Auf einer kommunalen Fläche entsteht der Puchheimer Wildbienengarten. Ziel des Projekts ist die Förderung der Artenvielfalt und die Stärkung des Umweltbewusstseins. Der Wildbienengarten rückt besonders die Wildbienen in den Fokus, da mehr als 50 % der einheimischen Arten in unterschiedlichem Maße bedroht sind und auf der Roten Liste stehen.
Auf einer ca. 1.200 qm großen Fläche ersetzen verschiedene Blühflächen (autochthones Saatgut) wie z.B. eine Ruderalfläche, ein Magerrasen und eine artenreiche Blumenwiese eine ehemals artenarme Fettwiese. Einheimische Wildstauden und -Sträucher komplettieren das Nahrungsangebot für die Wildbienen. Sandarium und Totholzelemente bieten vor allem den besonders gefährdeten Boden- und Morschholzbrütern Nistmöglichkeiten. Eine vielfältige Wildbienennisthilfe ergänzt das Nistangebot für Hohlraum- und Markholzbrüter. Einige Elemente wie z.B. das Sandarium und die Kräuterspirale wurden bereits gebaut. Auch die Einsaat der Flächen ist, der Jahreszeit geschuldet, bereits erfolgt. Vieles ist jedoch noch zu tun.
Der Wildbienengarten ist ein Projekt der ganzen Stadt. Bei der Erstellung des Konzepts und der Pflanzenlisten stand die Wildbienenexpertin der BUND Naturschutz Ortsgruppe dem Umweltamt der Stadt beratend zur Seite. Auch die Vertreter der örtlichen Landwirtschaft sind in das Projekt mit eingebunden. Puchheimer Bürger*innen haben ebenfalls die Möglichkeit aktiv zu werden. Auch Schulen und Kindergärten sollen in das Projekt mit einbezogen werden. Geplant sind hier z.B. gemeinsame Pflanz-Aktionen mit den Kindern. Für Führungen aller Altersklassen soll ein umweltpädagogisches Konzept erstellt werden. Puchheimer Schulen, Kindergärten und andere Gruppen sollen so altersgerechte Führungen buchen können. Selbstverständlich soll der Aufenthalt im Wildbienengarten auch ohne Führung interessant und lehrreich sein. Mehrere Infotafeln werden Wissen über die Wildbienen, ihre Bedeutung und ihre Bedrohung vermitteln. Der Garten wird sowohl auf der Internetseite der Stadt präsentiert als auch in den sozialen Netzwerken (Instagram) vertreten sein. Ein kontinuierliches Monitoring wird die Entwicklung und Besiedelung der Fläche dokumentieren.
Der Wildbienengarten soll zum Nachahmen anregen. Verschiedene Elemente können auch in öffentlichen Grünflächen, privaten Gärten und sogar auf dem Balkon umgesetzt werden. Vor allem durch das Anpflanzen von Wildstauden kann viel für den Erhalt der Artenvielfalt, insbesondere der Wildbienen, erreicht werden. Wie bereits beim Stadtnatur-Pfad, der im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde, entsteht eine Fläche mit großer Aufenthaltsqualität für Jung und Alt. Blumenwiesen und Wildstauden werden als positiv wahrgenommen und erfahren eine höhere Akzeptanz, die sich möglicherweise dann auch in der Gestaltung der privaten Gärten widerspiegelt. Ideal ist die Lage der Fläche, da sie die beiden sehr verschiedenen Stadtteile Puchheims verbindet und an einem von Spaziergängern stark frequentierten Weg liegt. In diesem Jahr kann er bereits soweit fertiggestellt werden, sodass Besucher ihn genießen können. Die Fläche wird sich jedoch auch in den nächsten Jahren weiterentwickeln und weiter gestaltet werden. Durch das abwechslungsreiche umweltpädagogische Programm bleibt er für Schulen, Kindergärten und andere Gruppen so dauerhaft interessant. Er kann aber auch einfach für ein erholsames Naturerlebnis genutzt werden.
Standort
82178Vorher- & Nachher-Bilder
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Gartenstrukturen
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Anzahl der Projektbeteiligten
50
Quadratmeter
1200 qm
Pflanzliste
Gewürz- und Heilkräuterfläche:
Rosmarinus officinalis – Rosmarin
Salvia officinalis – Echter Salbei
Satureja montana – Berg- bzw. Winter- Bohnenkraut
Thymus citriodorus – Zitronen-Thymian
Thymus pulegioides – Feldthymian mj
Thymus vulgaris – Echter Thymian
Borago officinalis – Boretsch
Foeniculum vulgare – Fenchel
Hyssopus officinalis – Ysop
Lavandula angustifolia – Lavendel
Origanum vulgare – Dost
Allium montanum – Berg-Lauch
Allium rotundum – Runder Lauch
Allium schoenoprasum – Schnittlauch
Allium sphaerocephalon – Kugellauch
Sinapis arvensis – Ackersenf, Wilder Senf
Sedum rupestre – Felsen-Fetthenne
Salvia sclarea – Muskateller-Salbei
Levisticum officinale – Liebstöckel,
Pastinaca sativa – Pastinake
Stachys officinalis – Heil-Ziest
Pulmonaria officinalis – Lungenkraut
Achillea millefolium – Schafgarbe
Malva alcea – Rosen-Malve
Veronica officinalis – Ehrenpreis
Matricaria chamomilla – Echte Kamille
Chamaemelum nobile – Römischen Kamille
Barbarea vulgaris – Gewöhnliches Barbarakraut
Echte Winterkresse – Pulicaria dysenterica
Nigella sativa – Echter Schwarzkümmel
Inula helenium – Alant
Mintha spicata – Grüne Minze
Potentilla erecta – Blutwurz
Tanacetum parthenium – Mutterkraut
Anchusa officinalis – Gemeine Ochsenzunge
Symphytum officinale – Beinwell
Papaver orientale – Türkischer Mohn
Wildstaudenfläche:
Wildstauden (trockene Standorte) Echium vulgare – gewöhnlicher Natternkopf
Reseda lutea – Gelbe Resede
Eryngium planum – Flachblatt- Mannstreu
Ornithogalum umbellatum – Milchstern
Scilla siberica – Blaustern
Crocus vernus – Frühlings-Krokus
Muscari botryoides – Kl.Traubenhyazinthe
Helichrysum thianshanicum ‚Schwefellicht – Strohblume
Echinops sphaerocephalus – Drüsenblättrige Kugeldistel
Centaurea scabiosa – Skabiosenflockenblume
Centaurea cyanua – Kornblume
Onopordum acanthium – Eselsdistel oder Cirsium eriophorum – Wollkopf- Kratzdistel
Cerinthe minor – Kleine Wachsblume
Campanula poscharskyana – Hängeposter Glockenblume
Leonurus cardiaca – Herzgespann
Alyssum montanum – Berg-Steinkraut
Malva moschata – Moschusmalve
Lysimachia vulgaris – gewöhnlicher Gilbweiderich
Hesperis matronalis – Nachtviole
Sempervivum tectorum- Dach- Hauswurz
Scabiosa columbaria – Tauben- Skabiose
Weiderich mj Lysimachia vulgaris – gewöhnlicher Gilbweiderich
Cymbalaria muralis – Zimbelkraut
Filipendula ulmaria – echtes Mädesüß
Valeriana officinalis – Gemeiner Baldrian
Myosotis palustris – Sumpf- Vergißmeinnicht
Saatgut: authochtone Blumenwiese+ Magerrasen
Informationen zur Gruppe
Einige der Gruppenmitglieder waren aus vorherigen Projekten schon bekannt. Mit der BN- Ortsgruppe des BUND besteht enger Kontakt, In zahlreichen Presseartikeln wurde für die Mitarbeit geworben. Schulen werden im Herbst kontaktiert. Aufgrund von Corona fand keine Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten statt, dies wird aber noch geschehen. Die nächsten Pflanzaktionen sollen mit Schulkindern stattfinden.