklommen.

Kalkschotter Magerbeet 2

Links neben der Alpenclematis habe ich dieses ca. 3 m² große Magerbeet angelegt. Es enthält sehr viel Lücken und Totholz und ist Anfang April 21 mit Blumenschotterrasenmischung von Hofberg-Garten eingesät worden.

Käferkeller

Neben Magerbeet 2 habe ich einen ca. 3 m² großen Käferkeller angelegt. Hier bieten Holzhäcksel und viele Äste unterschiedliche Lebensräume für Totholz besiedelnde Insekten und andere Tiere.

Kleines Beet 2 mit Hundsrose

Die Hundsrose soll den aus alten Scheunenbalken gebauten Mülltonnen Unterstand beranken. Außerdem fand ich, dass eine „Hundsrose“ im Garten einer Hundeschule und Riesenschnauzerzüchterin nicht fehlen dürfte ☺️.

Ertragszone (4): Apfelbaum

Im November 20 legte ich dieses kleine Beet an: ein Boskop, der mit dem Eifler Klima zurechtkommen soll, wird gepflanzt, er hat reichlich geblüht und „Tataa“ ein Apfel ist ausgebildet. Wild wachsende Flockenblumen bedecken den Boden und sind für Insekten attraktiv.

Blick von hinten in den Vorgarten Anfang Juli 2021

Die Blütenpracht ist aus allen Richtungen eine Augen- und Bienenweide.

Viele Wildbienen (-arten) nutzen die Blüten und sammeln fleißig Pollen

Ich darf nicht mehr ohne Handy in den Garten, sonst kann ich die entsprechenden Aufnahmen nicht machen ?.

Blattschneiderbienen sind am Werk:

Im Juni sah ich elliptische Löcher in den Rote Beete Blättern. Hurra, da sind Blattschneiderbienen am Werk gewesen und tatsächlich: auf Knien rutschend habe ich eine mit Blattstückchen unter einen Randstein am Mörtelkübel (Tränke) verschwinden sehen, eine Niströhre mit Blatt ausgekleidet.

Insektenvielfalt soweit das Auge reicht:

Kupfer-Rosenkäfer, Gemeiner Bienenkäfer, verschiedene Schwebfliegen, Skorpionsfliege - alle nutzen die Hotspot-Zonen.

An den Wildbienennisthilfen ist eine unglaubliche Vielfalt zu sehen

Die große Wildbienennisthilfe ist bald wegen Überfüllung geschlossen?, die meisten Niströhren sind belegt. Besonders toll ist der aufklappbare Beobachtungskasten, der einen Blick auf die sich entwickelnden Wildbienenlarven erlaubt! Allen Besuchern (ob sie wollen oder nicht ?) zeige ich das!

Blick auf die verschiedenen Materialien in der großen Wildbienennisthilfe.

Professionelle Nistblöcke, Hartholzbohrungen, Bambus, Schilfstängel - alle werden zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Arten angenommen. Auch sind Teile mit Lehm-/Sandgemisch gefüllt.

Hier warten einige auf ihre Gelegenheit…

Nicht aus jedem Wildbienenei schlüpft eine adulte Wildbiene. In der Natur sind Nahrungsnetze sehr komplex und andere Insekten legen z.B. ihre Eier in die Wildbienenniströhren, andere fressen die Larven…

Rotkehlchen brüten im Mai:

Ganzjährige Vogelfütterung verbunden mit vielen Nist- und natürlicherweise vorkommenden Futterquellen (wie z.B. Insekten ?) führen dazu, dass es überall zwitschert! Doch wo brüten die „Vögel“? Im Schuppen in einer Mehrwegtasche, in welcher Tischtenniszubehör aufbewahrt wird ?‍♀️.

Vielfalt im Teich mit kleinen Bachlauf:

Der Teich mit kleinem Bachlauf wurde bereits vor ca. 10 Jahren angelegt. Er ermöglicht das Vorkommen vieler Arten, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind (Teichmolche, Erdkröten, Libellen). Im Moment wimmelt es im Garten vor kleinen Erdkröten.

Blütenvielfalt

Diese Vielfalt an Pollen- bzw. Nektarangebot, ermöglicht vielen Wildbienen und auch anderen Insekten, sich auf kürzestem Weg mit Nahrung und Baumaterial zu versorgen. In den Bildern sind Färber-Hundskamille, Klatschmohn, Apfel, Borretsch, Flockenblume, Blutauge, Heilziest und Kornblume zu sehen.

Ich geb’s zu: die Ertragszone soll auch den Insekten zugute kommen:

In der Ertragszone blüht und fruchtet es. Blick von Hochbeet 1 über den Vorgarten Richtung Straße. Ich lasse Einiges blühen, obwohl es anders mehr Ertrag gäbe… Kaum zu glauben, dass hier vor einem Jahr nur Rasen war.

Eine Kräuterspirale wird angelegt: Tonnen müssen bewegt werden

Grasnarbe abstechen, Steine zurechtlegen, Mörtelkübel einbuddeln, Drainageschicht aus Dachziegeln einbringen, Kalkschotter, Sand, Erde - unglaubliche Mengen an Material habe ich verbaut - bis endlich die ersten Kräuter gepflanzt werden konnten!

Übersicht Vorgarten Ende Juli 2021

Von einer Gartenbank aus kann nun der Blick auf den sich entwickelnden Vorgarten genossen werden. Umgeben von einer Hecke - herrlich!

Nachher-Bilder

Die bereits bestehenden WiBiNiHis haben zu ihren Füßen ein kleines Sandarium bekommen. In Planung ist weiter ein größeres Sandarium.

Nun stehen die beiden WiBINiHis inmitten eines großen Nahrungsangebotes, Nistmaterial ist direkt am Boden, Tränke auch…

Im Vorgarten liegt Totholz nun mittig auf der Fläche, von allen Freunden und Bekannten wird Holz erbettelt und abgeholt. Dieses Material soll dann ein Sandarium mit viel Totholz werden - oder eine Holzpyramide? Hängt wohl davon ab, wieviel Material ich noch zusammen „horteln“ kann.

In den Magerbeeten (hier Magerbeet 2) liegen viele Totholzelemente wie Wurzeln und morsche Äste.

Auch im Magerbeet 1 sind diverse Wurzeln, z.T. mit anhaftender Erde verteilt. Mittlerweile sind einige schon schön eingewachsen...

Die beiden Hochbeete sind klassisch zu unterst mit morschem Totholz aus dem naturbelassenen Gartenteil mit Baumbestand gefüllt. Hier können die Holzzersetzer sich richtig austoben.

Rechts neben der großen Wildbienennisthilfe im hinteren Gartenteil ist dieser Totholzhaufen entstanden (ca. 3 m²).

Im Verlauf der weiteren Arbeiten habe ich eine Benjeshecke aus Baumschnitt angelegt. Mit ungefähr 4 m Länge habe ich begonnen und sie wird nun kontinuierlich je nach anfallendem Holz erweitert. Mittlerweile erobern viele Kräuter und Stauden und dadurch Tiere die Hecke.

Im hinteren Gartenteil wurden 2 Steinhaufen mit Lesesteinen und eine Pyramide mit Hohlraum errichtet.

Die Wildbienennisthilfe wurde mit einer Trockenmauer als Sonnenfalle und zum Aufwärmen für Insekten und Reptilien versehen. (Dies hatte ich zwar prinzipiell 2019 auch schon gemacht, jedoch habe ich die Mauer 2020 neu und besser gestaltet. Hier sitze und beobachte ich am liebsten.

Die WiBiNiHis im Vorgarten haben in unmittelbarer Nähe eine Tränke in Form der Wasserfläche der Kräuterspirale bekommen. Diese Zone ist dicht bewachsen und bietet Insekten hinreichend Möglichkeit, ohne zu ertrinken und ohne viel Energie durch Flugwege zu verschwenden, Wasser aufzunehmen.

An mehreren Sellen im Garten habe ich diese nette "Upcycling-Idee" umgesetzt: Insektentränken aus PET-Getränkedeckeln. Dazu werden an einen Holzstab PET-Flaschenverschlüsse geschraubt . Bei Regen füllen sie sich bzw. ich befülle sie mit einer Wasserflasche.

Als sogenannte "Pufferzone" habe ich 13 einheimische Sträucher und Bäume gepflanzt, die natürlich wieder Nahrungsgrundlage und Lebensraum für Tiere sind.

Die Pufferzone geht über Eck weiter bis vorne zur Rotbuchenhecke.

Dieses Bild zeigt im Überblick den Zustand des hinteren Gartens Anfang Juli 2021. Das gesamte Grundstück ist nun bis auf die Zufahrt mit Sträuchern/Bäumen umgeben, von der Benjeshecke bis vorne zur Rotbuchenhecke. Gemäht wird deutlich weniger, Teilbereiche bleiben stehen.

Wilde Ecken - In weiten Teilen des hinteren Gartens darf sich die natürlich vorkommende Vegetation ausbreiten.

Der größte Teil des hinteren Gartens bietet „wilde Ecken“: hier muss z.B. kein Mädesüß angepflanzt werden, es wächst natürlich hier…