Durch die Umgestaltung des Eingangs des Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde Lobberich bot sich die wunderbare Gelegenheit, den Besuchern das Thema naturnahes Gärtnern näherzubringen.
Die Ziele waren:
Möglichst heimische Bepflanzung
Pflegeleicht
Repräsentativ
Nachhaltig
Kindgerecht
Vielfältige Lebensräume für Insekten, die auch für Anfänger nachbaubar sind, zum Beispiel auf Balkonen
Kräuter und Gemüse für die Küche
Bezug zur Kirche
Schnell war die Idee geboren, den Fisch (Ichtys) als wichtiges Symbol des Glaubens als gestaltendes Element in den Vordergrund zu stellen. Er gliedert auch die Bereiche in verschiedene Module und Zonen.
Zusätzlich wurden bei der Planung und Umsetzung auch ressourcenschonende Aspekte berücksichtigt, zum Beispiel durch Upcycling und den Einsatz von Ollas und Mulch.
Ziel war es auch, den Menschen Lust auf die nächsten Projekte zu machen und Berührungsängste zu nehmen und über Missverständnisse aufzuklären.
Über unsere Gruppe
• Pfarrerin Elke Langer als Auftraggeberin und Entscheiderin
• Sarah Beck – Hortus Miraculina
• Monika Gerhardt – Mitglied im NaturGarten e.V.
• Weitere Helfer, die nicht namentlich genannt werden möchten
Der alte Eingangsbereich war mit einer Übergangslösung bepflanzt. Diese bestand aus Neophyten.
Auf dem Weg zum neuen Eingangsbereich
Die Trockenmauer wurde aus den zuvor entfernten Pflastersteinen aufgebaut.
Nach der Fertigstellung
Natürlich wussten wir, daß der Zeitpunkt dieses Beet aufzubauen alles andere als ideal war. Nun sind wir stolz darauf, daß es geklappt hat.
Pflanzen & Beete (Jurykriterium)
Bodenaufbau
In das Beet wurden mehrere Heuschichten eingebaut. Das Heu dient als Wasserspeicher und es beugt der Verdichtung des Bodens vor. Der Luft und Wasseraustausch wird dadurch verbessert. Es dient auch der Bodenverbesserung.
Mit Leidenschaft und Herz
Diese beiden wunderbaren Menschen haben mit ihrem Einsatz und ihrem handwerklichen Geschick die Umsetzung des Schichtsystems erst möglich gemacht.
Erde
Die Erde ist eine spezielle Mischung, die bei der Planung erarbeitet wurde. Abgestimmt auf Standort und die Kombination mit Heu. Sie besteht aus Kompost mit etwas Holzanteil und dem hier typischen Lehmsandgemisch.
Fast fertig für die ersten Pflanzen
Der Fisch perfekt in der Waage. Das Beet gefüllt. Alle Frauen zufrieden. Da kann Mann stolz drauf sein.
Plan
Der Lageplan zeigt die einzelnen Bereiche und Nisthilfen. Wir waren erstaunt, wie viel Möglichkeiten eine so kleine Fläche bietet.
Küchenkräuter und Gemüse
Ein wichtiger Aspekt – gerade auch für die Kinder – war zu zeigen, wo unser Gemüse herkommt. Wir haben darauf geachtet, Mischkulturen zu pflanzen, um eine möglichst große Vielfalt zu präsentieren. Zusätzlich sind alle Pflanzen auch für kleine Flächen auf Balkone geeignet.
Sumpfbeet
Das Sumpfbeet wurde mit heimischen Pflanzen wie Froschlöffel, Mädesüß oder auch heimischen Schwertlilien und Binsen bepflanzt. Da es schwierig ist, Insektentränken kindersicher einzubauen, war dies eine gute Alternative, um den Insekten eine Möglichkeit zur Wasseraufnahme zu ermöglichen.
Sonnenstauden
Der Bereich mit Sonnenstauden bekommt die meiste Sonne ab. Dieser Teil des Beetes ist der trockenste. Hier wurden Pflanzen angesiedelt und gesät, die mit Trockenheit sehr gut zurechtkommen.
Gehölze
Gehölze sind ein wichtiger Teil im Konzept. Sie bieten Schatten, sind Schutz und Lebensraum. Beerensträucher sind natürlich auch eine weitere Möglichkeit, Kinder und Erwachsene zu begeistern indem sie Beeren kosten dürfen.
Die Kornelkirsche ist zudem ein Frühblüher.
Blumenwiese
In der Blumenwiese werden viele der ausgebrachten Samen noch aufgehen und für Farbenpracht sorgen.
Ollas
Die Ollas ermöglichen eine schonende Bewässerung vor allem in Hitzeperioden.
Steinflosse
Kleiner Steingarten mit Sedum und Sempervivum.
Dies ist ein besonders pflegeleichter Bereich, der auch Lebensraum für Insekten bietet. Zwischen den Steinen können viele Lebewesen ein Zuhause finden.
Tierfreundliche Gartenstrukturen (Jurykriterium)
Sumpfbeet
Sumpfbeete sind eine schöne Möglichkeit, das Element Wasser mit ins Spiel zu bringen. Insekten können sich mit Wasser versorgen.
Auch können mehr Arten, wie Libellen angelockt werden.
Schwebfliege auf Froschlöffel
Wenn der Froschlöffel blüht, sieht das immer wieder interessant aus. Und auch die Insekten besuchen ihn gerne.
Brummender Ehrenpreis
Tiere pflanzen – hier kam die erste Hummel bereits als der Ehrenpreis noch im Topf stand.
Käferkeller
Unser Käferkeller ist zwar klein, aber funktioniert und wird genutzt. Auch kleine Lebensräume bieten einer Vielzahl von Insekten Lebensraum.
Totholz
Totholz ist nicht nur dekorativ, sondern bietet auch vielen Lebewesen Nahrung und Heimat. Zusätzlich kann man an Totholz viele natürliche Prozesse veranschaulichen und erklären.
Niströhren
Unsere Niströhren bestehen aus Hohlstengeln von heimischen Pflanzen. Wir haben uns bewusst gegen sogenannte „Insektenhotels“ entschieden. Unsere Niströhren sind als natürliches Element eingebaut und es macht Spaß zu schauen, ob sie schon bewohnt sind.
Trockenmauer
Eine Trockenmauer bietet bestimmten heimischen Pflanzen den richtigen Standort und Verstecke für Insekten. Wir haben zusätzlich Baumaterial für Insekten in die Lücken eingearbeitet (Lehm- Sandgemisch). Die Lücken bieten auch unterirdisch die Möglichkeit zum Austausch von Bodenleben.
Mit viel Spaß und guter Laune ist die Arbeit leichter. Beide Herren haben dem Projekt Spaß, Freude und Muskelkraft geschenkt.
Häschen in der Grube
Sooo gemütlich…
Sarah
Sarah ist die Seele vom Beet. Sie hat es geplant, gepflanzt, gepflegt und immer mit viel Freude die zahlreichen Fragen beantwortet.
Zeit für Kinder
Während der ganzen Umsetzung haben unsere Jüngsten mitgeholfen. Gepflanzt, Ollas nachgefüllt und uns Löcher in den Bauch gefragt. Und nicht nur die Kinder. Allgemein ist es uns wichtig, Zeit für Fragen zu haben, Zeit für Austausch, Zeit für die Menschen. Aber die Jüngsten sind unsere besten Helfer.
Neue Pflanzen sind da
Viele der Pflanzen konnten wir aus Eigenbeständen nehmen. Aber einiges musste auch zugekauft werden. Alle haben sich riesig über die Pflanzen, die wir ganz in der Nähe kaufen konnten, gefreut.
Gießen
Später wird man kaum noch gießen müssen. Aber in der ersten Zeit und vor allem direkt nach dem Einsetzten der Pflanzen, ist dies natürlich notwendig.
Unsere Pfarrerin
Unsere Pfarrerin, die jede verrückte Idee mitgemacht oder selbst beigesteuert hat. Sie hat uns vertraut und freie Hand gelassen. Immer wieder hat sie uns ermutigt. Sie war bei allen Schritten mit von der Partie.
Dokumentation
Jeder Schritt wurde dokumentiert. Das Bildmaterial findet sich nicht nur hier, sondern wurde auch für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet. Es braucht nicht nur leidenschaftliche Menschen, die Hand am Beet anlegen. Sondern auch Menschen, die Flyer erstellen, Nerven beruhigen und Pflanzen besorgen.
Ehrenamt Meile
Auf der Ehrenamt Meile haben wir das Prinzip eines Naturgartens sowie weitere Projekte, wie beispielsweise die Bepflanzung von Balkonen, gezeigt und neue Mitglieder für die Umweltgruppe gesucht.
Auch durften wir unserem Bürgermeister unsere Aktionen und Pläne kurz erläutern.
Naturgarten
Wir erläutern das Prinzip eines Naturgartens.
Was wollen wir in Zukunft tun?
Übersicht über weitere geplante Aktionen der Umweltgruppe
Wer hat Lust, dabei zu sein?
Wir suchen weitere Mitglieder für die Umweltgruppe.
Wo Glaube blüht und Bienen summen.
Am Grillfest der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen der Gemeinde haben wir über den Titel des Beetes abgestimmt. Die Vielzahl der Vorschläge machte es nicht leicht, doch waren alle zufrieden mit der getroffenen Auswahl.
Präsentation
Die Pfarrerin zeigt allen mit viel freude das neue Beet und kündigt die Erläuterungen von Sarah an.
Kleine Einführung
Alle hören gespannt, was so alles in dem Beet zu finden ist.
Am folgenden Sonntag hatten die Gemeindemitglieder im Anschluss an den Gottesdienst die Gelegenheit Fragen zu stellen. Auch dort gab es noch viele interessante Einzelgespräche.
Dirigentin
Die Dirigentin vor ihrem blühenden Pflanzenorchester
Ernten und erleben
Die Kinder sind immer wieder begeistert, was es hier alles zu entdecken und zu ernten gibt.
Beschreibung des Beetes
Hier beschreiben wir, was wir mit dem Beet erreichen wollen.
Wildblumenwiese und Tockenmauer
Hier werden die Wildblumenwiese und die Tockenmauer beschrieben.
Nisthilfen und Totholz
Immer wieder sind die Menschen erstaunt, mit welch einfachen Mitteln wir den Insekten helfen können. Dazu wollen wir anregen.
Küchenkräuter und Gemüse
Wir beschreiben, weshalb uns dieser Teil des Beetes besonders wichtig ist.
Sumpfbeet für Gehölze
Wir wollen zeigen, dass beide Lebensräume auch auf kleiner Fläche realisierbar sind.
Pflegeleicht und nachhaltig – Wie geht es weiter?
Hier gehen wir auf besondere Aspekte des Beetes ein. Auch rufen wir zum Mitmachen auf.
Wir machen mit
Mit diesem Plakat wollen wir alle Interessierte auf den Wettbewerb aufmerksam machen. Wir freuen uns über viele Daumen, die gedrückt werden.
Vielleicht animieren wir damit auch den einen oder anderen, im nächsten Jahr selbst am Wettbewerb teilzunehmen.
Plan zur Gartenpflege
Das Beet braucht so gut wie keine Pflege. Es soll sich selbst erhalten. Hin und wieder müssen die Ollas nachgefüllt werden. Während der Dürreperioden im Hochsommer kann es passieren, dass auch mal richtig gegossen werden muss. Von Herbst bis Frühjahr ist gießen nicht erforderlich.
Es wird nur eingegriffen, wenn es notwendig ist. So muss am Anfang eventuell Erde nachgefüllt werden. In Ausnahmefällen müssen Pflanzen, aufgrund der geringen Ausmaße des Beetes begrenzt werden. Invasive Neophyten, die sich aussäen, müssen entfernt werden.
Im Herbst werden noch frühblühende Pflanzen in das Beet integriert. Diese konnten wir aufgrund der aktuellen Jahreszeit noch nicht hinzugeben. Auch werden noch Nisthilfen integriert, die mit den Kinder- und Jugendgruppen hergestellt werden.
Pflanzliste
Pflanzliste – NaturaDB
Jubelbilder
Alle sind begeistert
In kurzer Zeit ist viel geschafft worden. Alle freuen sich über das neue Beet.