Max und Franz und das Unken-Bienen-Eidechsenparadies

Nach dem letztjährigen Pflanzwettbewerb und der Preisverleihung in Berlin, waren unsere Kinder Max (damals 6) und Franz (damals 5) so begeistert, dass eigentlich kein Weg an der weiteren Umgestaltung unseres „Hortus graniti vivi – Garten des lebendigen Granitis“  vorbei führte: "Mama, wir müssen mindestens eine Käferkeller bauen oder noch etwas Besseres...".  Das Ziel stand also fest und sie haben gut aufgepasst und viel gelernt.
Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erzählten sie davon, dass manche Wildbienen bestimmte Blumen brauchen, sammelten Steine und noch mehr Totholz, weil das ja gut für Käfer ist. Auch im Dorf, im Kindergarten und in der Schule wussten bald alle genauestens Bescheid, was man für Wildbienen, Geckos (=Eidechsen) und Gelbbauchunken alles so braucht. Da bei so viel Überzeugungskraft kaum einer widerstehen kann, füllte sich das Materiallager und das Projekt konnte beginnen und diesmal sollte es also ein Mama-Söhne-Projekt werden. Es haben natürlich noch mehr Hände geholfen (vielen Dank an Papa, Opa, Oma, Onkel und Tante sowie diverse Landwirte in der Umgebung, die uns ihre Lesesteine frei Haus lieferten). Insgesamt wurden ca. 25 Tonnen Steine und 13 Kubikmeter  Rohsand verbaut. Die Lieferwege wurden bewusst kurz gehalten (alles im Umkreis von 2-10 km), auch wenn dadurch kein Lösssand verbaut werden konnte. Auch das Holz stammt aus dem Dorf. Die Bretter für die Hochbeete und die Zaunlatten wurden selbst geschnitten und gehobelt. Die folgenden Vorhaben wurden umgesetzt:

Herbst 2018:
1. Aufwertung  des Gartens durch 4000 Zwiebelpflanzen (Wildformen), damit bereits im Frühjahr die ersten Wildbienen ein Angebot finden
https://www.facebook.com/Hortus.graniti.vivi/videos/786389278405984/

2. Sal-Weide ersetzt eine Sternmagnolie

 https://www.facebook.com/Hortus.graniti.vivi/videos/2115091248545180/

3. Heimische Heckenpflanzung mit autochtoner Pimpernuss, Kornelkirsche, Faulbaum, Weißdorn sowie Jostabeere, Himbeere, Haferschlehe und Esskastanie (diese fiel aber 2019 dem Balkenmäher zum Opfer… wusste wohl, dass sie nicht heimisch ist)

4. Kleiner Unkenteich (als Motivationsteich nach der Preisverleihung in Berlin)

Frühjahr 2019

5. XXL-Eidechsenburg mit Eiablagemöglichkeiten und Wildblumen für Insekten sowie Totholz

6. Großer Unkenteich mit Sumpfbeet (eigentlich war ein Eidechsenkeller geplant, aber der lief voll Wasser)

7. Magerwiese

8. Nutzgarten mit Hochbeeten in Mischkultur -  ein Schwerpunkt sind verschiedenste alte Tomatensorten sowie Bohnen, Kürbisse, Kräuter, Fenchel, Kohlrabi, Artischocke, Paprika, verschiedene Basilikumsorten ...

9. mehrere Steinpyramiden

10. Nachtfalterpflanzen, damit sich unsere Fledermäuse noch wohler fühlen. Das Christkind hat 3 Fledermauskästen und 4 Mauerseglerkästen gebaut, die seit März am Stadl hängen

Facebookseite: https://www.facebook.com/Hortus.graniti.vivi/

Video zu Beitrag

Vorher- & Nachher-Bilder

Wer braucht so viel Rasen vor dem Haus?

Vor dem Haus soll die Hotspotzone erweitert werden.

Steine kann man nie genug haben ...

… doch leider liegen sie noch an der falschen Stelle.

... man kann ja versuchen, die Steine zu spalten... Betonung auf VERSUCHEN :-)

… Fazit nach mehreren Stunden und vielen verschiedenen Versuchen ... wir brauchen einen Bagger!

Gelbe Skapiose

Nach Merxmüller (1977) nicht indigen, in Ostbayern bei Cham aber seit Sendtner (1860) beobachtet (hier zumindest eingebürgert). 2015 fast verschwunden, wurde das Saatgut der letzten gelben Skapiose vermehrt, um sie zu erhalten. Dementsprechend wert- und ehrenvoll ist dieses Geschenk.

Aktions-Bilder

Gehölzpflanzung und Zwiebelpflanzung

Im Herbst wurden gebietsheimische Gehölze (Salweide, Pipernuss, Kornelkirsche, Faulbaum, Weißdorn) sowie Haferschlehe & Jostabeere gepflanzt. Außerdem wurden 4000 Zwiebeln gesteckt.

Das Frühjahr kommt und mit ihm der Bagger...

Die Grasnarbe wurde für die Eidechsenburg und die Magerwiese entfernt. Der Oberboden dient später als Füllung für die Hochbeete.

20 Tonnen Steine wechseln den Platz

Die großen Steine wechseln den Platz... hier soll das Eidechsenparadies entstehen. Max und Franz graben den Eidechsenkeller.

Die Grobstruktur entsteht

Nun heißt es steinerücken … mit Muskelkraft.

Eidechesenkeller war wohl keine gute Idee

Das Wasser im Eidechsenkeller wird nicht weniger ... Planänderung: Unkenteich.

Unkenteich gestalten

Gelbbauchunken kommen in der Nähe vor und sollen im Idealfall einwandern. Sie brauchen flache Teiche, die austrocknen können. Das Loch wurde also zum Teil aufgefüllt und die Ränder abgeflacht.

Wasser MARSCH

Der Teich ist ca. 40 cm tief.

Sumpfbeet

Da noch Folie übrig ist, entsteht spontan ein Sumpfbeet.

Verdiente Pause

Schokolade ist die beste Belohnung.

Füllung der Eidechsenburg

Lesesteine dienen als Füllung der Eidechsenburg. Diese speichert Wärme und dient als Versteck. Über die Lesesteine kommt Rohsand. Dort können die Eier abgelegt und von der Sonne ausgebrütet werden.

Magerwiese

Auf der Magerwiese wurden 20-25 cm Rohsand verteilt, darauf kommt etwas unkrautfreier Kompost.

Feinarbeit

Der Kompost wird oberflächlich eingearbeitet. Dann wird gesät (Mager-Sandrasen von Rieger Hofmann)

Und wieder Wasser MARSCH

Endlich darf Franz wieder spritzen.

Bauerngarten mit Hochbeeten

Hochbeete aus Fichtenholzbrettern sind vielleicht nicht so langlebig, aber dafür regional. Als Schutz dient eine Noppenfolie. Befüllt werden die Hochbeete mit Astschnitt und den Grassoden.

Nachtfalterbeet

Der Erdhaufen mit den Grassoden ist verschwunden, hier werden bald Pflanzen für Nachtfalter wachsen.

Nachher-Bilder

Die ersten Frühlingsboten

Zwiebelpflanzen und Salweide sind für die Insekten besonders wertvoll und werden dementsprechend gerne besucht.

Luftbild

Die Neuanlage von oben.

Unkenteich

Der Unkenteich ist bezugsfertig und auch für viele Vögel und Insekten ein Paradies.

Eidechsenburg in voller Blüte

Die Einjährigen entfalten ihre Pracht. Nächstes Jahr werden sich andere Arten durchsetzen.

Buschnelke

Eine weitere regionale Besonderheit, die Buschnelke (Dianthus seguieri Vill), findet ihren Platz in der Eidechsenburg. Sie gilt in Deutschland als stark gefährdet.

Gelbe Sakpiose

Die Mutterpflanzen blühen zum ersten Mal im neuen Zuhause.

Magerwiese im Juli

Trotz Hitze halten die Blumen stand.

Bodennister

Der Sand scheint zu gefallen.

Bauerngarten

Der Bauerngarten nutzt nicht nur den Menschen, sondern auch den Tieren. Die Raupen von diversen Schmetterlingen dürfen sich satt fresse, Hummeln und Bienen lieben blühendes Gemüse und die Blumen. Der Meerrettich wächst im Gang und der Zaun dient als Rankhilfe und hält Rehe fern.

Nachtfalterbeet

Der verunkrautetete Boden bringt leider im Nachtfalterbeet auch einige Beikräuter zu tage. Dieser Aufwuchs wird immer wieder entfernt, damit sich die Nachtfalterpflanzen durchsetzen können.

Nachher-Bilder

Totholzskulptur gefüllt mit Holzresten und Sägespänen vom Zaun und Hochbeetbau für Käfer und Co.

Totholz stehend. Gesammelt von Max.

Ein Wagen Feldsteine - kein Problem.

Noch eine Pyramide mit Versteckmöglichkeiten.

Immer noch Steine da.

Kleiner Unkenteich.

Auch der Unkenteich wird mit Totholz ergänzt.

Beobachtungsbank/-stamm mit Nutzen.

Trockenmauer an der Südseite der Eidechsenburg.

3 Doppelhaushälften für Mauersegler - bei so vielen Insekten sollten sie sich hoffentlich wohl fühlen. Bisher ist ein Star eingezogen. Auch für die Fledermäuse wurden an drei Seiten der Scheune Kästen angebracht.