Ein Kurpark für die Bienen

Der Kurpark Bad Pyrmont ist bekannt für seine farbenprächtigen Beete und exotischen Pflanzen. Dieses Jahr wagen wir als Niedsächsisches Staatsbad Pyrmont den Schritt, einen großen Teil der traditionellen und seit Jahrzehnten beliebten Bepflanzung durch Wildblumenwiesen zu ersetzen. Die gesamte Bepflanzung wird darauf abgestimmt, dass die im Kurpark so zahlreich lebenden Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten reichlich Nahrung finden können. Gerade die Sommerbepflanzung ist diesbezüglich ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette der gefährdeten Spezies.

Um eine größtmögliche Blumenvielfalt bieten zu können, kommen mehrere Kilogramm Samen in acht verschiedenen einjährigen Blumenwiesen-Mischungen auf unseren 2500 qm großen Schmuckbeeten zum Einsatz, die alle zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Die Besucher können dadurch von der Aussaat über die Keimung bis zur Blüte die verschiedenen Entwicklungsstadien der einzelnen Wiesenblumensorten miterleben. Durch die große Vielfalt der Mischungen mit vielen einzelnen Pflanzenarten werden über den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein immer neue Bilder entstehen, da die Pflanzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen und sich so immer neu kombinieren. Gerahmt werden die Sommerwiesenblumenbeete durch orange blühende Tagetes, somit sind die Beete vom ersten Tag an einen Farbtupfer im Kurpark.

Der Tradition der letzten Jahre folgend pflanzt das Team der Staatsbad-Gärtnerei zwischen den Palmen im Palmengarten eine eigens für den Kurpark zusammengestellte Sommerblumenmischung mit besonderen Blüh- und vor allen Dingen intensiven Duftaspekten. Allein 21 verschiedene Pflanzensorten kommen im Palmengarten zum Einsatz, wo sich unsere Gäste neben schön gestalteten Beeten über ca. 250, teils mehrere hundert Jahre alte Palmen freuen. Schon seit Jahren setzen wir auf ein naturnahes Konzept und setzen z. B. keinerlei Pflanzenschutzmittel im gesamten Kurpark ein.

Kulturelle Veranstaltung locken jährlich tausende Besucher in den Kurpark, der mit seinem Ursprung in 1667 zu den ältesten seiner Art zählt. Auch bei Kur- und Tagesgästen ist als Ort der Therapie und Entspannung beliebt. Vor allem in der Corona-Zeit wurde der Park für viele zum Sehnsuchtsort, um Kraft in der Natur zu tanken. Menschen von nah und fern wurden seit jeher von der mit aufwendigen Mustern gestalteten Bepflanzung angezogen, sodass wir diesmal sehr auf die Reaktionen gespannt sein werden. Schließlich wird bei der Aussaat erstmals, anders als bei der klassischen Bepflanzung, mehrere Wochen nichts und dann statt menschlich akkurater Ordnung ein völlig neues Bild zu sehen sein. Wir haben für alle Beete liebevoll Schilder gestaltet und aufgestellt, um zu zeigen, welche Pflanzen hier im bunten Farbenmix wachsen und um anzuregen, es im heimischen Garten nachzumachen.

Das neue Kurparkkonzept hat es in die Tagesmedien geschafft und auch im Kurjournal und auf Facebook wurde es thematisiert und diskutiert. Wir wollen nicht nur umweltbewusster unsere Flächen gestalten, sondern auch zum Nachdenken in der Gesellschaft anregen und Nachahmer gewinnen. Artenschutz und eine schöne Parkgestaltung sind kein Widerspruch!

Vorher- & Nachher-Bilder

Die Springbrunnenallee

Das beliebte Fotomotiv zeigt sich für ca. 6 Wochen ziemlich schmucklos – doch das Warten wird sich lohnen!

Außer Springbrunnen ist noch nichts zu sehen

Das Beet endet östlich an einem Teich mit großer Fontäne. Dazwischen sollen Saatmischungen mit verschiedenen Farbakzenten ausgestreut werden.

Ein Beet ist uns nicht genug

Ein weiteres Beet, der sog. Kringel zwischen Hotelterrasse und Konzertmuschel soll von klassischer Bepflanzung zu Sommerblumen-Saatmischung umgestellt werden.

Das Highligt in Bad Pyrmont – Der Palmengarten

Der Palmengarten ist der größte Europas nördlich der Alpen. Somit gibt es hier auch viele Stellen, um Sommerblumenwiesen anzulegen.

Die Brunnenalllee im Sommer 2020

All die Jahre zuvor haben wir das mehr als 150 m lange und ca. 5 m breite Beet mit prächtigen Blumen aus aller Welt bepflanzt. Diesmal werden zum ersten Mal Sommerblumen eingesät, von denen bewusst heimische Insekten profitieren.

Aktions-Bilder

Im Palmengarten werden die Harken geschwungen

Die Beete werden abgesteckt und sorgsam durchgeharkt.

Als nächstes erfolgt die Aussaat

Die fleißigen Gärtner haben allerhand zu tun.

Mit viel Gefühl und Ausdauer wird Hand für Hand ausgesät

Das Ergebnis soll eine gleichmäßig dichte Blumendecke werden, darum wird auf Sorgfalt geachtet.

Jetzt ist Geduld gefragt

Auf das Ergebnis sind wir alle gespannt.

Eine Fläche am Oberen Malerteich wird wird von der Grasschicht befreit und mit regionaltypischen Wildpflanzensamen eingesät.

Viele Hände, schnelles Ende

Am Ende wurden mehrere Kilogramm Saatgut aus verschiedenen Saatgut-Mischungen ausgesät

Glücklich und zufrieden – das Gärtnerei-Team

Ein Hoch auf die vielen fleißigen Hände!

Für Wildbiene, Hummel & Co. geben wir alles!

Am Ende wird gejubelt. Die Arbeit ist geschafft! Doch das ist mit Sicherheit nicht das letzte Projekt.

Das Medienecho

In der Tageszeitung, im Kurjournal und auf sämtlichen sozialen Medien wird über unser Projekt berichtet. Dabei kommen sowohl positive als auch kritische Stimmen zu Wort. Wir sehen es als unsere Aufgabe, für mehr Akzeptanz für naturnahes Gärtnern in der Gesellschaft einzustehen.

Der Kurparkplan

Diese Bereiche wurden in diesem Jahr insektenfreundlich umgestaltet.

Nachher-Bilder

Kommunikation ist alles

Um unsere Idee vom insektenfreundlichen Kurpark und unsere Gäste zu kommunizieren, haben wir eine Vielzahl von Schildern erstellt und aufgebaut. Zusätzlich erfährt man über kleinere Schilder an den Beeten detailliert, welche Pflanzen eingesät wurden, um zum Nachmachen anzuregen.

Ein Beet mit Wildblumen – ein tolles Ambiente für Feste

Egal ob Oldtimerausstellung oder Kleinkunstfestival im Kurpark, die neu gestalteten Beete fügen sich ideal in das Gesamtkonzept ein. Ältere Gäste erzählen, dass sie solche Wiesen von früher kennen, aber heute leider nur noch selten sehen.

Es wächst und gedeiht in der Brunnenallee

Immer wieder entdeckt man neue Blüten. Es lohnt sich mehrmals vorbeizukommen.

Vor dem Parkpalais

Sowohl Mensch und Biene sind bei diesem Anblick erfreut.

Auch am Kringel wächst und wächst es

Na, die Geduld zahlt sich langsam aus, oder?

Vor allem im Oregano summt und brummt es

Hier findet man ein Vielfalt an verschiedenen Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und anderen Insekten.

Im Palmengarten kommt Leben in die Bude

Von der blanken Erde ist kaum noch was zu sehen. Bald schon wird es endlich blühen.

Ein Blütenmeer im Palmengarten

Die klassische Bepflanzung der Vorjahre ist einem herrlich orangefarbenen Blütenmeer gewichen.

Blüten, wohin das Auge reicht

Auch die heimischen Pflanzen bieten eine breite Farbpalette, die man im Park geschickt einsetzen kann.

Wunderschöne Gelbtöne

Die Saatmischungen bieten sehr viel Abwechslung und eine lange Blühzeit der Flächen.

Das neue Konzept macht was her

Im Palmengarten auf die Bank gesetzt und schon kann die Seele baumeln.

Nachher-Bilder

Wilde Ecken und Kurpark? Passt das zusammen? Wir finden JA! Es muss nicht immer alles weggemäht werden.

Eine weitere wilde Ecke. Hier darf sich die Natur entfalten wie SIE möchte. Auch Brennnesseln und Disteln können ihren Charme haben, vor allem wenn sie Bienen und Schmetterlinge anlocken.

Am Oberen Malerteich werden Wildblumen und Steine kombiniert. Hier finden verschiedene Kleintiere Unterschlupf.