Interkultureller Garten für Menschen und Bienen

Im Frühjahr 2018 noch eine leere Grünfläche, Baulagerplatz und Parkplatz. Jetzt, 2019, hat sich das Grundstück in einen Gemeinschaftsgarten verwandelt. Bei den bisherigen Pflanzungen und Planungen haben wir auch Bienen (und Schmetterlinge und Vögel und ...) mit bedacht.

Geplant war folgendes:

• Einsaat eines Blühstreifens ca. 1,5 x 25 m
• Bepflanzung und Einsaat des Gründachs unseres Pavillons
• Bau einer Nisthilfe
• Anlage von Offenboden-Bereich, Lesesteinhaufen
• Anlage eines insektenfreundlichen Staudenbeetes
• Bewusstes Zulassen von Spontanvegetation in einem Gartenbereich

Bereits im letzen Jahr geschehen:

• November 2018: Pflanz-Aktion von 6 Obstbäumen und über 30 Gehölzen, davon 20 mit Hinblick auf Bienenweide ausgewählt (die restlichen Obstgehölze sowieso)
• Vorbereitung des Bodens (Mutterboden aufgebracht, z.T. Gründüngung, die aber aufgrund der Trockenheit kaum auflief)

Aktionen 2019:

• Bepflanzung des Pavillons
• Anlage eines Blühstreifens
• Anlage von Staudenbeeten
• Allgemein: Entwicklung eines Gartens, Anlage vieler Beete mit Gemüse und Blumen

Was wir nicht geschafft haben:

• Bau einer Insekten-Nisthilfe: dies soll mit guter Vorbereitung und fachlicher Begleitung im Winter passieren
• Speziell Offenboden anlegen - das war aber auch nicht nötig, auf unserer Ruderalfläche blieben größere Flecken vegetationslos (Bienen konnten wir dort allerdings nicht beobachten)
• Im Herbst wollen wir ein größeres Steingarten-Kräuterbeet mit Lesesteinen, evtl. kleinerer Trockenmauer anlegen und im nächsten Frühjjahr bepflanzen

Fazit

Aufgrund der Trockenheit (und der bisher fehlenden Möglichkeit regelmäßig zu wässern) und des eher schlechten Bodens war der Blühstreifen leider eine Enttäuschung. Bestandsbildend waren Weißer Gänsefuß (mickrig) und z.T. Borstenhirse. Von den Blumen kamen nur einige Kornblumen, wenige Ringelblumen, Blauer Lein und ein kleiner gelber Kreuzblütler. Stellenweise konnte sich Phacelia behaupten. Auch einige wenige Rosetten von Malven oder Stockrosen habe ich entdeckt. Wir werden wohl nächstes Jahr noch einmal nachsäen, nachdem wir etwas Kompost einarbeiten...

Das Gründach des Pavillons wird in den nächsten Jahren erst so richtig zur Geltung kommen. Die meisten Pflänzlein sind angewachsen und werden das Dach sicherlich nach und nach erobern - und mit ihren Blüten den Wildbienen zur Verfügung stehen.

Das Staudenbeet und einzelne angeplanzte Stauden sind fast alle angewachsen und wir sind gespannt, wie sie sich dauerhaft etablieren,

Für Bienen und Hummeln am erfolgreichsten war unsere knapp 150 m² große Ruderalfläche. Besonders als der Natternkopf im Juni in voller Blüte stand, herrschte ein dauerhaften Summen und Brummen dort vor. Diese Fläche werden wir so belassen und einen Teil im Herbst, den anderen im Frühjahr "abräumen". Wir sind gespannt, wie sie sich weiter entwickelt.

Alle Gehölze, die im Winter 2018 angepflanzt wurden, sind gut angewachsen. Bis diese als Nahrungspflanzen dienen können, wird aber wohl noch etwas Zeit vergehen. Zumindest die Obstgehölze werden aber sicherlich 2020 schon ordentlich blühen.

Wir finden, das Gartenprojekt hat sich im ersten richtigen Garten(Halb)jahr ziemlich gut entwickelt - und es wird weiter gehen und noch grüner und bunter werden.

Vorher- & Nachher-Bilder

Winter 2017/2018

Bevor es losging: Die Fläche eines abgerissenen Wohnblocks wird als "Grünfläche" und Parkplatz genutzt.

Mai 2018

Unser Verein hat die Fläche als Gartenland gepachtet, eingezäunt und die Hälfte mit Mutterboden etwas aufgewertet. An diesem Punkt war eigentlich geplant, die komplette hintere Hälfte mit Lupine, Klee und Phacelia einzusäen. Wir wollten nur auf Regen warten... und wir warteten und warteten...

Aktions-Bilder

November 2018: Baumpflanzaktion

An einem kalten Novembertag haben wir 6 Obstbäume und über 30 Sträucher gepflanzt. Mitgeholfen haben 10 Erwachsene und 10 Kinder.

April 2019: Bepflanzung des Pavillons

Das Dach unseres Gemeinschafts-Pavillons wird mit Sedum-Sprossen bepflanzt. Etwas 250 kleine Pflänzchen werden in das Spezial-Substrat gesetzt.

Mai 2019: Anlage eines Blühstreifens

Vorbereitung des 25 m langen Blühstreifens am Zaun

Nachher-Bilder

Wildobsthecke nach der Pflanzung

Die zukünftige Wildobsthecke mit Felsenbirne, Kornellkirsche, Sauerkirsche, Holunder, Apfelbeere, Johannisbeere, Schlehe und Feld-Ahorn nach der Pflanzung (November 2018)

Gründach

Das frisch bepflanzte Dach des Pavillons mit verschiedenen Sedum-Arten (Fetthennen) (April 2019).

Gründach im Juli

Der größte Teil der Sedum-Sprossen ist angwachsen und wird das Dach nach und nach erobern.

Der Garten im Mai

Der gesamte Garten von oben, bevor die Vegetation richtig loslegt

Blühstreifen vor der Einsaat

Auf den Blühstreifen haben wir die Mischung "Blühende Landschaft" von Rieger-Hofmann eingesät.

Blühstreifen

Der Blüstreifen ist leider nur spärlich aufgelaufen. Es war einfach zu trocken. Hier sieht es immerhin etwas bunt aus - und Hummeln stehen auf Phacelia :-)

Brachfläche Anfang Mai

2018 hatten wir auf einem großen Teil der Fläche Lupine, Inkarnatklee und Phacelia gesät. Durch den trockenen Sommer mit mäßigem Erfolg. Jetzt 2019 läuft der Inkarnat-Klee zu Hochform auf. Überall, wo keine Beete angelegt, lassen wir ihn bewusst stehen.

Brachfläche Anfang Juni

Auf der Ruderalfläche dominiert im Mai der Gewöhnliche Natternkopf und zieht unzählige Bienen und Hummeln an. Begleitend u.a. Mohn, Margerite, Färberkamille. (Das braune sind die Samenstände des Inkarnat-Klees

Bienenfreundliches Staudenbeet im Juli

Jetzt blühen Königskerze und Färber-Kamille. Katzenminze steht in den Startlöchern

Bienenfreundliche Staudengruppe

Mädchenauge und Oregano locken aktuell vor allem Hummeln. Fette Henne kommt demnächst, Frauenmantel und Johanniskraut sind schon durch.

Nachher-Bilder

Feldsteinhaufen (sobald wir noch mehr Feldsteine bekommen, soll eine Kräuterbeet mit Trockenmauer entstehen)