Insektenfreundliche Bepflanzung im Hunsrück

Fast täglich liest oder hört man vom Insektensterben. Da müssen wir doch was machen. Wir alle können etwas tun. Also habe ich mit dem Imker Manfred Roos begonnen, in der Freizeit naturnahe Projekte umzusetzen. Nach und nach kamen weitere interessierte Menschen hinzu und natürlich auch unsere Landfrauen.

Ab April 2019 wurden  dann an verschiedenen Plätzen im Dorf einige Projekte umsetzt.  Ein großes Hangstück wurde von einer Monokultur Fichten befreit und mit Pflanzen wie der durchwachsenen Silphie zur Hangbefestigung und u.a. mit insektenfreundlichen Stauden wie Beinwell, Natternkopf, Ysop, Quendel, weißem Steinklee bepflanzt.  Am alten Friedhof entstand ein pflegeleichter & Insektenfreundlicher Sedumgarten. In der unmittelbaren Umgebung bleiben große Mengen an Brennnesseln stehen und werden nicht von den Gemeindearbeitern gemulcht. Hier siedeln sich sehr viele große Weinbergschnecken an. Unzählige Raupen sind fleißig am fressen und hoffentlich schlüpfen viele Schmetterlinge. Ein mit Rasen begrüntes Verkehrsdreieck wurde umgebrochen und mit einer Samenmischung der Sorte bunter Saum, von Rieger Hofmann eingesät. Landfrauen und Kinder bastelten lustige Vogelscheuchen zur Dekoration für diese Fläche. Der Imker Manfred Roos baute hölzerne Beetumrandungen in Wabenform, passend zum Thema. Diese wurde mit insektenfreundlichen einheimischen Wildkräutern bepflanzt.

In unseren Vorträgen informieren wir zum Thema Insektenfreundliche Bepflanzung von Garten, Balkon, Garten und Friedhof mit einheimischen Wildpflanzen, zeigen den Unterschied zwischen Honigbiene / Wildbiene auf, vergleichen gefüllte und ungefüllte Blütenpflanzen.  Einmal im Jahr verteilen wir gegen eine kleine Spende Pflanzen der Staude durchwachsene Silphie. 2019 wurden aktuell über 600 Pflänzchen hiervon  verteilt.

Vorher- & Nachher-Bilder

Info Schilder

Selbst gestaltete Schilder werden aufgestellt. Folien auf Blech gezogen und das Ganze auf Schwadenholz geschraubt

Brennnesselfeld und Schneckenrückzugsgebiet

Dieses große Brennnesselfeld wird erst im Herbst gemulcht. Ein Lebensraum für mehr als 50 Schmetterlingsarten im Raupenstadium! Im unteren feuchten Bereich, findet sich ein Habitat für sehr viele große Weinbergschnecken.

Feldlerchenfenster

Die beiden ortsansässigen jungen Landwirte legen Lerchenfenster an

Natternkopfweide

Entgegen dem weitverbreitetem Mäh- Wahn, alles was irgendwie grün ausschaut, direkt abzumähen, wächst hier der selten gewordene Natternkopf, ein Habitat für die vom Aussterben bedrohte Wildbiene Osmia Adunca (Natternkopfbiene). Sie braucht diese spezielle Pflanze, sonst stirbt sie aus.

Aktions-Bilder

Begrünung eines Verkehrsdreiecks vorher

Die innere Rasenfläche der Verkehrsinsel wurde umgebrochen und gemulcht, Sand eingearbeitet und von Imker Roos mit einer Samenmischung von Rieger Hofmann eingesät.

Begrünung eines Verkehrsdreiecks vorher

Es wächst und gedeiht unter der Aufsicht einer gruseligen Vogelscheuche.

Anlage von Wabenbeeten vorher

auf einer Rasenfläche zwischen Spielplatz und Bushaltestelle wurden des Imkers Wabenbeete angelegt, mit Erde/Sand gefüllt und unter der Ägide von Gartenarchitektin Bianca Schulze Veltrup mit zig insektenfreundlichen, einheimischen Wildstauden bepflanzt.

Anlage von Wabenbeeten nachher

Durch Einarbeitung von Sand wird der Wuchs von ungewünschten Pflanzen auf fast 100 % reduziert, Feuchtigkeit wird länger gespeichert und Sandbienen sind auch schon eingezogen.

Wabenbeet aktuell

Es brummt und summt. Eltern mit Kindern bleiben stehen, informieren sich und freuen sich an der Farbvielfalt. Das Umfeld der Bushaltestelle wurde wunderbar aufgewertet.

Wider dem Mähroboter

Zusammen mit Gartenbauarchitekten prangern wir das exzessive Mähen von Grünflächen an. Es gibt etwa 17 Mio. Privatgärten und jeder kann etwas tun. Es lohnt sich, kleine wilde Ecken stehen zu lassen und beim Kauf auf den wichtigen Unterschied gefüllte/ungefüllte Blütenpflanzen zu achten.

Vielfalt im Garten

Eine wunderbare Kombination von verschiedenen Habitaten.

die durchwachsene Silphie im privaten Garten

Eine traumhafte Insektenweide, bietet Nahrung bis in den September hinein. Garantiert ungefüllte Blütenpflanzen.

Nachher-Bilder

Verdichtete Lehmfläche am alten Friedhof vorher

was soll man mit dieser Fläche anfangen, ohne mit großem Aufwand etwas zu bewegen?

Verdichtete Lehmfläche am alten Friedhof nachher

Dank der Sedumspende unser Gartenfee Heike Boomgarden, haben wir hier eine optimale Insektenfreundliche Lösung für diese verdichtete Fläche gefunden. Es wird!

Anlage eines Insekten Hotels

Leider sind unzählige im Handel angebotene Insektenhotels für Wildbienen wertlos. Wir orientieren uns an den Vorgaben von NABU Experten Bee's Inn: Wildbienenhotel-Gründer*innen