Projekt Artenreiche Säume – Blühende Vielfalt am Wegesrand:
Kurz und knapp vorab:
Wer wir sind:
Eine Projektgruppe, die organisatorisch an der Gemeindeverwaltung Engelskirchen angedockt ist.
Was wir wollen:
Die Pflege der Randstreifen an kommunalen Straßen und Wegen zu ändern und ökologisch zu verbessern. Mit den so entstehenden Wanderkorridoren soll sich eine Vernetzung mit anderen insektenfreundlichen Flächen entwickeln.
Aus den persönlichen Kontakten der Gruppenmitglieder ergeben sich vielfältige Vernetzungen zu weiteren Initiativen und Projekten zum Wohle von Wildbienen und anderen Insekten.
Warum gerade die Randstreifen an kommunale Straßen und Wegen:
Sie stehen zur Verfügung, haben das Potenzial, sich durch ökologische Aufwertung zu einem artenreichen Lebensraum für Wildbienen sowie andere Insekten zu entwickeln und sie haben eine Vorbildfunktion.
Seit wann und wie lange wir arbeiten:
Seit 2018, Ende offen. Nach 4 Jahren soll eine erste Bilanz gezogen werden.
Unser Ziel:
Die bandförmigen Säume als bedeutende Wanderkorridore für Insekten und Kleinlebewesen aufzuwerten und dadurch eine bessere Vernetzung von Biotopen für Wildbienen und andere Lebewesen zu schaffen.
Unsere Zielgruppen:
Zielgruppe 1 sind natürlich Wildbienen & CO.
Zielgruppe 2 sind aber auch alle interessierten Bürger*innen.
Zu unserem Projekt:
Der Startschuss für das Projekt fiel am 25.01.2018 durch einen Beschluss des Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Engelskirchen. Der Ausschuss hatte auf Initiative von Frau Ingeborg Müller diese Idee aufgegriffen.
Daraufhin wurde eine Projektgruppe gebildet, die logistisch im Rathaus angesiedelt wurde. Diese Projektgruppe setzt sich zusammen aus interessierten und fachkundigen Bürger*innen, Vertreter*innen der Biologischen Station, der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft, des Regionalforstamtes, des Bienenzuchtvereins Engelskirchen, einem Landschaftsgärtner, dem Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen, der promovierter Biologe ist, dem Klimaschutzmanager und dem Umweltsachbearbeiter der Gemeinde Engelskirchen.
Weitere Mitglieder sind: Die „Kräuterfrau“ Marianne Frielingsdorf aus Lindlar, Frau Carola Hoppen vom Naturgarten Kürten und Herr Markus Polifka vom NABU Engelskirchen.
Ziel dieses Projektes ist die ökologische Aufwertung von Randstreifen an kommunalen Straßen und Wegen. Diese bieten ein sehr großes Potenzial, durch Änderung der Mähzeitpunkte, durch Reduzierung der Mähhäufigkeit und Aufnehmen des Mähgutes, die Saumbereiche nach und nach auszumagern und so die Entwicklung einer artenreicheren Vegetation zu fördern. Das Projekt soll sich dynamisch weiterentwickeln und durch Aufnahme weiterer Saumstrecken wachsen. Die Projektgruppenmitglieder sammeln auch Samen von den Pflanzen, die auf den Randstreifen wachsen, um sie an anderen geeigneten Stellen auszusäen.
Das hat die Projektgruppe bisher gemacht:
Im Jahr 2018:
Als Grundlage wurden zunächst sichtbar magere Saumstrecken kartiert. Auf dem Gebiet der Gemeinde Engelskirchen liegen diese überwiegend auf den exponierten Höhenrücken. Begleitend wurde ein Hinweisschild zum Projekt gestaltet und in 50 Exemplaren hergestellt.
Im Jahr 2019:
In diesem Jahr wurde es konkret. Die Saumbereiche wurden mit dem Hinweisschild bestückt. In Zusammenarbeit mit dem Bauhof (TeBEL = Technischer Betrieb Engelskirchen-Lindlar) wurden für die kartierten Saumstrecken die Mähzeitpunkte und die Mähweise angestimmt. Das Mähgut bleibt dann einige Tage liegen und wird erst danach aufgenommen, um den Kleintieren das Verlassen der Fläche zu ermöglichen. Auf den kartierten Saumstrecken erfolgt keine Mulchmahd mehr!
Das Projekt wurde im Juni auf der Landpartie Engelskirchen und im September auf dem Bergischen Umwelttag auf Schloss Homburg einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Die Saumstreckenlänge wuchs im Jahr 2019 auf ca. 6,0 km an.
Daneben wurde die Öffentlichkeit regelmäßig über das Projekt mit verschiedenen Artikeln im örtlichen „Rundblick“ und auf der Homepage der Gemeinde Engelskirchen informiert.
Ziele und Pläne für 2020:
Es werden fortlaufend weitere Saumstrecken einbezogen. Die Streckenlänge liegt aktuell bei ca. 7, 7 km. Mit den durch die Projektsäume zu vernetzenden Flächen ergibt sich derzeit eine Fläche von ca. 9.500 m². Darüber hinaus laufen auch Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen NRW, um interessante Saumbereiche an klassifizierten Straßen in unser Projekt zu integrieren.
Bis Ende August läuft noch ein Fotowettbewerb zum Projekt. Die besten Bilder werden prämiert und mit den eingesendeten Bildern wird eine Ausstellung zum Projektthema im Rathaus gestaltet.
Neben den Magersäumen werden nun auch mesophile Säume in das Projekt einbezogen. Diese sind ebenfalls schützenswert und bieten vielen Insekten Nahrung.
Nach und nach werden auch geeignete kommunale Flächen und Plätze kartiert und in das Projekt „Artenreiche Säume“ integriert.
Es ist geplant, öffentliche Exkursionen zu den Saumbereichen durchzuführen. Dabei sollen den interessierten Teilnehmer*innen die Pflanzen- und Insektenarten an den Saumbereichen vorgestellt werden. Weil solche Veranstaltungen im Frühjahr aufgrund der Corona-Epidemie nicht möglich waren, soll das im Herbst nachgeholt werden.
Ebenfalls im Herbst ist ein öffentlicher Workshop zum Projekt „Bergisches Blütenmee(h)r“ gemeinsam mit der BAK in Engelskirchen vorgesehen. Auch dieser Workshop war im Frühjahr geplant und musste Corona bedingt ausfallen.
Artikel und Bilder zum Projekt sind als Dateien beigefügt.
Weitere Dateien (auch PDF-Dateien) haben wir auf Vorschlag von Herrn Mörchen in einer Cloud abgespeichert. Diese Dateien können unter folgendem Link aufgerufen werden:
https://eng.oberberg-cloud.de/s/Q76ifwVJPz0htWV
Mitglieder der Arbeitsgruppe „Artenreiche Säume“:
- Ingeborg Müller, Niederhof, Lehrerin an der Grundschule Schnellenbach, Umweltbildungsmanagerin und Initiatorin des Projektes!
- Andrea Rösch, Revierförsterin, Forstamt Bergisches Land
- Christine Wosnitza, Biologische Station Oberberg, Biologin
- Claudia Lösche, Bergische Agentur für Kulturlandschaft
- Carola Hoppen, Naturgarten Kürten
- Marianne Frielingsdorf, die bekannte „Kräuterfrau“ aus Lindlar
- Wilfried Bubenzer, Naturschützer, Engelskirchen
- Johannes Schuster, Bienenzuchtverein Engelskirchen und Umgebung
- Hjalmar Vollrath, Landschaftsgärtner, Engelskirchen
- Markus Polifka, NABU-Engelskirchen
- Christian Stiefelhagen, Engelskirchen
- Dr. Gero Karthaus, Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen
- Dr. Thomas Nonte, Gemeinde Engelskirchen, Klimaschutzmanager
- Michael Stockfisch, Gemeinde Engelskirchen, Umweltsachbearbeiter
Obstwiese an der Katholischen Grundschule in Loope:
Diese Aktion wurde von Herrn Stefan Odenthal initiiert. Herr Odenthal wohnt in der Nachbarschaft der Katholischen Grundschule in Loope und ist Baumpfleger von Beruf. Die Anpflanzung erfolgte im November 2019 unter Beteiligung der Schule und der Schulkinder. Auch der Bienenzuchtverein Engelskirchen ist mit seinem Vorsitzenden, Herrn Johannes Schuster, involviert. Herr Schuster ist Mitglied unserer Projektgruppe.
Gepflanzt wurden traditionelle Sorten von Pflaumen, Birnen und Äpfeln, die auch mit den Bedingungen im Bergischen Land klarkommen.
Die Schule wird diese Obstwiese in den Unterricht einbeziehen und auch den Bienenzuchtverein dazu in die Schule einladen. Geplant ist das Aufstellen von Bienenkörben und der Bau eines Insektenhotels. So erfahren die Schulkinder aus erster Hand viel über die Zusammenhänge von Obstblüte, Bestäubung und Obstertrag. Und obendrein gibt es dann noch den gemeinsam erwirtschafteten Honig!
Bilder zu der Pflanzaktion und der Pflanzplan sind beigefügt.
Das Bauerngartenstaudenbeet an der Grundschule Engelskirchen:
Die Anlage eines Staudenbeetes an der Grundschule Engelskirchen erfolgte im Frühjahr 2020 und ging auf eine Initiative der Schulhausmeister zurück. Diese störten sich, wie jeder andere auch, an dem dortigen Schotterbeet.
Und Bürgermeister Dr. Gero Karthaus nahm diese Idee als Biologe und Ökologe gerne auf. Er entwarf ein Pflanzschema, bestellte 360 traditionelle und heimische Bauerngartenstauden, die mit ihren offenen Blüten eine gute Nahrungsquelle für Insekten darstellen.
Die Pflanzung wurde dann von den Hausmeistern vorgenommen. Aufgrund der Corona-Epidemie konnten die Schüler*innen dabei nicht einbezogen werden.
Aber im neuen Schuljahr wird dieses Beet in den Unterricht einbezogen und kann den Schüler*innen vor Augen führen, wie wichtig Blumen mit offenen Blüten für Insekten sind.
Und weil dieses neue Beet direkt neben dem Geh und Radweg liegt, wird es auch für die Passanten ein schöner Anblick sein.
Auch zu diesem Projekt sind Bilder sowie die Artikel in Rundblick und auf der Homepage der Gemeinde beigefügt.
Projekte an der Grundschule Schnellenbach:
Frau Ingeborg Müller ist nicht nur Mitglied unserer Projektgruppe, sondern auch Lehrerin an der Grundschule in Schnellenbach und studierte Umweltbildungsmanagerin. Und Frau Müller hat an ihrer Schule verschiedene Projekte ins Leben gerufen. Es geht dabei um:
- Die Bergische Waldschule, die an der GS Schnellenbach angesiedelt ist.
- Die Bergische Waldschule wird von der Försterin Anne Kamp vom Regionalforstamt geleitet und in Kooperation mit der Grundschule Schnellenbach organisiert. Die Bergische Waldschule wurde vor kurzem sogar zertifiziert!
- Die Blühwiese auf dem Schulgelände, die von Schulkindern gepflegt wird.
- Den Bau eines Insektenhotels durch die Schulkinder, als Gemeinschaftsprojekt der Kooperationspartner.
All diese Projekte sind bzw. werden Bestandteil des Unterrichtes. Die Dateien zu den Projekten sind beigefügt.
Weitere Aktivitäten, die im Zusammenhang mit dem Projekt Artenreiche Säume stehen bzw. von Mitgliedern der Projektgruppe begleitet werden:
Wiederaufforstungsprojekte nach Sturmschäden und Borkenkäferkalamität an der Sekundarschule/Schulzentrum Walbach:
Unsere Revierförsterin, Frau Andrea Rösch, arbeitet seit einigen Jahren mit Projektgruppen verschiedener Jahrgangsstufen am Schulzentrum Walbach. Corona bedingt liegen die Arbeiten zurzeit auf Eis. Aber im neuen Schuljahr sollen die Projektgruppenarbeiten zur Wiederaufforstung wieder aufgenommen werden. Dabei wird ein Schwerpunkt die Anlage von Waldrändern sein, die mit ihrem besonderen Artenreichtum wichtige Lebensräume nicht nur für Insekten bieten.
Die Sekundarschule wird auch im Rahmen einer Projektarbeit von Schüler*innen bei der Pflege einer größeren Obstwiese in der Nähe des Ortes Bellingroth mitarbeiten. Diese Obstwiese wurde kürzlich von der Gemeinde Engelskirchen erworben, um deren Erhaltung und Pflege zu sichern aber auch um die Verwertung der Früchte voranzutreiben.
- Waldkindergarten in Schnellenbach:
Hier sind die Projektgruppenmitglieder Revierförsterin Frau Andrea Rösch und der Landschaftsgärtner Hjalmar Vollrath beratend und aktiv unterstützend tätig.
- Bergisches Blütenmee(h)r:
Dieses Projekt der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK) wird von unserem Projektgruppenmitglied Frau Claudia Lösche geleitet. Mit LEADER-Fördermitteln hat die BAK eine Samenmischung regionaler und mehrjährig wachsender Blütenpflanzen zusammengestellt und bietet diese Samen nun kostenlos für interessierte Gruppen und Bürger*innen an. Die Gemeinde Engelskirchen unterstützte dieses Projekt zu Beginn mit einem „Letter of Intent“. Im Frühjahr sollte in Engelskirchen ein Workshop mit der BAK für Heimat- und Verschönerungsvereine und Dorfgemeinschaften veranstaltet werden. Corona bedingt konnte der Workshop nicht durchgeführt werden. Dieser Workshop soll aber im Herbst 2020 nachgeholt werden. Die Gemeinde Engelskirchen hat 100 Stück der Samentüten des Bergischen Blütenmee(h)res erhalten und hält sie im Rathaus kostenlos zur Abholung bereit.
- Insekten- und Bienenlehrpfad: schon besprechen. Auch die Stiftung der Kreissparkasse Köln hat schon einen Teilbetrag zur Finanzierung des Projektes bewilligt.
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- Dieses Projekt hat sich der Bienenzuchtverein Engelskirchen und Umgebung e.V. für die nächsten 3 Jahre vorgenommen. Es ist beabsichtigt, innerhalb eines Rundkurses an attraktiven Wanderwegen im Bereich Ründeroth/Hollenberg durch Bau verschiedener Insektenhotels, Aufstellen verschiedener Bienenkästen in abgesperrten Arealen und durch Aufstellen verschiedener Hinweistafeln auf die Problematik des allgemeinen Insektensterbens hinzuweisen und Bürgern hilfreiche Verhaltens-Tipps zu geben. Mit der Gemeinde Engelskirchen konnte der Vorstand des Bienenzuchtvereines, mit dem Projektgruppenmitglied Johannes Schuster, die Idee
- Diese Aufzählung von weiteren Projekten, die das Thema Bienen- und Insektenschutz beinhalten, zeigt die weitreichende Vernetzung unseres Projektes und unserer Projektgruppe. Hierzu liegen natürlich noch keine Bilder oder andere Dateien vor.
Engelskirchen, den 21.07.2020
Ansprechpartner für die Projektgruppe:
Gemeinde Engelskirchen
Michael Stockfisch
Engels-Platz 4
51766 Engelskirchen
Telefon: 02263/83163
Mail: michael.stockfisch@engelskirchen.de
Standort
51766 EngelskirchenStandort
51766 EngelskirchenVorher- & Nachher-Bilder
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Gartenstrukturen
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Nachher-Bilder
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Anzahl der Projektbeteiligten
20
Quadratmeter
Ca. 9.500 m²
Fläche
9500 m²
Pflanzliste
Weil es um die Entwicklung der autochtonen Pflanzen an den Säumen geht, erfolgen keine Anpflanzungen und keine Ansaaten mit handelsüblichen Samenmischungen. Es wird Saatgut an den Projektsäumen gesammelt und auf anderen Freiflächen ausgebracht.
Informationen zur Gruppe
Der Startschuss für das Projekt fiel am 25.01.2018 durch einen Beschluss des Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Engelskirchen. Der Ausschuss hatte auf Initiative von Frau Ingeborg Müller diese Idee aufgegriffen. Daraufhin wurde eine Projektgruppe gebildet, die logistisch im Rathaus angesiedelt wurde. Diese Projektgruppe setzt sich zusammen aus interessierten und fachkundigen Bürger*innen, Vertreter*innen der Biologischen Station, der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft, des Regionalforstamtes, des Bienenzuchtvereins Engelskirchen, einem Landschaftsgärtner, dem Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen, der promovierter Biologe ist, dem Klimaschutzmanager und dem Umweltsachbearbeiter der Gemeinde Engelskirchen. Die Projektgruppe ist logistisch und organisatorisch an der Gemeindeverwaltung angedockt. Ansprechpartner ist dort der Umweltsachbearbeiter Michael Stockfisch.