Fleißiges Bienchen

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200 m²

Privatgärten groß (ab 500 m²)

Niedersachsen, 31840 Hessisch Oldendorf

Fleißiges Bienchen (3 Personen)

Wir sind eine dreiköpfige Familie mit großem Herz für Natur und Tiere – und seit zwei Jahren stolze Gartenbesitzer. Seitdem gestalten wir unser Grundstück Stück für Stück naturnah um: Aktuell haben wir rund 200 m² unserer etwa 1700 m² großen Fläche bienen- und tierfreundlich umgestaltet. Unser Projekt trägt den Namen „Fleißiges Bienchen“, der für unseren Sohnemann steht, der mit viel Freude im Garten mit anpackt.

Neu angelegte Beete mit heimischen Pflanzen
Wir haben sechs neue Beete angelegt – mit Pflanzen wie Wilder Möhre, Flockenblumen, Malven, Fetthenne und weiteren insektenfreundlichen Stauden. Zwei Beete liegen im halbschattig-feuchten Bereich, im Hochbeet wachsen essbare Blüten wie Borretsch, im Hügelbeet darf es wuchern. Dazu kommen Wieseninseln mit viel Klee, eine wilde Wiese am Teich, eine Kräuterecke und verschiedene Beerensträucher. Wir haben uns zu Pflanzen und Standorten informiert, aber vieles ist auch durch praktisches Ausprobieren entstanden.

Tierfreundliche Gartenstrukturen
Für Lebensräume sorgen mehrere Totholzhaufen, besonders entlang eines waldähnlichen Gartenstreifens. Es gibt gebohrte Holzstämme als Nisthilfen, einen Steinhaufen, einen Teich mit 500 Litern, Vogeltränken und einen selbst gebauten Nistkasten. Viele der Materialien stammen aus dem Garten selbst oder bekamen mit etwas Kreativität ein neues Leben – ganz wie unser Sohn in Paw-Patrol-Manier zu sagen pflegt: „Nichts verschwenden, wieder verwenden!“ Zahlreiche Tiere haben sich angesiedelt – darunter Frösche, Molche, Kröten, Igel, Blindschleichen, Nashornkäfer, Eichhörnchen und viele Vogelarten wie Specht, Grünfink oder Bluthänfling. Über unsere Wildtierkamera konnten wir viele dieser Begegnungen festhalten und mit anderen teilen.

Wissen teilen und Begeisterung weitergeben
Teil unserer Informationsarbeit ist ein selbst produziertes YouTube-Video „Fleißiges Bienchen“ (Link s. u.), in dem unser Sohn in Däumlingsgröße auf einer Biene durch den Garten fliegt – begleitet von einem selbst geschriebenen Lied. Außerdem haben wir eine Gartenexkursion für einen Deutschlern-Kurs angeboten – dabei wurde Umweltschutz ganz nebenbei zum Thema. Auch über Gespräche mit Nachbarn, Social Media und persönliche Empfehlungen geben wir unsere Erfahrungen gern weiter.

Was unser Projekt besonders macht
Besonders an unserem Gartenprojekt ist die aktive Einbindung unseres Kindes. Gemeinsam wird gebuddelt, gegossen, gebaut – und dabei spielerisch Wissen über Artenvielfalt, Lebensräume und den Kreislauf der Natur vermittelt. Zwischen dem etwa 50 Meter langen Totholzstreifen, bunten Beeten und wiesenähnlich belassenen Raseninseln ist der neu angelegte Gartenteich mit seiner naturnah gestalteten Umgebung unser absolutes Highlight. Einzigartig macht das Projekt zudem unser selbst gestaltetes Video.

Wir freuen uns über jedes Summen, Rascheln und Zwitschern – und darüber, dass unser Projekt andere inspirieren kann, ihren Garten ein Stück naturnäher zu gestalten.

Über unsere Gruppe

Hinter unserem Gartenprojekt stehen wir als Familie: Mama, Papa und unser fünfjähriger Sohn. Vater Timon arbeitet im Büro, Mutter Anna ist mit Kindern tätig und als Autorin aktiv, unser Sohn besucht den Kindergarten – und alle drei genießen den Garten als Ort für Ausgleich und gemeinsame Erlebnisse. Vor zwei Jahren haben wir uns den Traum vom eigenen Haus mit Garten erfüllt. Seitdem gestalten wir unser Stückchen Erde naturnah und insektenfreundlich – mit viel Herzblut, Kreativität und dem Wunsch, Lebensräume zu erhalten. Das Thema Insektenschutz begleitet uns schon länger. Noch vor dem eigenen Garten haben wir ein Wildbienenprojekt auf einem Gemeindegelände initiiert und weitere öffentliche Flächen medial unterstützt. Über lokale Initiativen und persönliche Gespräche sind wir mit vielen Gleichgesinnten in Kontakt gekommen. Der Austausch und das gegenseitige Anspornen waren für uns sehr inspirierend. Besonders freuen wir uns, dass unsere Stadt Hessisch Oldendorf mit der Initiative „HO blüht auf“ ein Zeichen für Artenvielfalt setzt – und seine Bürgerinnen und Bürger mit kostenfreien Samenmischungen unterstützt.

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Vorher- & Nachher-Bilder

Pflanzen & Beete (Jurykriterium)

Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)

Aktionen: Wissen & Begeisterung weitergeben (Jurykriterium)

Plan zur Gartenpflege

Wir arbeiten als Familie gemeinsam im Garten. Unser Ansatz: Einfach ausprobieren. Beim Experimentieren mit verschiedenen Pflanzen, Strukturen und Standorten sammeln wir wertvolle Erfahrungen und entwickeln unseren Garten Stück für Stück weiter. Wichtig ist uns auch die Wiederverwertung: Altes Totholz wird zu neuen Lebensräumen, geschenkte Steine erhalten eine neue Funktion, und heimische Sträucher oder Bäume, die bereits im Garten wachsen, werden sinnvoll ergänzt. Im Frühjahr säen wir Wildblumen aus und setzen neue Pflanzen. Im Sommer gießen wir punktuell mit gesammeltem Regenwasser. Im Herbst wird zurückgeschnitten, im Winter bleibt vieles stehen – als Unterschlupf für Insekten und Kleintiere. Ein Teil des Rasens wird regelmäßig gemäht, andere Bereiche bleiben bewusst unberührt oder werden nur zweimal jährlich gemäht. So entstehen artenreiche Wieseninseln, die Lebensraum und Nahrung bieten.

Pflanzliste

Pflanzliste – NaturaDB

Jubelbilder